Charles Crodel (* 16. September 1894 in Marseille; † 28. November 1973 in München, begraben in Halle) war als Maler und im bildnerischen Bereich in Deutschland tätig.
Leben und Werk
Leben
Carl Fritz David Crodel, genannt Charles Crodel, wuchs in Marseille als Sohn des dortigen Konsuls und Meeresbiologen Richard Crodel[1] auf und studierte nach dem Schulabschluss in Jena 1914 bei Richard Riemerschmid in München.[2]
Zu seinen Vorfahren gehören der Humanist Marcus Crodel (* um 1487 in Weimar[3]) und die Mitglieder der gleichnamigen Malerfamilie aus dem Umkreis des Lucas Cranach. Sein Onkel Paul Eduard Crodel, genannt Schnee-und-Regen-Crodel, wurde an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar ausgebildet und war ein Mitbegründer der Münchner Sezession, und dem jungen Crodel ein Vorbild.
Jena und Berlin
Der Jenaer Kunstpädagoge Christoph Natter machte ihn mit der Malerin Elisabeth von Fiebig bekannt, die Crodel 1918 heiratete. Seit 1915 war Crodel an der Universität Jena in den Fächern Archäologie sowie Kunstgeschichte eingeschrieben.[4] Er war befreundet mit dem Archäologen Herbert Koch, mit Justus Bier und Erich Schott und war unter dem Vorsitz von Koch Vorstandsmitglied des Jenaer Kunstvereins.[5] Zur Vorbereitung der Ausstellung Ernst Ludwig Kirchner verfasste Crodel 1919 / 1920 zusammen mit Elisabeth Crodel das Urverzeichnis der Botho Graef Gedächtnis-Stiftung und begann seine eigene Druckwerkstatt einzurichten. Wie die Absolventen des Weimarer Bauhauses erwarb Crodel 1921 nach einer Lehrzeit in der von Ernst Haeckel aufgebauten naturwissenschaftlichen Druckerei Giltsch in Jena den Gesellenbrief im Lithographen- und Druckereihandwerk bei der Handwerkskammer Weimar und druckte für seinen Freund Gerhard Marcks. So fand Crodel zunächst mit seinen Holzschnitten, darunter dem Doppelporträt Herbert Kochs und Wilhelm Worringers von 1922 und technisch anspruchsvollen Lithographien und Aquarellen Anerkennung.
Anfang der 20er Jahre steuerte er zu der durch Rosa Schapire in Hamburg herausgegebenen Kunstzeitschrift Kündung Holzschnitte bei; 1920 nahm er an der Darmstädter Ausstellung Deutscher Expressionismus teil, 1923 wurden Werke Crodels schließlich durch das Kupferstichkabinett der Berliner Nationalgalerie und das Kupferstichkabinetts der Bibliothèque Nationale in Paris erworben. Crodel Bildspache ging mit den Entwicklungen mit: It's tempting to compare these compositions with Carl Crodel's woodcut Bend In The Road (drawn the same year as Caligari, by the way), which also works with a simple line to mark a path, bisecting an empty town.[6]
Zu den frühen Wandmalereien aus dieser Zeit zählen Arbeiten von 1924 in der Friedrich-Schiller-Universität Jena, dem Wohnhaus Fritz Krieger-Str. 4 (seit 1928 Schlossmuseum Weimar) sowie 1925 dem Hospital am Schottenring, Erfurt.
