Das Kleinkastell Szentendre-Hunka, ist ein ehemaliges römisches Militärlager, das für die Kontrolle eines Donauabschnitts des pannonischen Limes zuständig war. Die ergrabenen und zu besichtigenden Reste der Anlage befinden sich auf dem Hunka-Hügel in der Stadt Szentendre im ungarischen Komitat Pest, nahe der Hauptstraße nach Budapest, am Westufer des Donau-Westarms.
Szentendre-Hunka | |
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Limes | Pannonischer Limes |
Abschnitt | 3 |
Datierung (Belegung) | 1. Hd. 3. Jahrhundert bis Ende 4./Anfang 5. Jahrhundert |
Typ | Kleinkastell |
Größe | 30 × 40 m |
Bauweise | Stein |
Erhaltungszustand | Grundmauern restauriert |
Ort | Szentendre |
Geographische Lage | |
Vorhergehend | Kleinkastell Leányfalu (nördlich) |
Anschließend | Kastell Szentendre (Ulcisia Castra/Constantia(südlich) |
Lage und Forschungsgeschichte
Der Wachposten von Szentendre-Hunka wurde stategisch günstig auf einem Hügel im Gebiet der im 4. Jahrhundert n. Chr. eingerichteten pannonischen Provinz Valeria nahe des zum Pilisgebirge ansteigenden Westufers des Donauwestarms errichtet. Mit Blick nach Norden konnten die römischen Grenzanlagen im Auge behalten werden. Im Süden lag das Hilfstruppenkastell Constantia, das unter dem Namen Ulcisia Castra (Wolfslager) gegründet worden war. Auch mit den Stationen auf der Donauinsel Szentendrei, war eine Verbindung möglich. Am Fuß des Hunka-Hügels lag östlich eine bedeutende Grenz- und Heerstraße, die der Donau folgend nach Aquincum (Budapest) mit seinem Legionslager führte.
Bei den ersten Untersuchungen war sich Flóris Rómer (1815–1889), der Begründer der wissenschaftlichen Archäologie in Ungarn, über den Befund unsicher. Er hielt es für möglich, daß die Mauerreste zur Ruine einer mittelalterlichen Sankt-Georgs-Kapelle gehören könnten. Erst Sándor Soproni (1926–1995) konnte diese Vermutung zweifelsfrei ausschließen.
Baugeschichte
Denkmalschutz
Die Denkmäler Ungarns sind nach dem Gesetz Nr. LXIV aus dem Jahr 2001 durch den Eintrag in das Denkmalregister unter Schutz gestellt. Zuständig ist das Staatliche Amt für das Kulturelle Erbe (Kulturális Örökségvédelmi Hivatal; KÖH) in Budapest. Das Kastell Dunabogdány sowie alle anderen Limesanlagen gehört als archäologische Fundstätten nach § 3.1 zum national wertvollen Kulturgut. Alle Funde sind nach § 2.1 Staatseigentum, egal an welcher Stelle der Fundort liegt. Verstöße gegen die Ausfuhrregelungen gelten als Straftat bzw. Verbrechen und werden mit Freiheitsentzug von bis zu drei Jahren bestraft.[1]
Siehe auch
Literatur
- Zsolt Visy: Der pannonische Limes in Ungarn. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3806204888.
- Sándor Soproni: Der spätrömische Limes zwischen Esztergom und Szentendre. Akademiai Kiado. Budapest 1978. ISBN 9630513072
Einzelnachweise
- ↑ Siehe hierzu: Kulturális Örökségvédelmi Hivatal