Gustav Martin Wolfgang Liebe (* 17. Juni 1917 in Liebenwerda) ist der älteste noch tätige Apotheker in Deutschland. Er ist Ehrenbürger der Stadt Bad Liebenwerda und besitzt die Ehrendoktorwürde.
Leben und Wirken
Wolfgang Liebe wurde als Sohn des Apothekers Albin Liebe und seiner Ehefrau Martha Liebe, geb. Neimann, im Hause der Liebenwerdaer Apotheke in der Breiten Straße geboren. Er besuchte die Schule in Liebenwerda bis zur sechsten Klasse. Dann besuchte er die Lessingschule in Kamenz, die seit 1925 den Status einer Oberrealschule hatte. Zwei Jahre später besuchte Liebe durch einen Wohnortwechsel bedingt die Deutsche Oberschule in Nossen, wo er 1936 die Reifeprüfung ablegte. Danach verbrachte Wolfgang Liebe zwei praktische Jahre in der väterlichen Apotheke bis er nach Ablegung des Vorexamens 1938 das Studium der Pharmazie in Leipzig gegann. 1941 erzielte er die Note "Sehr Gut" mit seinem Staatsexamen und erhielt nach Ableistung des sozialen Landhalbjahrs in einer Elsterwerdaer Apotheke die Approbation zum Apotheker. Zurrück in der Apotheke seines Vaters übernahm er diese 1945 als Leiter und 1947 zudem als Inhaber. Jedoch strebte Wolfgang Liebe eigentlich ein Studium der Medizin an, was ihm 1948 unter der Vorraussetzung genemigt wurde, den Betrieb seiner Apotheke weiterhin zu garantieren. So begann er das Medizin-Studium an der Universität Halle wo er 1951 den ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung absolvierte. Die weitere Praktika absolvierte Liebe an den Kliniken der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort begann er mit einer Dissertation zum Thema Die Frühbehandlung der angeborenen Hüftdysplasie welches er von Prof. Loeffler erhielt. Kurz vor der Vertigstellung dieser Arbeit bekam er personelle Probleme in seiner Apotheke, die Ihn zwangen, seine Arbeit vorerst abzubrechen und das wirtschaftliche Überleben seiner Apotheke sicher zu stellen. Schon damals war seine Apotheke die einzige im Bezirk Cottbus, welche sich noch in Privateigentum befand.
Die darauf folgenden Jahre war es Wolfang Liebe nicht möglich, weder sein Studium noch seine Dissertation zu beenden. Es gelang ihm jedoch seine Apotheke gegen die staatlichen Interessen der DDR weiter als privates Unternehmen zu behalten. 1972 erhielt Wolfgang Liebe den Titel Pharmazierat verliehen. Sein hohes medizinisches und pharmakologisches Wissen, sowie seine Art im Umgang mit Menschan machten Ihn und seine Apotheke auch überregional bekannt.
Anläßlich seines 90. Geburtstages 2007 erhielt Wolfgang Liebe die Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Bad Liebenwerda. Ortsansässige Vereine, Ärzte und Berufskollegen setzten sich für eine Ehrendoktorwürde für Wolfgang Liebe ein. Für sein Lebenswerk und seine Aktivitäten im sozialem Bereich, erhielt Wolfgang Liebe am 26. Juli 2009 die Ehrendoktorwürde von der Internationalen Universität Kirgisistan in Bischkek verliehen.[1]
Literatur (Auswahl)
- Stephan Creuzburg in Pharmazeutische Zeitung, vom 17. Juni 1997 S.90 /und vom 13.Juni 2002 S. 78
- Anette Kohler Ruhestand ein Fremdwort Artikel vom 17. Juni 1997
- Karsten Bär in Lausizter Rundschau vom 18.Juni 2007 online
Einzelnachweise
- ↑ Doktorwürde für Ältesten berufstätigen Apotheker Deutschlands. Lausitzer Rundschau, abgerufen am 24. Juli 2010.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Liebe, Wolfgang |
GEBURTSDATUM | 17. Juni 1917 |
GEBURTSORT | Liebenwerda |