Halle und Berlin
Im Anschluss an einen gemeinsamen Parisaufenthalt 1926 mit Marcks und dem Besuch der Académie de la Grande Chaumière berief die Stadt Halle (Saale) Crodel Anfang 1927 als Lehrer für Malerei und Graphik an die Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein. Dort baute Crodel die Werkstätten für Wandmalerei und die Graphikwerkstätten für Radierung mit den Bauhausschülern Rudolf Baschant und Lithographie mit Walter Herzger als Mitarbeitern auf. Aktzeichenunterricht und Vorlesungen über Kunstgeschichte ergänzten den Unterricht. Ein besonderes Anliegen war Crodel die Fortschreibung der Traditionen der Moderne. So entstanden in Fortführung von Motiven Carl Friedrich Schinkels Wandbilder für Bad Lauchstädt, für die Universität Halle (1928 die Improvisationen über Leben und Tod mit Motiven des Ersten Weltkrieges und aus dem Werk des Francisco de Goya in der Burse zur Tulpe und 1931 den Wettlauf der Atalante im Gymnastiksaal in der Moritzburg (Halle), heute "Crodel-Halle"), die Juryfreie Kunstausstellung Berlin und die Deutsche Bauausstellung 1931. In diesem Jahr erhielt Crodel auch den Villa-Romana-Preis.
Crodel nahm die Zusammenarbeit mit den Steingutfabriken Velten-Vordamm und der Staatlichen Porzellanmanufaktur Berlin auf und zeigte ein Porträt seiner Kollegin Marguerite Friedlaender.[7] Erneuerungsarbeiten am Merseburger Dom führten zur Auseinandersetzung mit der monumentalen Glasmalerei.
Bereits 1930 wurden im Weimarer Schlossmuseum Werke von Barlach, Crodel, Dexel, Feininger, Kandinsky, Kirchner, Klee, Kokoschka, Lehmbruck, Marc, Marcks, Minne, Moltzahn, Schlemmer, Schmidt-Rottluff magaziniert "also entscheidende deutsche Kunst der Gegenwart." (Das Kunstblatt, 14, 1930, S. 379)
Im Sommer 1933 stand Crodels Werk im Zentrum der Berliner Kunstauseinandersetzungen, wobei seine Monumentalarbeiten für Bad Lauchstädt auf Anordnung des Landeshauptmanns Kurt Otto am 30. Mai 1933 öffentlich verbrannt und vernichtet wurden (zum Goethejahr 1932 entstanden im Rahmen der Erneuerung der Kuranlagen durch die Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein unter Leitung des Architekten Hans Wittwer), ebenso kam es im Frühjahr 1936 zur Zerstörung der Wandmalereien in der Moritzburg (heute: Crodel-Halle) und im Standesamt Süd in Halle.[8]
1933 setzte er sich mit Gerhard Marcks und Erwin Hahs für die jüdische Künstlerin Marguerite Friedlaender ein, deshalb wurde für diese Künstler das Lehren an der Burg Giebichenstein verboten.
In der Folgezeit suchte sich Crodel neue Arbeitsmöglichkeiten in Zusammenarbeit mit Kirche, Post und Industrie. Nach seinen Entwürfen führte Ehefrau Elisabeth Crodel geb. von Fiebig, die selbst Malerin war, Bildteppiche aus. In Zusammenarbeit mit den Vereinigten Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl & Wagner,[9][10] Berlin, entstanden Mosaiken, Glasschliff und Glasmalereien z.B. für das von Hans Scharoun erbaute Privathaus des Galeristen Ferdinand Möller, das Landhaus von Gerhard Marcks oder Werksbauten von Ernst Neufert für die Vereinigten Lausitzer Glaswerke (VLG). Dort wirkte Crodel als Maler und Dekordesigner mit Wilhelm Wagenfeld zusammen sowie in Berlin weiterhin mit der Staatlichen Porzellanmanufaktur Berlin, für die Crodel baugebundene Arbeiten schuf. Durch die Zusammenarbeit mit den von Hedwig Bollhagen gegründeten HB-Werkstätten für Keramik wurde diesen den Zugang zu baukeramischen Aufträgen eröffnet. Dies führte bei den Werkstätten und der VLG zu einer Wertschätzung der Industrieware als künstlerische Leistung, wie Wilhelm Wagenfeld Januar 1938 festhielt:
Museen veranstalten oft Ausstellungen, in denen den Besuchern vorbildliche Industrieerzeugnisse gezeigt werden. Außerdem können die VLG-Gläser auch als künstlerische Leistungen hervorgehoben werden, wo das Einzelstück gezeigt werden soll. Mit Erfolg haben wir den Museen hierfür die Crodel-Gläser[11] und die geschliffenen Einzelstücke der Versuchswerkstatt angeboten. Einzelne Gläser wie die von Crodel sind für uns Eintrittskarten zur Beteiligung an Museums-Ausstellungen. Sie fallen außerdem auf durch ihre Gegensätzlichkeit zu den übrigen VLG-Gläsern und tragen deshalb sehr viel bei zu einem lebendigen Gesamtbild unserer Bestrebungen.
