Vranov nad Dyjí, (deutsch Frain) ist eine Gemeinde mit 888 Einwohnern in Tschechien. Sie liegt an der Thaya in Südmähren, 3 km nördlich der österreichischen Grenze bei Hardegg.

Über der Thaya befindet sich das aus der Zeit des Barock stammende Schloss Vranov nad Dyjí. In Vranov wird die Thaya gestaut, die zwischen 1930 und 1935 errichtete Frainer Talsperre (Stausee Vranov) fasst 133 Millionen m³ Wasser und ist ein Erholungsgebiet. Zwischen Vranov und Podmyče (Pomitsch) befinden sich Befestigungsanlagen des Tschechoslowakischen walls.
Geschichte
Die Burg Vranov an der Thaya wird bereits im Jahre 1100 in der Chronik des Cosmas von Prag erwähnt. Der erste Nachweis für den Marktflecken Frain stammt aus dem Jahre 1323. Seit dem 15. Jahrhundert war die Burg und der Flecken im Besitz der Lichtenburger. Zwischen 1790 und 1882 bestand in Frain eine Fabrik für Steingut, die ab 1820 Geschirr nach dem von Josiah Wedgwood entwickelten Verfahren produzierte. Die Frainer Wedgwoodkeramik genoss wegen ihrer künstlerischen Gestaltung einen guten Ruf im In- und Ausland. Im 19. Jahrhundert wurde Frain Gerichtssitz und hatte im Jahre 1890 1.023 Einwohner. Am 24. Mai 1945 wurden die fast ausschließlich deutschen Bewohner vertrieben.
Sehenswürdigkeiten und Denkmäler
Pfarrkirche und Karner
Kapelle im "Hammer"
Pestsäule
Mniszek-Kreuz
Clary-Kreuz
Felizienbründl
und in Österreich zum Gedenken an die Vertreibung:
Der Gedenkstein der Heimatgemeinde Frain an der Thaya wurde am 28. Mai 2005 in Anwesenheit zahlreicher gebürtiger Frainer an der alten Strasse von Felling – am Friedhof vorbei – nach Podmyče / Pomitsch bei Vranov nad Dyjí / Frain an der Thaya anlässlich des 60. Jahrestages der Vertreibung geweiht. Am 24. Mai 1945 war die deutschsprachige Bevölkerung aus ihrer Heimat vertrieben worden.
Das Heimatkreuz der Heimatgemeinde Frain an der Thaya befindet sich abseits der Strasse von Felling nach Hardegg (Niederösterreich) im Waldviertel, Bezirk Hollabrunn, hoch über dem Grenzfluss Thaya und wenige hundert Meter von der hier wieder auf festem Boden verlaufenden Staatsgrenze zwischen Österreich und der Tschechischen Republik auf einer Felsnase. Es erinnert an die am 24. Mai 1945 aus ihrer Heimat Frain an der Thaya (heute: Vranov nad Dyjí) vertriebenen deutschsprachigen Frainer. Das erste aus Birkenholz gefertigte Kreuz wurde ein Stück vom heutigen Standort entfernt schon im Jahr 1946 von Frainer Burschen aufgestellt. Dreimal wurde dieses Holzkreuz durch ein neues ersetzt, dann aber schon am derzeitigen Standort.
Am 8. Mai 2004 wurde das altersschwache Holzkreuz – versehen mit allen notwendigen Genehmigungen – durch ein witterungsbeständiges Stahlkreuz ersetzt. In einem Metallkasten finden sich ein erklärender Text sowie ein „Gästebuch“, welches zeigt, dass trotz der Abgelegenheit des Gedenkkreuzes zahlreiche Besucher diesen Ort mit seiner schönen Aussicht über das Thayatal und nach Cizov / Zaisa aufsuchen.