Die Diskussion über diesen Antrag findet auf der Löschkandidatenseite statt.
Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: Kann in den Artikel Bienen überführt werden. Siehe auch Drohnensammelplatz CBC 23:19, 13. Jul 2005 (CEST)
Der Hochzeitsflug ist der Ausflug Staatenbildender Insekten aus der Elternkolonie zur Gründung einer neuen Kolonie. Er wird unternommen von den geschlechtsreifen Weibchen (Königinnen) sowie den Männchen der Kolonie. Zu beobachten ist der Hochzeitsflug bei Bienen, Ameisen und Termiten.
Der Hochzeitsflug ist ein aus evolutionärer Sicht höchst interessanter Vorgang und stellt für die Staatenbildenden Insekten eine zentrale Verhaltensweise dar.
Hochzeitsflug der Bienen
Sechs bis zehn Tage, nachdem junge Bienenkönigin geschlüpft ist, geht diese bei guter Witterung auf den Hochzeitsflug um sich auf einem Drohnensammelplatz mit mehreren Drohnen zu paaren, deren Spermien sie in ihrer Samenblase bis an ihr Lebensende aufbewahrt und verwendet. Die Paarung findet in vollem Fluge statt.
Der Hochzeitsflug der Königin findet entgegen den genetischen Interessen der geschlechtslosen Arbeiterinnen statt, da er dazu führt, den Verwandtschaftsgrad dieser untereinander zu senken. Weil sich die Königin nämlich mit mehreren Drohnen ihrer Wahl paart, entstehen im Bienenvolk verschiedene Abstammungslinien von Arbeiterinnen, je nachdem, welchen Vater sie haben. Dies führt dazu, daß sich die Interessen der Arbeiterinnen nicht zu 100% decken, sondern divergieren. Sie zerfallen gewissermaßen in Fraktionen, von denen bsw. die eine auf Voratshaltung drängen könnte, wenn sie einen Vater aus Regionen mit kalten und harten Wintern hat; die andere auf Maximierung der Brut, wenn der Vater aus einer Gegend mit vielen Fressfeinden kommt. Die Fraktionierung ist auf feromoneller und verhaltensmäßiger Ebene auch zu beobachten.
An dieser Fraktionierung haben die Nachkommen der Königin jedoch kein Interesse, da jede einzelne unfruchtbare Biene möglichst sicher sein muß, daß sie durch die Aufzucht ihrer eigenen Geschwister viele Gene in die Zukunft trägt. Je enger sie mit ihren Geschwistern verwandt ist, desto höher ist der Anteil der fortgetragenen Gene. Zieht eine Arbeiterinnen-Fraktion aber einen höheren Anteil von Geschlechtstieren der anderen Fraktion auf, so sinkt ihre Fitness. Gene, die dieses altruistische Verhalten erzeugen, sind daher benachteiligt und sterben aus.
Die Fraktionierung der Arbeiterschaft hat noch einen weiteren Effekt, denn wenn alle Arbeitsbienen von einem Vater abstammen würden, wären sie alle zu mindestens 3/4 miteinander verwandt - mit ihrer eigenen Mutter, der Königin, aber nur zu 1/2! Es würden daher Verhaltensweisen evolutionär begünstigt, mit denen die Arbeitsbienen die eigene Mutter beseitigen und eine ihrer Schwestern, eine junge Königin einsetzen. Da durch die Fraktionierung aber jede einzelne Biene unsicher ist, ob durch den Austausch der Königin nicht eine neue Königin (einer anderen Fraktion) käme, mit der sie weit weniger verwandt ist als mit der eigenen Mutter, verzichten Bienen auf diesen Austausch.
Gäbe es den Hochzeitsflug bei Bienen nicht, würde jede Arbeiterinnen-Generation (also etwa alle 2 Monate) eine neue Königin einsetzen, die dann solange an der Macht bliebe, wie ihre eigenen Schwestern im Stock leben und die abgesetzt würde, sobald das Volk aus ihren eigenen Kindern besteht. Eine solche Strategie hat sich evolutionär nicht als stabil erwiesen.