Bis zur Zerstörungswelle von 1936 (Vernichtung der Fresco-Secco-Wandmalereien in der Universität Halle) war Crodel mit drei Werken in der Neuen Abteilung der Nationalgalerie Berlin im Kronprinzenpalais vertreten. Die Aktion Entartete Kunst von 1937 erfasste allein im Angermuseum Erfurt 30 Arbeiten.
München, Berlin und Hamburg
1945 wurde Crodel von Mart Stam an die Hochschule für angewandte Kunst in Dresden berufen.[12] Wenig später wurde an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin der "Lehrstuhl Crodel" eingerichtet. Bis 1951 war Crodel erneut Lehrer an der Burg Giebichenstein,[13] wechselte 1951 an die Akademie der Bildenden Künste München, ohne den Kontakt mit Halle aufzugeben, und übernahm zwischen 1958 und 1965 in den USA sechs Gastprofessuren an der Pennsylvania State University sowie der University of Louisville.
Zusammenfassung
Ein Grundzug von Crodels Werk ist die Auseinandersetzung mit dem Fortleben von Kunstformen und Traditionen der Bildsprache seit der Antike – auch in technischer und ikonographischer Hinsicht. In seinen kunstwissenschaftlichen Vorlesungen sprach Crodel daher auch später "über Thomas Mann als Maler". Crodels Schaffen konzentrierte sich auf ganze Gebäude erfassende, architekturgebundene Werke – mit raumbindenden, 'textilen' Konzepten der Gesamtverglasung und Wandmalerei (Katharinenkirche Frankfurt, Stadtkirche Friedberg). In einigen Fällen wird das Gesamtkonzept durch Tapisserien und Emailarbeiten ergänzt. Die Glasmalerei ist seit Mitte der fünfziger Jahre wie von Anfang an seine Keramik stets eigenhändig in der Qualität von Aquarellen.
Mitgliedschaften
Crodel war u.a. Mitglied der Freien Secession und der Berliner Sezession, der Arbeitsgemeinschaft der Juryfreien Kunstausstellung Berlins, des Deutschen Künstlerbundes, des Deutschen Werkbundes, der Akademie der Künste (Berlin) und der Neuen Gruppe (München), Mitglied des Vereins für Kunstwissenschaft und seit 1963 Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München, Gast der Villa Romana[14] in Florenz sowie 1968 Ehrengast der Villa Massimo in Rom.
An seine Wirkungszeit in Halle (Saale) erinnern der Carl-Crodel-Weg und die Crodel-Halle der Moritzburg (Halle).
Ikonographie
- Gerhard Marcks: Charles Crodel, 1927, Bronze (Werkverzeichnis Rudloff Nr. 166)
- Waldemar Grzimek: Charles Crodel, 1947 (Werkverzeichnis Roters Nr. 70)
Porträts
- Ch. Crodel: Wilhelm Worringer und Herbert Koch, Farbholzschnitt, 1922 (Werkverzeichnis Nr. 150) [1]
- Hedwig Bollhagen
- Theodor Däubler
- Marguerite Friedlaender
- Walter Hasenclever
- Gerhard Marcks
- Richard Riemerschmid
- Hayo Vierck
Werk
Nachlass
Der schriftliche Nachlass kam seit 1974 in das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum (u.a. 20 Tagebuchbände mit Zeichnungen und größeren Aquarellen).[15] Weitere Bestände in der Akademie der Künste[16] und der Universität von Louisville.[17]
Baugebundene Werke von Crodel
Das Werkverzeichnis der baugebundenen Arbeiten unten unter "Werkverzeichnisse".[18]
- Altäre
Flügelaltar in der Kirche zu Mutzschen, Flügelaltar in St. Marien (?) Stadt Ronneburg, Flügelaltar in der Christuskirche Bernterode, Altar in St. Martin Berlin-Kaulsdorf, Flügelaltar in St. Michael Limbach (Vogtland). Erste Ältäre entstanden Anfang der zwanziger Jahre. Für Crodel ist der Altar eine erzählende Bildform, seinen Triptychen entsprechend (z.B. Märtyrer und Umwelt, um 1960).
