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Wahlspruch: Maka-Diyos, Maka-Tao, Makakalikasan at Makabansa | |||||||
Amtssprachen | Filipino, Englisch | ||||||
Hauptstadt | Manila | ||||||
Staatsform | Präsidialrepublik | ||||||
Präsidentin | Gloria Macapagal Arroyo | ||||||
Fläche | 300.000 km² | ||||||
Einwohnerzahl | 87.857.473 | ||||||
Bevölkerungsdichte | 293 Einwohner pro km² | ||||||
Unabhängigkeit | von Spanien am Juni 12 , 1898 (offiziell) | ||||||
Währung | Philippinischer Peso | ||||||
Währungssymbol | ₱; ISO-4217-Code: PHP | ||||||
Zeitzone | UTC +8 | ||||||
Nationalhymne | Lupang Hinirang | ||||||
Kfz-Kennzeichen | RP | ||||||
Internet-TLD | .ph | ||||||
Vorwahl | +63 | ||||||
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Die Republik der Philippinen (Republika ng Pilipinas, englisch Republic of the Philippines; der Name leitet sich ab vom spanischen König Philipp II.) liegt im westlichen Pazifischen Ozean und gehört zu Südostasien. Das Südchinesische Meer trennt die Inselgruppe von Vietnam im Westen, die Celebessee von Indonesien im Süden. Der Archipel, der sich von 5° bis 21° nördlicher Breite und von 117° bis 126° östlicher Länge erstreckt, bildet den fünftgrößten Inselstaat der Welt nach Indonesien, Madagaskar, Papua-Neuguinea und Japan.
- Städte: Manila (Agglomeration) (ca. 17 Mio. gemeldete Einwohner, wobei noch ca. 2-3 Millionen hinzu kommen dürften, die illegal in Manila leben (Landflucht), Quezon City, Caloocan, Davao City, Cebu City; siehe auch die Liste der Städte auf den Philippinen.
- Sprachen: 55% Filipino (von Tagalog abgeleitet), 28% Tagalog, 25% Cebuano und andere Lokalsprachen; ferner Englisch, Spanisch und Chinesisch, wobei sich im Gegensatz zu anderen asiatischen Ländern die englische Sprache sehr stark verbreitet hat.
- Religion: 84% Katholiken, 5% Muslime, ferner Protestanten, Buddhisten und Anhänger von indigenen Religionen
- Nationalfeiertag: 12. Juni und 4. Juli
Geographie
Die Philippinen bestehen aus 7.107 Inseln, von denen jedoch nur etwa 2.000 bewohnt sind. Nur 11 Inseln haben eine Fläche von mehr als 2.500 km², die größten sind Luzon, Mindanao, Samar, Negros, Mindoro, Panay und Palawan.
Der Archipel wird in drei Inselgruppen unterteilt: Luzon mit der Insel Luzon, die Visayas, u. a. mit den Inseln Palawan, Negros, Cebu, Leyte, Samar, Masbate und Bohol und als dritte Gruppe Mindanao, u. a. bestehend aus der Insel Mindanao, Basilan und dem Sulu-Archipel mit der Insel Jolo.
Im Kern sind die Inseln die Spitzen über den Meeresspiegel aufragender submariner Gebirgsketten an der Grenze zweier Kontinentalplatten, der Philippinischen und der Eurasischen. Großräumig gesehen sind die Philippinen Teil des Pazifischen Feuerrings mit Erdbeben und Vulkanismus als häufigen Begleiterscheinungen dieser Lage an der Plattengrenze. Es gibt derzeit etwa 20 aktive Vulkane, von denen der Pinatubo und der Mayon - beide auf Luzon gelegen - in den letzten Jahren besondere Aktivität zeigten. Östlich der Inselgruppe verläuft der Philippinengraben, mit bis zu -10.540 m einer der größten Tiefseegräben der Erde. Als Folge von Seebeben können riesige Flutwellen, die Tsunamis, entstehen.
Das Klima der Philippinen wird vor allem dadurch geprägt, dass kein Ort weiter als 100 km von der Küste entfernt ist. Die Lage der Inseln in den niederen tropischen Breiten und der Einfluss der umgebenden Meere bewirken eine über das Jahr sehr ausgeglichene Temperatur von rund 26° C mit nur geringen Schwankungen. Die meisten Niederschläge fallen im Zusammenhang mit dem Südwest-Monsun vor allem in der Zeit von Mai bis November. An der Westküste (Manila) bringt der Nordost-Monsun nur geringe Niederschläge, während an der Ostküste (Davao) alle zwölf Monate humid sind. Wegen der überwiegend in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gebirge fallen an der Westseite der Inselgruppe deutlich weniger Niederschläge als an der Ostseite. Von August bis Oktober ziehen häufig Taifune über die Mitte und den Norden der Philippinen; zwischen 1945 und 2000 wurden die Philippinen von 349 Taifunen überquert oder gestreift.
