letzter Kreis
Der Cillier Kreis oder Kreis Cilli war eine Verwaltungseinheit des Herzogtums Steiermark in Innerösterreich. Er wurde als südlicher Teil der Untersteiermark bezeichnet.
Entstehung
Der Cillier Kreis entstand im Rahmen der Verwaltungsreform unter Maria Theresia ab 1748, welche die frühere Einteilung der Steiermark in Viertel ablöste. Er war nach der Stadt Cilli benannt. Diese Reform wurde unter Graf Haugwitz eingeleitet und ab 1760 unter Graf Kaunitz fortgeführt. Der Cillier Kreis lag auf dem Gebiet des früheren Cillier Viertels. An seiner Spitze stand ein Kreishauptmann, der das Kreisamt mit Beamten führte. Damit war erstmals eine Verwaltungseinrichtung geschaffen, die zwischen den Verwaltungen der Grundherrschaften und der Regierungsebene lag.
Lage
Im Norden des Cillier Kreises lag der Marburger Kreis, im Osten das ungarische Komitat Agram (Zagreb), im Süden der Neustädtler Kreis und im Westen der Klagenfurter Kreis.
Ab 1. November 1783 wurden einige Pfarrsprengel südlich der Drau an den Marburger Kreis abgegeben (St. Lorenzen am Bachern/Lovrenc na Pohorju westlich von Marburg, Kötsch, Schleinitz, St. Lorenzen am Draufeld/Lovrenc na Dravskem polju, Haidin bei Pettau, St. Veit und Sauritsch). In diesen Grenzen blieb der Kreis bis zu den Reformen ab 1848 bestehen.
1788 wurden im Cillier Kreis 186 099 Einwohner gezählt.
Durch die Verwaltungsreform ab 1848 wurde der Kreis mit dem Marburger Kreis zusammengelegt.[1] Im Rahmen der Gerichtsorganisation im Gebiet dieses neuen Marburger Kreises wurde (neben den Bezirksgerichten) aber auch ein Landesgericht Cilli am Sitz der früheren Kreisverwaltung geschaffen. Die Wahl dieses Ortes wurde mit dem Grundsatz der Gleichberechtigung der Nationalitäten begründet.[2] Der Kreis hatte eine Fläche von 109,8 Quadratmeilen und 381.086 Einwohner.
- Das Gebiet des Cillier Kreises vom 17. bis zum 19. Jahrhundert
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1678: Das Cillier Viertel der Steiermark , Vorläufer des Cillier Kreises
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1728: Das Gebiet der früheren Grafschaft Cilli zählte damals nicht zur Untersteiermark
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1855: Das Gebiet des Cillier Kreises im Süden der Steiermark, 1855, bereits mit der Angabe der neuen (drei) Kreise und Nummerierung als Teil des damaligen Marburger Kreises.
Literatur
- Joseph Baptist Schütz: Allgemeine Erdkunde für denkende und gebildete Leser oder, Beschreibung aller Länder der fünf Welttheile, ihrer Lage, ihres Klimas, ihrer Naturprodukte, Landeskultur, merkwürdigsten Städte, schönsten Gegenden, interessantesten Kunstwerke, Ruinen und Denkmähler, dann ihrer Einwohner, deren Lebensart, Kleidung, Handel, Künste, Wissenschaften, Religion und Staatsverfassung Band 12. Verlag A. Doll. Wien 1808. Seiten 174. Schütz, Allgemeine Erdkunde in der Google-Buchsuche.
- Johann Jacob Heinrich Czikann, Franz Gräffer: Oesterreichische National-Encyklopädie oder alphabetische Darlegung der wissenswürdigsten Eigentümlichkeiten des österreichischen Kaiserthumes in Rücksicht auf Natur, Leben und Institutionen, Industrie und Commerz, öffentliche und Privat-Anstalten, Bildung und Wissenschaft, Literatur und Kunst, Geographie und Statistik, Geschichte, Genealogie und Biographie, sowie auf alle Hauptgegenstände seiner Civilisations-Verhältnisse. Vorzūglich der neuern und neuesten Zeit. Im Geiste der Unbefangenheit bearbeitet. In commission der F. Beck'schen Universitäts-Buchhandlung, Wien 1836. In sechs Bänden. Fünfter Band Seeauer - V, Steyermark II - Geographie und Statistik. Seite 200. Czikann, National-Enzyklopädie 1836. in der Google-Buchsuche.
- Anton Mell: Grundriß der Verfassungs-und Verwaltungsgeschichte Steiermarks. Verlag Leuschner u. Lubensky. Graz 1929-30.
- Fritz Posch: Vorgeschichte und Anfänge der Bezirkshauptmannschaften in der Steiermark. Erweiterter Festvortrag anlässlich der Hundertjahrfeier der steirischen Bezirkshauptmannschaften im Rittersaal des steirischen Landhauses in Graz am 11. Oktober 1968. In: Mitteilungen des steirischen Landesarchivs, Band 18. Graz 1968. Seite 101–117. In gekürzter Fassung abgedruckt in: Johannes Gründler: Festschrift „100 Jahre Bezirkshauptmannschaften in Österreich". Selbstverlag der österreichischen Bundesländer (mit Ausnahme von Wien). 1970. Seiten 61–71. [2].
- Gernot Peter Obersteiner: Kreisamt und Kreishauptmann in der Steiermark nach 1748. Einrichtung und Tätigkeit der neuen landesfürstlichen Unterbehörden Maria Theresias. In: Geschichtsforschung in Graz. Festschrift zum 125-Jahr-Jubiläum des Instituts für Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Hrsg. von Herwig Ebner, Horst Haselsteiner u. a. Selbstverlag des Instutes für Geschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz. Graz 1990. Keine ISBN. Seiten 195–208.