- Glasmalerei
Die Glasmalerei hatte Crodel während seines Studiums im München 1914 bei Richard Riemerschmid kennengelernt und in Halle 1932 anlässlich der Erneuerung des Merseburger Domes in Zusammenarbeit mit der Glasmalereianstalt Ferdinand Müller wieder aufgegriffen.[19] Nach dem 2. Weltkrieg entwarf er u.a. die auch meist eigenhändig ausgeführten fünf Westchorfenster von St. Michaelis in Hildesheim, die Farbglasfenster der Kart(h)äuserkirche in Köln [20], die Chorfenster von St. Jacobi in Hamburg, St. Andreas in Braunschweig, Verglasungen von mehreren Kirchen in Frankfurt am Main in Verbindung mit dem Architekten Theo Kellner – Dreikönigskirche,[21] St. Jakobskirche, Katharinenkirche und Peterskirche – ferner die Glasfenster von St. Petri in Magdeburg, des Naumburger Domes, von St. Georg in Schmalkalden, der Dorfkirche von Nieder Neuendorf, der Martin-Luther-Kirche in Bestenheid, der Herz-Jesu-Kirche in Sangerhausen und Glasfenster im Erfurter Dom, in der Stadtkirche von Friedberg (Hessen), in der neuen Martinskirche in Bad Godesberg-Muffendorf, in der Kilianskirche in Heilbronn, zu St. Michael (Hildesheim)[22] und in Schweden - u.a. in Mjölby (Östergötland). Ein Probeglasfenster zur Hauptkirche St. Jacobi ist im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg erhalten.
- Mosaik
Mosaikwand der Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche in Berlin-Hansaviertel, Mosaikwand der Kirche St. Martin in Berlin-Kaulsdorf, Apsismosaik der Krankenhauskapelle des St. Gertrauden-Krankenhauses in Berlin-Wilmersdorf.
- Wandmalerei
Griechenland und die Vertreibung der Türken von der Athenischen Burg (1925) Friedrich-Schiller-Universität Jena, St. Martin 5,97 m × 4,60 m (1926), Haus zu den vier Jahreszeiten in Erfurt (früher Hospital am Schottenring), Sage der Erfurter Brunnenkapelle, Schlossmuseum Weimar (1927 aus Jena nach überführt, derzeit nicht zugänglich). Von den 1933 bzw. 1936 in Bad Lauchstädt und Halle überstrichenen Wandbildern u.a. in der Crodel-Halle der Moritzburg (Halle) sind die Improvisationen der Burse zur Tulpe wiederhergestellt.
- Keramik
Weißer Saal (139 m²) im Saalbau Essen (1954); Studentenwohnheim Schloss Biederstein München-Schwabing in Zusammenarbeit mit Sep Ruf (1955).