Ethnische Minderheiten
Etwa 10 Prozent, also gut 6 Millionen, der philippinischen Bevölkerung sind Mitglieder eines so genannten Stammes, von denen es etwa 30 gibt. Diese ethnischen Minderheiten leben über den gesamten Inselstaat verstreut und ernähren sich als Jäger, Sammler und Ackerbauern. Die "übrigen" Filipinos nennen die Ureinwohner Negritos, was "kleine Neger" bedeutet, was im Hinblick darauf, dass helle Haut ein Schönheitsideal ist, schon recht geringschätzig wirkt. Trotz der mangelnden Hygiene oder steinzeitlichen Lebensweise einiger Gruppen, ist das Bewusstsein der westlich orientierten Filipinos auf Erhaltung dieser Völker in den letzten Jahren aber gewachsen. Der offizielle Sammelname für diese Bevölkerungsgruppe ist Aeta.
Außerdem wird in sechs Gruppen unterschieden:
- Negrito, zu denen die Aeta, Agtâ, Ayta, Ati und Ata zählen. Diese Stämme bevölkern ausschließlich die Inseln Negros und Panay, außerdem ganz Süd- und Mittelluzon und weite Teile Nordluzons.
- zu den Bergstämmen Luzons (Igorot) gehören die Apayao, Tingguian, Kalinga, Bontok, Kankanai, Ifugao, Ibaloy und die I-wak. Sie leben in Nordluzon an den Hängen der 2022 bis 2702 Meter hohen Berge und erbauten die legendären Reisterrassen.
- die Mangyan leben auf Mindoro in sieben Stämmen, Iraya, Alangan, Batangan, Tadyawan, Buhid, Hanunoo und Ratagnon, hauptsächlich im Landesinneren der Insel.
- die Insel Palawan beherbergt drei Stämme der Palawanvölker, die Tagbanua, die Batak und die Tau´t Batu.
- ebenfalls zu den Bergstämmen zählen die Mamanwa, Manobo, Manobo Bilit, Manobo Tasaday, Mandaya, Mansaka, T´boli und die Subanun, diese Völker leben aber nur in den Bergen Mindanaos.
- während die vorherigen Völker vornehmlich Animisten sind, leben im Süden der Philippinen auch muslimische Volksstämme, die Maranao, Magindanao, Samal, Yakan, Badjao, Tausug und die Jama Mapun. Sie bevölkern das Sulu-Archipel, den Süden Mindanaos, die Schildkröteninseln und die Inseln südlich von Palawan.
Wirtschaft
- Währung: 1 Philippinischer Peso = 100 Centavos
- 1 € = 65,30 Philippinische Peso (Stand 12. Juni 2005)
- BSP: 79 Milliarden US-Dollar (2000)
Die Philippinen gehören zu den ärmeren Ländern. Besonders in der Hauptstadt Manila gibt es viele Slums ohne ausreichende Wasser- und Stromversorgung. Auch auf den Dörfern ist die Bevölkerung relativ arm. Ein Großteil der philippinischen Bevölkerung arbeitet im Ausland, philippinische Frauen arbeiten in Hongkong oder arabischen Ländern als Hauspersonal, philippinische Männer sind auf großen Schiffen überall in der Welt zu finden, hauptsächlich in Wäschereien oder als Dienstpersonal.
Politik
Die Philippinen sind ein unabhängiger Staat seit dem 4. Juli 1946. Mit der Wahl von Ferdinand E. Marcos zum Präsidenten im Jahr 1965 beginnt eine Zeit der Diktatur, die erst im Februar 1986 beendet wird, nachdem sich auch Militärs dem Volkswiderstand gegen Marcos anschließen und dieser schließlich das Land verlässt. Am 11. Februar 1987 tritt eine neue Verfassung in Kraft und seit 1987 sind die Philippinen eine Präsidialrepublik. Der Präsident hat weitreichende exekutive Befugnisse. Er beruft das Kabinett ein.
Das Parlament besteht aus Repräsentantenhaus und Senat.
Verwaltungsgliederung
Die Philippinen sind hierarchisch wie folgt aufgebaut: Die unterste Verwaltungsebene ist das Barangay. Barangays bilden Städte und Stadtgemeinden. Die nächsthöhere Ebene sind die 79 Provinzen (Stand 2002) des Landes. Diese wiederum sind in 17 Bezirke gruppiert, um die Verwaltung zu vereinfachen.
Die meisten Regierungsbüros der Bezirke besitzen ein Regionalamt, um die einzelnen Provinzen zu unterstützen. Mit Ausnahme der autonomen moslemischen Bezirke Mindanao und Cordillera besitzen die Bezirke aber keine eigene Regierung.
