Rosch ha-Schanah

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Rosch ha-Schanah (heb. Kopf des Jahres; ראש השנה; auch Rosch ha-Schana geschrieben) ist das jüdische Neujahrsfest. Die Mischna, das zentrale Werk der jüdischen mündlichen Überlieferung, legt diesen Tag als Beginn des neuen Jahres für die Berechnung von Kalenderjahren fest.

Rosch ha-Schanah fällt nach dem jüdischen Kalender auf den 1. Tischri, d.h. in den späten September oder frühen Oktober. Da der jüdische Kalender mit Mondmonaten von 29 bis 30 Tagen rechnet und alle paar Jahre einen Schaltmonat einfügt, wechselt das genaue Datum nach westlichem Kalender von Jahr zu Jahr. An Rosch ha-Schanah beginnen die zehn Yamim Noraim (Hebräisch "furchtbare Tage"), die mit dem Versöhnungsfest Jom Kippur enden.

Die rabbinische Literatur beschreibt diesen Tag als einen Tag des Gerichts. Einige Beschreibungen schildern Gott als auf einem Thron sitzend, wobei Bücher mit den Taten aller Menschen offen vor ihm liegen.

Der Neujahrswunsch "Guter Rutsch!" ist eine deutschsprachige Verballhornung und hat mit Rutschen nichts zu tun. Aus dem jiddischen Gruß "Gut Rosch" (Rosch = Kopf, Anfang; also etwa: "Gutes Neujahr") wurde schließlich der deutsche Neujahrswunsch "Guter Rutsch".

Datum

Rosch ha-Schanah beginnt im Herbst, am Tagesende zwischen dem 29. Tag des jüdischen Monats Elul; das Fest dauert zwei Tage bis zum Tagesende des zweiten Tages des Monats Tischri (sogar in Israel, wo ansonsten die meisten Feiertage nur einen Tag lang sind). Der zweite Tag wurde später hinzugefügt. Es gibt Hinweise darauf, dass Rosch ha-Schanah bis ins 13. Jahrhundert in Jerusalem nur einen Tag lang gefeiert wurde.

Das Reformjudentum, der liberalste Teil des Judentums, feiert generell nur den ersten Tag des Festes. Orthodoxes Judentum und Konservatives Judentum beachten sowohl den ersten wie den zweiten Tag.

Rosch ha-Schanah findet 162 Tage nach dem ersten Tag des Pessachfestes statt. Unter dem derzeit gültigen gregorianischen Kalender kann Rosch ha-Schanah nicht vor dem 5. September stattfinden, wie z.B. in den Jahren 1899 und wieder 2013. Nach dem Jahr 2089, werden die Differenzen zwischen jüdischem Kalender und dem Gregorianischen Kalender dazu führen, dass Rosch ha-Schanah nicht vor dem 6. September liegen kann. Rosch ha-Schanah kann nicht später als am 5. Oktober liegen, wie z.B. im Jahr 1967 und wieder im Jahr 2043. Der jüdische Kalender ist so aufgebaut, dass der erste Tag von Rosch ha-Schanah niemals auf einen Mittwoch, Freitag oder Sonntag fällt.

Die folgende Tabelle zeigt die Termine von Rosch ha-Schanah für die nächsten Jahre. Rosch ha-Schanah beginnt am Sonnenuntergang des Abends vor dem in der Tabelle angeführten Tag.

5763 7. September 2002
5764 27. September 2003
5765 16. September 2004
5766 4. Oktober 2005
5767 23. September 2006
5768 13. September 2007
5769 30. September 2008

Die Samaritaner feiern ihr Rosch ha-Schanah dagegen im Frühling, zum Beginn des Montats Abib. Manche Forscher halten das für den ursprünglichen gesamtisraelitischen Brauch.

Traditionen und Gebräuche

Rosch ha-Schanah und Jom Kippur sind durch das Blasen des Schofars gekennzeichnet. Ein Schofar ist ein Blasinstrument aus Widderhorn, das bei aschkenasischen Juden kein Mundstück hat, bei sephardischen Juden jedoch mit einem einfachen Mundstück ausgestattet ist. Am Nachmittag des ersten Tages gibt es den Brauch, Sünden symbolisch durch Werfen von Steinen oder Brotkrumen ins Wasser abzustreifen. Die Mahlzeiten an Rosch ha-Schanah enthalten oft Früchte und Honig, um ein "süßes neues Jahr" zu symbolisieren.

Rund um das jüdische Neujahrsfest gibt es eine Reihe von Sitten. So ist es in einem orthodoxen jüdischen Haushalt beispielsweise üblich, an diesem Tag eine Frucht der neuen Saison zu servieren, die von keinem Familienmitglied bis dahin gegessen wurde.

In der Thora wird dieser Tag auch Tag des Schofars genannt. (Lev. 23,23-25)

Rosch ha-Schanah in der hebräischen Bibel

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Rosch ha-Schanah in der rabbinischen Literatur

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Siehe auch: Jüdische Feste; Jüdischer Kalender; Judentum