Bukranion (gr. το βουκράνιον, Rinderschädel), auch Rindsschädel oder Aaskopf genannt, bezeichnet ein bestimmtes Schmuckmotiv. Es zeigt einen in Frontalansicht gemalten oder reliefierten knöchernen Rinderschädel und kommt sowohl in naturalistischen als auch in stilisierten Ausführungen vor. Zumindest ursprünglich verweist es auf die Opfertiere. Das Bukranion ist seit dem 4. Jh. v. Chr. bekannt und wurde im Hellenismus und von den Römern häufig als Ornament verwendet. Möglicherweise geht es aber bereits auf alte orientalische Dekorformen zurück. So ist ein entsprechendes Motiv beispielsweise auf Keramik der Halaf-Kultur zu finden.
In hellenistischen und römischen Dekorationen werden die einzelnen Schädel häufig durch darüber gehängte Girlanden, auch Festons genannt, und dazwischen angeordneten Schalen oder Rosetten zu einem durchlaufenden Bukranien-Fries verbunden. Als ein Beispiel eines römischen Bauwerks läßt sich das Grabmal der Caecilia Metella anführen. Häufig sind Bukranienfriese auch in der römischen Wandmalerei zu finden.
Dem Bukranion ähnlich ist das als Aigikranion zu bezeichnende Ornament, in Form von Ziegen- oder Widderschädeln. Vielleicht ist mit dem Aigikranion auch ein Bezug verbunden zur Aigis der Göttin Athena.
Seit der Renaissance wurde das Motiv als Dekorationselement wieder aufgegriffen, so u. a. in der Architektur und bei Möbeln wie Tischen oder Schränken als Bukranionfries.