- Gernot Peter Obersteiner: Die steirischen Bezirkshauptmannschaften 1868 bis 1918. (mit Vorgeschichte) In: Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 42/43 (1993), Seiten 77–98. [3].
- Gernot Peter Obersteiner: Die theresianisch-josephinischen Verwaltungsreformen in Vorder- und Innerösterreich. Ein Überblick. In: Franz Quarthal, Gerhard Faix (Hrsg.): Die Habsburger im deutschen Südwesten. Neue Forschungen zur Geschichte Vorderösterreichs Stuttgart 2000. ISBN 3-7995-0124-X. Seiten 415–424.
- Werner Ogris: Staats- und Rechtsreformen. In: Walter Koschatzky (Hrsg): Maria Theresia und ihre Zeit. Eine Darstellung der Epoche von 1740–1780 aus Anlaß der 200. Wiederkehr des Todestages der Kaiserin. Residenz Verlag Salzburg und Wien, 1979. ISBN 3-7017-0236-5. Seiten 56–66.
Einzelnachweise
- ↑ Erlass des Ministeriums des Inneren vom 23. August 1849, womit die in Folge Allerhöchster Entschließung vom 13. August 1849 genehmigte Organisirung der politischen Verwaltungsbehörden in dem Kronlande Steiermark kundgemacht wird. Mit Beilage „Allerunterthänigster Vortrag des treugehosamsten Ministers des Inneren Alexander Bach über die Organisirung der politischen Verwaltungsbehörden in dem Kronlande Steiermark“. Österreichisches Reichsgesetzblatt Nummer 373 Jahrgang 1849 (Ergänzungsband Dezember 1848–Oktober 1849), Seite 663–666 (zum neuen Marburger Kreis Seite 666).
- ↑ Kaiserliche Verordnung vom 25. Juli 1849, womit die Organisirung der Gerichte in dem Kronlande Steiermark genehmiget wird. Österreichisches Reichsgesetzblatt Nummer 339 Jahrgang 1849 (Ergänzungsband Dezember 1848–Oktober 1849), Seite 547 [1]
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- Die Umgebung von Wien in der Josephinischen Landesaufnahme, um 1790
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Großenzersdorf
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Liesing, Laxenburg, Himberg
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Gablitz, Purkersdorf, Laab
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Sulz, Alland, Wien
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Wien
- Semmering und Bucklige Welt in der Josephinischen Landesaufnahme, um 1790
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Gloggnitz,Schottwien, niederösterreichische Seite des Semmering
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Puchberg und der Schneeberg
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Prein, niederösterreichische Seite
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Wechselgebiet, Kranichberg
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Aspang, niederösterreichische Seite des Wechsels
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Kirchschlag in der Buckligen Welt
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Wismath und die Grenze zu Ungarn
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Edlitz und das Pittental
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Prein, steirische Seite des Semmering
Die Blätter dieser Landesaufnahme wurden auch „Gradkartenblätter“ genannt, weil die Blattgrenzen an den Längen- und Breitengraden ausgerichtet waren (und nicht mehr, wie in den früheren Landesaufnahmen, auch an Landesgrenzen)
Untersteiermark
Im Lauf der Jahrhunderte veränderten sich die Auffassungen, welches Gebiet als „Untersteiermark“ (oder „styria inferior“) zu verstehen sei. Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts lag die Untersteiermark südlich der Linie Gleinalm - Frohnleiten - Fischbacher Alpen - Alpl - Pfaffen(-sattel). Nördlich bildeten der Brucker (und Judenburger) Kreis die Obersteiermark. Eine Mittelsteiermark wurde nicht dargestellt. Grazer, Marburger und Cillier Kreis wurden als Untersteiermark betrachtet.[1] [2]
- Johann Jacob Heinrich Czikann, Franz Gräffer: Oesterreichische National-Encyklopädie oder alphabetische Darlegung der wissenswürdigsten Eigentümlichkeiten des österreichischen Kaiserthumes in Rücksicht auf Natur, Leben und Institutionen, Industrie und Commerz, öffentliche und Privat-Anstalten, Bildung und Wissenschaft, Literatur und Kunst, Geographie und Statistik, GEschichte, Genealogie und Biographie, sowie auf alle Hauptgegenstände seiner Civilisations-Verhältnisse. Vorzūglich der neuern und neuesten Zeit. Im Geiste der Unbefangenheit bearbeitet. In commission der F. Beck'schen Universitäts-buchhandlung, Wien 1836. In sechs Bänden. Fünfter Band Seeauer - V, Steyermark II - Geographie und Statistik. Seite 200.
- Joseph Baptist Schütz: Allgemeine Erdkunde für denkende und gebildete Leser oder, Beschreibung aller Länder der fünf Welttheile, ihrer Lage, ihres Klimas, ihrer Naturprodukte, Landeskultur, merkwürdigsten Städte, schönsten Gegenden, interessantesten Kunstwerke, Ruinen und Denkmähler, dann ihrer Einwohner, deren Lebensart, Kleidung, Handel, Künste, Wissenschaften, Religion und Staatsverfassung Band 12. Verlag A. Doll. Wien 1808. Seiten 174.
Einzelnachweise
- ↑ Czikann, National-Enzyklopädie 1836. in der Google-Buchsuche
- ↑ Schütz, Allgemeine Erdkunde 1808. in der Google-Buchsuche
Arthur (Karl) Võõbus (oft Vööbus geschrieben), estnischer evangelisch-lutherischer Theologe, Neutestamentler und Patristiker, * 28. 4. 1909 in Vara, , † 25. 9. 1988 in Chicago, Illinois.