Bezirke
- Ilocos Region (Bezirk I)
- Cagayan Valley (Bezirk II)
- Central Luzon (Bezirk III)
- CALABARZON (Bezirk IV-A) ¹
- MIMAROPA (Bezirk IV-B) ¹
- Bicol Region (Bezirk V)
- Western Visayas (Bezirk VI)
- Central Visayas (Bezirk VII)
- Eastern Visayas (Bezirk VIII)
- Zamboanga Peninsula (Bezirk IX)
- Northern Mindanao (Bezirk X)
- Davao Region (Bezirk XI)
- SOCCSKSARGEN (Bezirk XII) ¹
- Caraga (Bezirk XIII)
- Autonomer moslemischer Bezirk Mindanao (engl. ARMM)
- Regierungsbezirk Cordillera (engl. CAR)
- National Capital Region (NCR) (Metro Manila)
¹ Die Bezeichnungen sind Abkürzungen, welche den Namen der Verfassungsprovinz oder -stadt tragen.
Spanische Namen
Die Filipinos, aber auch die Inseln, Landesteile und Ortschaften tragen als Folge der rund 330 Jahre dauernden spanischen Herrschaft zumeist spanische Namen. Dennoch sprechen nur etwa 3% der Bevölkerung Spanisch, doch sind Bemühungen im Gange, in Anlehnung an den Nationalhelden und Literaten José Protasio Rizal die historisch überlieferte Sprache wiederzubeleben.
Geschichte
- 16. März 1521: Der portugiesische Seefahrer Fernão de Magalhães (Ferdinand Magellan, *ca. 1470, † 1521) entdeckt für den europäischen Kulturraum die südphilippinischen Inseln. (Magalhães stirbt bei einem Gefecht auf den Philippinen.)
- 1564-1596: Spanien erobert die Inselwelt der Philippinen.
- 1762-1764: Die Briten besetzen vorübergehend den philippinischen Archipel.
- 1896: Eine Gruppe um den Schriftsteller José Protasio Rizal (José Protasio Rizal,*1861, †1896) schließt sich zur Liga Filipina zusammen und fordert von Spanien soziale Reformen. Nach der Verhaftung und Ermordung Rizals bildet sich eine nationalistische Protestbewegung, die in einen Befreiungskrieg gegen die spanische Kolonialmacht mündet.
- 1898 (12.6.): Mit Hilfe der USA, die sich mit Spanien im Krieg befinden, gelingt es den Freiheitskämpfern, die spanischen Besatzungstruppen zu besiegen. Die Philippinen erklären sich darauf für unabhängig.
- 1898 (13.12.): Entgegen ihren ursprünglichen Versprechungen erkennen die USA die Unabhängigkeitserklärung nicht an und annektieren die Philippinen. Die Philippinen werden eine US-amerikanische Kolonie.
- 1935: Die Philippinen erhalten den Status eines »Commonwealth« unter der Souveränität der Vereinigten Staaten. Manuel Luis Quezón y Molina (*1878, †1944) wird erster Präsident des halbautonomen Landes.
- 1941-1945: Im Zweiten Weltkrieg werden die Philippinen von Japan besetzt.
- 1946 (4.7.): Die Philippinen werden formal in die Unabhängigkeit entlassen. Die USA lassen sich aber vertraglich die Fortdauer der wirtschaftlichen Abhängigkeit für 28 Jahre garantieren.
- 1947 (14.3.): Die USA sichern sich für die Dauer von 99 Jahren die Hoheitsrechte über 23 Militärstützpunkte zu. Im Land erhebt sich Widerstand gegen die proamerikanische Regierung (Huk-Erhebungen).
- 1950 (Oktober.): Von den USA ausgerüstete und befehligte Truppen der philippinischen Armee schlagen Aufstände der Huk-Bewegung nieder.
- 1951 (30.8.): Auf Betreiben der USA beteiligen sich die Philippinen im Koreakrieg und entsenden fünf Bataillone.
- 1963: Die Philippinen erheben Einspruch gegen die Gründung der Föderation Malaysia, zu dem auch das auf der Insel Borneo gelegene Sabah gehört, für das sie historische Rechte geltend machen. In der Folge unterstützen sie Indonesien, das sich aus ähnlichen Gründen auf Konfrontationskurs mit Malaysia befindet.
- 1965 (30.12.): Fernando (Ferdinand) Marcos (*1917, †1989) wird Präsident (bis 25.2.1986).
- 1967 / 1968: Die Enteignung der Bauern und das starke Bevölkerungswachstum (3,5%) bewirken eine Arbeitslosenquote von rund 20%. Die Huk-Bewegung erhält großen Zulauf und kontrolliert weite Gebiete von Zentral-Luzón.
