Andy Hug

Schweizer Kampfsportler, Europa- und Weltmeister im Kickboxen, Thaiboxen und K-1
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Andreas "Andy" Hug (* 7. September 1964 in Wohlen, † 24. August 2000 in Tokio) war ein herausragender Schweizer Kampfsportler und mehrfacher Europa- und Weltmeister im Kickboxen, Thaiboxen und K1.

Andy Hug wuchs in äusserst ärmlichen und schwierigen Verhältnissen auf. Nach der Scheidung seiner Eltern nahm ihn seine Großmutter auf. Als er mit Karate anfing, war schnell klar, dass er talentiert ist. Er wurde das jüngste Mitglied der Nationalmannschaft und trainierte mit 17 bereits seine eigenen Schüler. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete er nachts als Akkordmetzger.

Als er 21 war, holte er sich den Europameisterschaftstitel bei den Amateuren, wieder zwei Jahre später wurde er völlig überraschend Vize-Weltmeister. 1992 kam dann sein großer Durchbruch. Als er zum ersten Mal an der Karateweltmeisterschaft in Osaka antrat, wurde er sogleich als erster Nichtasiate Weltmeister.

Mit seiner zurückhaltenden und freundlichen Art war Andy Hug bei der japanischen Bevölkerung äußerst beliebt. Die Bewunderung der Japaner stieg fast ins Grenzenlose. So wurde er zum Samurai geschlagen, eine Ehre, die nur wenigen Ausländern zuteil wird. Der Vorstand des K1-Weltverbandes machte ihn zum Zugpferd. Andy Hug war maßgeblich dafür verantwortlich, dass diese relativ neue Sportart, eine Mischung verschiedener asiatischer Kampfsportarten, einem breiten Publikum bekannt wurde. 1996 wurde Hug Weltmeister und verteidigte diesen Titel mehrmals, jeweils im Hallenstadion von Zürich.

Völlig überraschend kam dann am 17. August 2000 die Nachricht, dass Andy Hug an akuter Leukämie erkrankt sei. Am 23. August fiel er ins Koma und verstarb am drauffolgenden Tag im Alter von 35 Jahren. Hug hatte eigentlich geplant, eine Filmkarriere zu starten und in die Fußstapfen von Steven Seagal zu treten. Er hinterließ seine Frau Ilona und den gemeinsamen Sohn Seya.

In Japan brach eine unfassbare, Wochen andauernde Trauer aus, die an den Tod eines Monarchen erinnerte. In Wohlen, seinem Heimatort, wurde drei Jahre nach seinem Tod eine Gedenkstätte eingeweiht, die von seiner Frau Ilona gestaltet wurde. Auch heute ist Andy Hug in Japan nach wie vor sehr populär. So gibt es Mangaserien, Comics und jede Menge anderer Merchandising-Artikel.

Literatur

  • Oktober 2000 - "Andy Hug : Der Taifun und die Weisheit der Kampfkunst" von Ilona Hug und Erik Golowin - ISBN 3729606468