Industriedekor
In den künstlerischen Laboratorien der Vereinigten Lausitzer Glaswerke entwickelte Crodel Dekore zur Veredelung von Preßglas mit teilweise patentierten Techniken. Es kamen Ätz- und Schliffverfahren zum Einsatz, Vergoldung und Bemalung.[23] Das Musterbuch der Vereinigten Lausitzer Glaswerke AG VLG (1939) enthielt u.a. geätzte Filigranbecher der Qualitätsmarke "Rautenmarke" mit den geätzten Bordüren A 486, 487, 488: Wie Gürtel aus silbrigen Fäden umschließen die leichten Schmuckmotive des Malers Crodel-Halle das Glas. Wir möchten mit diesen Gläsern den Beweis erbringen, daß auch die Ätztechniken - richtig angewandt - schön sein können.[24]
Veröffentlichungen
- Erschreckliche Geschichte vom Hühnchen und vom Hähnchen (aus des Knaben Wunderhorn) geschrieben und gezeichnet von Carl Crodel. Leipzig: E.A.Seemann 1949 (signierte und unsignierte Ausgabe, selten, da kurz nach Erscheinen im Zuge des Formalismusstreites verboten und eingestampft).
- Pilgerfahrt zu Edvard Munch 1934, in: Erhard Göpel: Edvard Munch. Selbstbildnisse und Dokumente, Hamburg 1955, S. 54 - 61.
- Zu Schwabing und den Schwabinger Bildern von Stevan Vukmanovic, in: Schwabing. Ein Bilderbuch gemalt von Stevan Vukmanovic, München März 1958.
Werke von Crodel in Museen
Auswahl ohne Industrieglas der Vereinigten Lausitzer Glaswerke, Porzellan ( KPM) und Keramik (u.a. HB-Werkstätten)
- Akademie der Künste, Berlin, Vesuvlandschaft. Öl;. etwa 1951 und weitere Werke.
- Alte Nationalgalerie Berlin, u.a. Erfurter Dom und Severikirche, 1929; Karussell, 1966, Am Vogelhaus, Aquarell sowie 24 Graphiken im Kupferstichkabinett.
- Graphothek Berlin 14 Blatt Graphik und Zeichnungen.
- Gerhard Marcks Haus, Bremen, Holzschnitt: Keramische Werkstatt des Weimarer Bauhauses auf der Dornburg.
- Angermuseum. Der Katalog "Angermuseum Erfurt", Erfurt 1986 führt 23 im Zuge der Aktion "Entartete Kunst" 1937 beschlagnahmte Werke auf.[25] Der heutige Bestand enthält u.a die von Crodel bemalte Gruppe Griechinnen von Gerhard Marcks (1931), Crodels Kopenhagen (1938) sowie 5 weitere Bilder, 6 Graphiken und 9 Aquarelle und 1 Stickerei von Charles und Elisabeth Crodel.
- Stiftung Moritzburg (Halle), Bilder, Graphik und Kunsthandwerk und Industriearbeiten; Wandbild in der Crodelhalle (noch nicht wiederhergestellt).
- Göhre (Jena) | Stadtmuseum Jena, Farbholzschnitt Wilhelm Worringer und Herbert Koch.
- Museum der bildenden Künste Leipzig, Frau mit schwarzem Spitzenschal und Lithographie: Erfurt mit Sichelmond.
- Allen R. Hite Institute der University of Louisville, mehrere Graphiken und Zeichnungen.
- Luther College, Decorah, Iowa. Henri Friedlaender Collection, "Women pouring water" und Graphik von Franz Wildenhain und Marguerite Friedlaender aus den von Crodel geleiteten Druckwerkstätten der Burg Giebichenstein (stilistisch im Anschluss an Crodel und Marcks).[26]
- Städtische Galerie im Lenbachhaus München. Märchenerzähler (Tunisreise 1935) und 8 weitere Werke (u.a. Cafe Langlinie in Kopenhagen, 1927 und Bildnis Edvard Munch, 1934).
- Bibliothèque Nationale de France: Cabinet des estampes, Paris mehrere Graphiken.
- The North Carolina Museum of Art, Raleigh, Mexican Painter (1961).
- Virginia Museum of Fine Arts.[27] The Ludwig and Rosy Fischer Collection, Richmond vier Graphiken.[28][29]
Literatur
- Allgemeines Künstlerlexikon Bd. 22, 1999, S. 283 s.v. Crodel. ISBN 3-598-22740-X
- Falko Bornschein: Die Glasmalereien von Charles Crodel im Dom zu Erfurt. Edition Leipzig, Leipzig 1999, ISBN 3-361-00502-7.