- 1970: In Manila brechen Unruhen gegen das korrupte Marcos-Regime aus. Auf Mindanao beginnen islamische Separatisten einen Aufstand gegen die Zentralregierung.
- 1972: Gründung einer maoistischen Untergrundarmee, die sich selbst »Neue Volksarmee« (NPA) nennt. Sie vereinigt etwa 85.000 Kämpfer auf sich.
- 1972 (23.9.): Präsident Marcos verhängt das Kriegsrecht. Verhaftung von Zehntausenden Regimegegnern und Verbot der oppositionellen Presse.
- 1973 (17.1.): Eine neue Verfassung verleiht dem Staatschef diktatorische Vollmachten.
- 1973 / 1974: Intensivierung des Kampfes der islamischen Separatisten auf Mindanao.
- 1983 (21.8.): Ermordung der Oppositionsführers Benigno Aquino (*1932). Die Tat wird den Militärs angelastet.
- 1986 (25.2.): Marcos flieht nach Unruhen ins Ausland. Die Oppositionsführerin, Corazón Aquino (Witwe des ermordeten Benigno Aquino) wird neue Präsidentin (bis 30.6.1992).
- 1990 (15.5.): Die Philippinen kündigen das 1947 geschlossene Stützpunktabkommen mit den USA.
- 1992 (30.9.): Abzug der US-Truppen.
- 1996 (2.9.): Die Regierung und die auf Mindanao operierenden islamischen Separatisten unterzeichnen einen Friedensvertrag. Damit endet nach über 20 Jahren der Bürgerkrieg im Süden der Philippinen, dem über 100.000 Menschen zum Opfer fielen.
- 1997 (27.10.): Wiederaufflammen der Kämpfe zwischen Regierungstruppen und islamischen Separatistengruppen. Die »Moro Islamic Liberation Front« (MILF) erstrebt auf Mindanao die Errichtung eines unabhängigen islamischen Staates (»Bangsa Moro«).
- 1999 (Nov.): Die »Neue Volksarmee« (NPA) der maoistischen Kommunistischen Partei verübt zahlreiche Terrorakte auf der Insel Luzón. Auf ihr Konto gehen etwa 90.000 Menschenleben.
- 2001 (20.1.): Gloria Macapagal Arroyo (*1947) wird neue Präsidentin.
- 2004 (Mai): Gloria Macapagal Arroyo kann sich bei den Präsidentschaftswahlen knapp vor Ihrem Gegenkandidaten Fernando Poe behaupten und wird für eine zweite Periode im Amt bestätigt. Die Wahl fand bereits am 10. Mai 2004 statt, nach Unstimmigkeiten bei der Stimmenauszählung jedoch wird das offizielle Ergebnis erst Ende Juni verkündet.
Moslemproblematik
Landesweit betrachtet ist die christliche Religion (etwa 83% katholisch und 9% protestantisch) auf den Philippinen am weitesten verbreitet. Etwa 5% der Bevölkerung sind Moslems. Verglichen mit den anderen Landesteilen ist der Anteil an Moslems unter der Bevölkerung auf Mindanao höher als anderswo. Vor allem im Süden Mindanaos kommt es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Rebellen der nationalistischen MNLF (Moro National Liberation Front), sowie der islamistischen MILF (Moro Islamic Liberation Front) und Regierungstruppen. Die MNLF setzt sich für einen autonomen Moslem-Staat ein, der aus den Inseln Mindanao, Palawan, Basilan und dem Sulu-Archipel bestehen soll. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen kommt es auch immer wieder zu terroristischen Angriffen, wie etwa den Bombenanschlägen auf den internationalen Flughafen in Davao City im Frühjahr 2003 sowie auf ein Hafenterminal in Davao City etwa zur selben Zeit. Beide Anschläge forderten mehrere Todesopfer. Aufgrund dieser Gefährdungssituation wurden u. a. vom Auswärtigen Amt in der Vergangenheit mehrmals Reisewarnungen für die Philippinen herausgegeben und es wurde insbesondere von Reisen nach Mindanao abgeraten.
Literatur
- Eduard Brachetto, Philippinen. Paradies im permanenten Entwicklungsnotstand, 2003. ISBN 3-0344-0167-1.
- Rolf Hanisch, Philippinen. Aktuelle Länderkunde, 1989.
- Gisela M. Reiterer, Die Philippinen. Kontinuität und Wandel, Sonderzahl 1997, ISBN 3-85449-112-3.
Tourismus
Hauptartikel: Tourismus in den Philippinen
Weblinks
- Offizielle Regierungsseite im Internet
- Information des Auswärtigen Amtes
- Zahlen über die Philippinen
- Arbeiten irgendwo auf der Welt - Die "neuen Helden" der Philippinen