Emil Ferdinand Fehling
Emil Ferdinand Fehling (* 3. August 1847 in Lübeck; † 3. August 1927 ebenda), Dr.jur., Dr.phil.h.c. (Rostock 1917), Dr.rer.pol.h.c. (Hamburg 1927), war Rechtsanwalt und Notar, Senator und Bürgermeister der Freien und Hansestadt Lübeck.

Biographie
Ferdinand Fehling war Sohn des Kaufmanns Johann Christoph Fehling († 1882) und seiner Frau Anna Emilie, geb. Oppenheimer (1803-1885). Er wurde 1896 Senator und war 1917–1920 Bürgermeister der Freien und Hansestadt Lübeck. Er war verheiratet mit der einzigen Tochter des Dichters Emanuel Geibel, Ada Marie Caroline (1853–1906). Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor: Jürgen Fehling (1885-1968) , Emanuel F. (1870-1932) , Ferdinand F. (1875-1946) , Maria (1890-1929)
Sein Onkel war der Chemiker Hermann Christian von Fehling, seine Brüder waren der Senator Johann Fehling (1835–1893) sowie Konsul Hermann Wilhelm Fehling (1842-1907).
Politisches Wirken in Lübeck
Nach juristischer Ausbildung wurde Fehling ab 1869 als Rechtsanwalt und Notar in Lübeck tätig. Schon bald übernahm er eine Reihe von Ehrenämter (Vorsitzender des Lübecker Anwaltvereins , Direktor der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeiten (1895-1897)). Ab 1896 betrat er die politische Bühne seiner Heimatstadt durch seine Wahl in den Senat. Als Vorsitzender der Justizkommission (ab 1902) sowie Mitglied der Kommission für Reichs- und auswärtige Angelegenheiten gestaltete er wesentlich das politische Geschehen. Ab 1913 war Fehling schließlich Bevollmächtigter Lübecks im Bundesrat. 1917 erfolgte seine erste Wahl zum Lübecker Bürgermeister. In den Wirren der zusammenbrechenden Monarchie am Ende des 1. Weltkrieges ist es seinem ausgleichenden Wesen zu verdanken, das es zu keinen gewalttätigen Unruhen in Lübeck kam. Am Ende seiner zweiten Wahlperiode (1920) konnte sogar eine neue Landesverfassung für Lübeck in Kraft gesetzt werden, die wesentlich von ihm mitgestaltet wurde. In diesem Jahr ging Fehling im Alter von 73 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand.
Fehling und die Familie von Thomas Mann
Die Familie Fehling gehörte zum engeren Bekanntenkreis der Familie Mann. Daher wurden Emil Fehling und sein Bruder, Konsul Hermann Fehling, in dem Roman "Die Buddenbrooks" als Personen einbezogen. Emil Ferdinand Fehling diente Thomas Mann als Vorbild für die Gestalt des Dr. Moritz Hagenström; Konsul Hermann Fehling erscheint als Konsul Hermann Hagenström. Emil Fehlings Schwiegervater, der Dichter Emanuel Geibel, tritt als Dichter Jean Jacques Hoffstede auf.
Ehrungen und Ende
An seinem 80.Geburtstag am 3. August 1927 erschien der gesamte Lübecker Senat in seinem Privathaus, um ihm die Ehrenbürgerurkunde zu übergeben. Ebenfalls anwesend waren zwei Professoren der Hamburger Universität, um ihm die Ehrendoktorwürde der Staatswissenschaften zu verleihen. Zu diesem Zeitpunkt lag Fehling schon auf dem Sterbebett und verschied noch am gleichen Tage.
Schriften
- Zur Lübeckischen Ratslinie 1814-1914, Max Schmidt, Lübeck 1915.
- Lübeckische Ratslinie, Verlag Max Schmidt-Römhild, 2. Auflage Lübeck 1925. Unveränderter Nachdruck Lübeck 1978. ISBN 3795005000
- Heinrich Theodor Behn, Bürgermeister der freien und Hansestadt Lübeck. Verlag von Duncker und Humblot, Leipzig 1906
- Aus meinem Leben. Erinnerungen und Aktenstücke. Otto Quitzow Verlag, 1929
Verweise
Literatur
- Alken Bruns (Hrsg.): Lübecker Lebensläufe. Neumünster 1993, S. 118 ff. ISBN 3529027294
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Fehling, Emil Ferdinand |
KURZBESCHREIBUNG | Lübecker Bürgermeister |
GEBURTSDATUM | 3. August 1847 |
GEBURTSORT | Lübeck |
STERBEDATUM | 3. August 1927 |
STERBEORT | Lübeck |