Die Hochgeschwindigkeitsstrecke Ankara–İstanbul ist eine Neubaustrecke der TCDD, die in mehreren Bauabschnitten zwischen der Hauptstadt der Türkei und ihrer größten Stadt errichtet wird.[1]
Ankara–İstanbul | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Hochgeschwindigkeitszuges TCDD HT65000 Eine Garnitur des türkischen Hochgeschwindigkeitszuges TCDD HT65000 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 533 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 25 kv / 50 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 16 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 3500 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckengeschwindigkeit: | 250 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Seit dem 13. März 2009 befindet sich ein erster Abschnitt, zwischen Ankara und Eskişehir in Betrieb. Die Strecke gilt damit als erste Hochgeschwindigkeitsstrecke der Türkei.[2]
Vom 13. März 2009 bis zum 11. März 2010 (knapp ein Jahr) beförderten die TCDD auf der Hochgeschwindigkeitsteilstrecke Ankara–Eskişehir 1.250.000 Passagiere in 4.500 Fahrten.[3]
Die Strecke
Das Projekt
Die Neubaustrecke wird von der TCDD errichtet. Sie ist 533 Kilometer lang, zweigleisig, für 250 km/h ausgelegt und mit 25 kV 50 Hz Wechselstrom elektrifiziert. 55 Brücken und 43 Tunnel sind bis zur Fertigstellung der Strecke zu errichten. Das Projekt gliedert sich in verschiedene Abschnitte mit unterschiedlichem Planungs- und Baufortschritt:[1]
Abschnitt | Länge km |
Status |
Anmerkung |
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Ankara–Sincan | 24 | Fertigstellung voraussichtlich 2009 | parallel zu Bestandsstrecke |
Sincan–Esenkent | 15 | ||
Esenkent–Eskişehir | 206 | In Betrieb seit 2009 | |
Eskişehir–İnönü | 30 | ||
İnönü – Vezirhan | 54 | Fertigstellung 2010 geplant | |
Vezirhan–Köseköy | 104 | Fertigstellung 2010 geplant | |
Köseköy–Gebze | 56 | Ausschreibung wird vorbereitet | |
Gebze–İstanbul-Haydarpaşa | 44 | Verlauf noch nicht geklärt | Anbindung an das Marmaray-Projekt noch nicht geklärt |
Da die bestehende Strecke der Anatolischen Eisenbahn die Innenstadt von Eskişehir durchfährt und es gravierende Probleme mit den dort vorhandenen Bahnübergängen gibt, ist für das Zentrum der Stadt der Bau eines mehr als zwei Kilometer langen Tunnels mit fünf Gleisen vorgesehen: je zwei für den Hochgeschwindigkeitsverkehr und den konventionellen Personenverkehr sowie ein Gleis für den Güterverkehr.[1]
Wann die gesamte Neubaustrecke zur Verfügung steht, ist noch nicht sicher. Die Fahrzeit zwischen Ankara und İstanbul soll dann auf drei Stunden sinken. Eine Verlängerung der Strecke von Ankara nach Sivas (460 km) befindet sich in Planung.[1]
Vollendeter Abschnitt
Bisher brauchten die Züge für die Strecke Ankara–İstanbul fast sieben Stunden, während eine Fahrt mit dem Auto in fünf bis sechs Stunden und mit dem Flugzeug in drei bis viereinhalb Stunden zu schaffen ist. Der Marktanteil der Bahn in dieser Relation beträgt deshalb bisher weniger als zehn Prozent.[1]
Der Bau des nun eröffneten Abschnitts begann am 10. Dezember 2003. Ursprünglich war er als Ausbaustrecke geplant, wurde dann aber unabhängig von der vorhandenen Infrastruktur als Neubaustrecke ausgeführt. Diese 206 Kilometer lange Strecke von Esenkent nach Eskişehir verkürzt die Fahrzeit zwischen Ankara und İstanbul um eine Stunde. Von Ankara bis Esenkent nutzen in die Züge zur Zeit die bestehende Strecke. In Eskişehir müssen Reisende nach İstanbul umsteigen. Angeboten werden derzeit vier Verbindungen pro Tag.[1]
Fahrzeuge
Die TCDD hat für den Hochgeschwindigkeitsverkehr bisher 12 Triebzüge von CAF in Spanien angeschafft. Die Züge wurden auf der Schiene von Spanien bis in die Türkei überführt. Sie tragen die Bezeichnung HT65000, jede Einheit verfügt über eine „Business Class“ mit 55 Sitzen in der der Sitzanordnung 2+1 und 354 Sitze in der „Ersten Klasse“ in der Sitzanordnung 2+2. Damit gibt die TCDD den vor einigen Jahren eingeführten Ein-Klassen-Betrieb („Pullman“) im Personenverkehr zumindest teilweise wieder auf. Der Buffetbereich der Triebzüge weist acht Sitze auf, die Türen sind immer in der Wagenmitte angeordnet. Die Triebzüge können auch in Doppeltraktion eingesetzt werden.[1]
Als Zugsicherungssystem kommt ETCS Level 1 zum Einsatz.[2]