- Charles Crodel. 1894 - 1973. Vorwort von Alfred Hentzen, mit Beiträgen von Wolf-Dieter Dube, Doris Schmidt und Hans Kinkel. Bruckmann, München 1974, ISBN 3-7654-1615-0, (Mit einem Werkverzeichnis Crodels).
- Marina Flügge (Hrsg.): Glasmalerei in Brandenburg. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Herausgegeben vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1998, ISBN 3-88462-200-5, (Forschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg 1).
- Wolfgang Hütt: Carl Crodel. Verlag der Kunst, Dresden 1981, (Maler und Werk).
- Hans Kiessling (Hrsg.): Begegnung mit Malern. Münchner Kunstszene 1955 - 1980. EOS, St. Ottilien 1980, ISBN 3-88096-081-X, S. 156–159.
- Hans Kiessling (Hrsg.): Maler der Münchner Kunstszene 1955 - 1982. EOS, St. Ottilien 1982, ISBN 3-88096-175-1, S. 74–79.
- Hans Kiessling: Malerei heute. 127 Künstler und 127 Farbtafeln und Kurzbiographien aus der Kunstszene München von 1953 - 1978. Ein zeitgenössischer regionaler Überblick für Sammler und Liebhaber. Langen-Müller, München u. a. 1979, ISBN 3-7844-1746-9, S. 42–45.
- Horst Ludwig: Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert. Band 5: Achmann - Kursell. Bruckmann, München 1993, ISBN 3-7654-1805-6, S. 157–160.
- Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum. Hatje, Ostfildern-Ruit: 1998. ISBN 3-7757-0783-2, (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum 2), speziell S. 52–56, 82.
- Joachim Proescholdt: Dein Himmel ist wie ein Teppich. Glasmalereien von Charles Crodel in Frankfurt am Main. Kramer, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-7829-0362-5
- Gisela Reineking von Bock: Meister der deutschen Keramik 1900–1950. Kunstgewerbemuseum, Köln 1978, S. 88–90, (Ausstellungskatalog, Köln, Overstolzenhaus - Kunstgewerbemuseum der Stadt Köln, 10. Februar bis 30. April 1978).
- Martina Rudloff, Cornelius Steckner: Gerhard Marcks und Charles Crodel. Eine Künstlerfreundschaft. 1921 - 1933. Gerhard-Marcks-Stiftung, Bremen 1992, ISBN 3-924412-16-2.
- Katja Schneider: Burg Giebichenstein. Die Kunstgewerbeschule unter Leitung von Paul Thiersch und Gerhard Marcks 1915 bis 1933. - VCH, Weinheim 1992, ISBN 3-527-17725-6, (Artefact 2), (Zugleich: Bonn, Univ., Diss., 1988).
- Cornelius Steckner: Charles Crodel. Das graphische Werk. Ketterer, München 1985.
- Cornelius Steckner (Hrsg.): Hedwig Bollhagen - Charles Crodel. Briefe und Zeichnungen. Müller, Großpösna 2003, ISBN 3-9808809-0-7, (BM-Reihe 3).
- Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – D. 1953, S. 494f. s.v. Crodel (Auch: Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1992, ISBN 3-423-05908-7).
Ausstellungskataloge
- Katja Schneider: Charles Crodel - Kunsthandwerk. Zum 100. Geburtstag. Staatliche Galerie Moritzburg, Halle 1994, ISBN 3-86105-116-8, (Staatliche Galerie Moritzburg Halle, 16. September - 27. November 1994).
