Der Heidesee liegt nahe dem Stadtteil Nietleben der Stadt Halle (Saale).
Heidesee | ||
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Geographische Lage | Am südlichen Rand der Dölauer Heide in Halle (Saale), (Sachsen-Anhalt), Stadtteil Nietleben | |
Zuflüsse | keine | |
Daten | ||
Koordinaten | 51° 29′ 7″ N, 11° 53′ 45″ O | |
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Fläche | 12,5 ha | |
Breite | 300 m | |
Besonderheiten |
Tagebaurestloch, heutige Nutzung als Freibad |
Namensgeschichte
Die Bezeichnung Heidesee leitet sich vom nahen Waldgebiet Dölauer Heide ab, an dessen südlichen Rand der See liegt. Der See wird auch als Bruchfeldsee bezeichnet und ist anthropogenen Ursprungs.
Geschichte, Geographie und Entstehung
Der Heidesee kann als Zentrum des ehemaligen Grubenfeldes bei Nietleben bezeichnet werden. Seit dem 18. Jahrhundert wurde hier zunächst im Tagebau, später im Untertagebau Braunkohle gewonnen. Die hier relativ hoch lagernde Braunkohle wurde in oberflächennahen Untertagebauen (Gruben) gefördert. Dies führte in späterer Zeit zu Einbrüchen und Geländeabsenkungen. Daher leitet sich wohl der Name Bruchfeld, bzw. Bruchfeldsee ab.
Ab 1826 wurde an der Stelle des heutigen Sees die ein Jahr zuvor gefundenen Braunkohle in der Grube Neuglück gefördert. Nach Abbau der Kohle wurde sie 1931 geschlossen. Durch den Grundwasseranstieg bzw. die Flutung des Tagebaurestlochs bei Schließung der Grube entstand der Heidesee. Er ist ca. 1 km lang, durchschnittlich 300 m breit und besitzt eine Wasserfläche von ca. 12,5 ha.
Landschaftsschutzgebiet
Bereits bei Schließung der Grube begannen im nordwestlichen Bereich des Sees Aufforstungen. Ein weiterer Teil wurde für Obstplantagen und Kleingärten zur Verfügung gestellt. 1954 erfolgten weitere Aufforstungen. Die Hänge nordwestlich des Sees sowie ein westlich anschließender wesentlich kleinerer See sind heute Landschaftsschutzgebiet, insbesondere wegen des Streuobstbewuchses sowie eines bedeutsamen Vorkommens der Erdkröte.[1] Nicht zuletzt wegen der Einrichtung eines Landschaftsschutzgebietes zeichnet sich der See durch eine sehr gute Wasserqualität aus.
Heutige Nutzung
Der durch die Flutung des Tagebaus entstandene See wird heute als Freibad genutzt. Das als Heidebad (auch Familien- und Naturbad Heidesee) betriebene Freibad gehört der Stadt Halle (Saale). Die heutige Nutzung wurde möglich, da die bis in die 1950er Jahre genutzten Flussbäder der Stadt Halle wegen Verschmutzung geschlossen wurden. Als Ersatz wurde am flachen Nordufer des Heidesees das städtische Volksbad „Heidesee“ vom Nationalen Aufbauwerk errichtet. Am 15. Dezember 1955 wurden die ersten Fundamentgräben gelegt für das Volksbad Heide. Im Sommer 1957 luden dann 500 Meter Sandstrand zur Erholung und Entspannnung ein. Wegen des regen Zuspruches wurde die Badeanlage in mehreren Ausbaustufen erweitert. 1975 wurde der Sandstrand auf 700 Meter verlängert, zwei moderne Schwimmmeister-Türme, neue Garderoben-, Sanitäranlagen und ein zweiter Kassentrakt entstanden. Das so eingerichtete Bad erfreute sich viele Jahre großer Beliebtheit. Seit 2007 wird das Freibad privat bewirtschaftet, seit dieser Zeit wurden der Freizeitanlage zahlreiche Attraktionen hinzugefügt. Das Freibad verfügt heute über einen Textil- und einen FKK-Strand. Seit 2010 können Besucher des Freibades den neu eingerichteten Kletterwald nutzen. Der besondere Reiz des Bades resultiert daraus, dass das Seeufer hier unmittelbar an den Waldrand grenzt.
Quellen
- Friedrich/Frühauf: Halle und sein Umland, mdv Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale), 2002, ISBN 3-89812-167-4
- Verband Naturpark Unteres Saaletal e.V. (Hrsg.): Wanderrouten im Naturpark Unteres Saaletal, Dölau-Nietleben, ohne Verlag, Halle (Saale), ohne Jahr
Weblinks
Nietlebener Heimatverein: Geschichtliches zum Volksbad Heidebad. Abgerufen am 17. Juli 2010.
Familien- und Naturbad Heidesee: Historisches - Enstehung und Geschichte des Heidebades. Abgerufen am 17. Juli 2010.
Land Sachsen-Anhalt: Land Sachsen-Anhalt - Ministerium für Gesundheit und Soziales > Gesundheit > Badegewässer > Badegewässerkarte. Abgerufen am 17. Juli 2010.
Einzelnachweise
- ↑ Verband Naturpark Unteres Saaletal e.V. (Hrsg.): Wanderrouten im Naturpark Unteres Saaletal, Dölau-Nietleben. Halle (Saale) ohne Jahr.