- Jürgen Scharfe: Carl Crodel. Malerei - Graphik - Kunsthandwerk. Staatliche Galerie Moritzburg, Halle 1982, (Staatliche Galerie Moritzburg Halle, 27. Juli - 10. Oktober 1982, Galerie am Fischmarkt Erfurt, 19. Dezember 1982 - 13. Februar 1983), (darin: Volker Wahl: Carl Crodels frühe Zeit in Jena 1909 bis 1927, S. 7–13; Erika A. Lehmann: Zum malerischen Werk von Carl Crodel, S. 13–17; Cornelius Steckner: Das Schicksal der Arbeit von Carl Crodel zum Goethejahr 1932 in Bad Lauchstädt, S. 19–22, „Dokumente zum Fall Lauchstädt“, S. 23–27; Heinz Schönemann: Carl Crodel und Hedwig Bollhagen. Keramik, S. 28–32).
Werkverzeichnisse
- Verzeichnis der Ausstellungen
- Verzeichnis baugebundener Werke[2] und [3]
- Verzeichnis der Gemälde: Erika Lehmann: Graphik, Malerei und Kunsthandwerk von Charles Crodel. Umfeld, Leben und Werk. Diss. Halle-Wittenberg 1984, Band 2, S. 129–186 = 1209 Nummern (Belegexemplar in der Bibliothek der Hamburger Kunsthalle).
- Verzeichnis der Graphik: Cornelius Steckner: Charles Crodel. Das graphische Werk. Ketterer, München 1985.
- Verzeichnis der monumentalen Bildkeramik: Cornelius Steckner: Charles Crodel's monumentale Bildkeramik. In: Keramos Heft 164, 1999, ISSN 0453-7580, S. 59–80.
- Charles Crodel: Verzeichnis der Botho-Graef-Stiftung Ernst Ludwig Kirchners (Jenaer Kunstverein).
Wirkung
Bereits in Jena bildete sich um Crodel, der dem Vorstand des Jenaer Kunstvereins angehörte und die Kunstvereine Mitteldeutschlands zu einen Verbund zusammenbrachte, die Thüringer Gruppe (Ausstellungen u.a. in Hamburg). Sein Wirken in Halle seit 1927 war mit seiner Berliner Präsenz als Mitglied u.a. der Berliner Sezession verbunden. Nachhaltig wirkte Crodel auf die serienbezogene Dekorentwicklung in der Glas- und Keramikindustrie sowie die Kunstentwicklung der DDR und die Münchner Malerei. Auch für seine Monumentalarbeiten und Ausstellungen hatte die damals bestehende innerdeutsche Grenze keine Bedeutung. Crodes Glasfensterwerk und baubezogene Keramik gehört zu den bedeutendsten Bildschöpfungen der Moderne in Deutschland.
Schüler
Crodel hatte einen umfangreichen Schülerkreis an der Burg Giebichenstein Halle (zwischen 1933 und 1939 privat in Verbindung mit Paul Frankl), vermutlich an der Städelschule in Frankfurt sowie nach 1945 in Dresden, Berlin und Halle sowie an der Münchener Akademie und in den Vereinigten Staaten. Crodel unterrichtete auch an kleineren Institutionen u.a. in Mannheim und an der Münchner Schule für Kostümkunde und Design Hermine von Parish.[30]
Weblinks
- Literatur von und über Charles Crodel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ausstellung 'Jorinde und Joringel' u.a. mit Werken von Charles Crodel, Josef Hegenbarth im Lindenau-Museum Altenburg anlässlich des Internationalen Märchenkongresses im Herbst 2007
- Crodel-Glas
Quellen
- ↑ Crodelia Heydrich, 1911 Crodel zu Ehren benannt von Heydrich F.: Lithophyllum incrustans Phil. mit einem Nachtrag über Paraspora fruticulosa (Ktz.) Heydrich. Bibliotheca Botanica 18 (75), 1911, S. 9, 12 und 23
- ↑ Heinz Thiersch (Hg.): Wir fingen einfach an. Arbeiten und Aufsätze von Freunden und Schülern um Richard Riemerschmid zum 85. Geburtstag, München 1953, Abb. S. 7 Porträt Riemerschmid.
- ↑ Vgl. zu Marcus Crodel bei D. Albrecht Thoma: Katharina von Bora. Geschichtliches Lebensbild, Berlin 1900
- ↑ Volker Wahl: „Carl Crodels frühe Zeit in Jena 1909 bis 1927“, in: Ausstellungskatalog Carl Crodel. Halle und Erfurt 1982, S.7
- ↑ gewählt am 15. Mai 1920 und seit 5. März 1922 stellvertretender Schriftführer bis zur Berufung nach Halle 1927
- ↑ http://qag.qld.gov.au/cinematheque/cinema_resources/2008/the_cabinet_of_dr._caligari_flogging_expressionism_in_the_movies
- ↑ Ch. Crodel: Die Töpferin Marguerite Friedlaender, Berliner Sezession, 64. Ausstellung: Künstler unter sich. Malerei. Plastik. April / März 1931, Nr. 9 (Veröffentlichungen des Kunstdienstes Nr. 57)
- ↑ Cornelius Steckner: Kunstpolitik 1930-1933 am Beispiel des Malers Charles Crodel, in: Zwischen Widerstand und Anpassung, Ausst.-Kat. Berlin 1978, S. 37ff.
- ↑ http://www.berlinischegalerie.de/de/1-15-a-45.htm
- ↑ Wände aus farbigem Glas: Das Archiv der Vereinigten Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl & Wagner, Gottfried Heinersdorff. Ausstellung vom 8. Dezember 1989 - 21. Januar 1990 im Martin-Gropius-Bau. Berlin 1989 ISBN.
- ↑ Eine Serie von geätzten und bemalten Filigranbechern hatte die Dekorbezeichnungen C, R, O, D, E und L und wurde laut Preisliste einzeln in silberfarbenen Geschenkkartons für RM 105.- verkauft.
- ↑ Form + Zweck
- ↑ http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/08/09H022/t6.pdf Sabine Meinel: Karl Völker - Leben und Werk Dissertation der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 2008, S. 199ff.
- ↑ Zum Erstaufenthalt 1932 Katalog: Ein Arkadien der Moderne? Neues Museum Weimar, 2005, S. 107
- ↑ http://forschung.gnm.de/download/abkliste.pdf
- ↑ Kunstsammlung der Akademie der Künste, Berlin, Bestandsübersicht
- ↑ UofL - Charles Crodel (1894-1973) papers
- ↑ http://www.oocities.com/CapeCanaveral/Hall/2923/crodel/index.html
- ↑ http://www.supersonntag-web.de/scms_show_data.php?mode=detail&category=20&entry=9403
- ↑ Glanz, Zerstörung, Wiederaufbau - 20 harte Jahre für die Kölner Kartause (WinWord-Doc-Format)
- ↑ http://www.dreikoenigsgemeinde.de/kirchen/dreikoenigskirche_guideDE.php#fenster
- ↑ http://www.goruma.de/Wissen/KunstundKultur/WelterbestaettenUNESCO/Unesco_Welterbestaetten_Deutschland/hildesheimer_dom.html
- ↑ Charles Crodel Kunsthandwerk (Halle 1994) S. 54 - 69.
- ↑ https://sites.google.com/site/charlescrodel/crodel-glas
- ↑ Heinz Schönemann: Der Aufbau einer modernen Galerie im Angermuseum bis 1933 und deren Zerstörung in der Zeit des Faschismus. In: Museum und Gegenwart, Halle 1986, S. 39-41)
- ↑ drawing 1
- ↑ http://en.wikipedia.org/wiki/Virginia_Museum_of_Fine_Arts
- ↑ Verlorene Sammlungen – offene Fragen | MDR FIGARO-Serie | MDR.DE
- ↑ http://www.vmfa.mediaroom.state.va.us/fischerchecklist.pdf
- ↑ http://sfk.p4n.de/content/view/380/84/
Personendaten | |
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NAME | Crodel, Charles |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 16. September 1894 |
GEBURTSORT | Marseille, Frankreich |
STERBEDATUM | 28. November 1973 |
STERBEORT | München |