Als OS-tan (jap. OSたん) werden die üblicherweise weiblichen Personifikation verschiedener bekannter Betriebssysteme als Figuren im Stile von Manga und Anime bezeichnet. Die von verschiedenen Amateurkünstlern geschaffenen Figuren hatten ihren Ursprung im japanischen Futaba Channel und wurden zu einem Internet-Phänomen.
Entstehung
Wie bei vielen Internet-Phänomenen ist der genaue Grund für dessen Entstehung nicht bekannt. Dennoch wird immer wieder das Betriebssystem Windows Me als Ursache benannt, welches durch seinen instabilen Betrieb Unmut erregt haben soll. Daraufhin sei im japanischen Futaba Channel eine Personifikation entstanden, die durch ihre launische und nervende Natur diesem System entsprechen sollte. Aufbauend auf diesem Grundgedanken haben sich auch für weitere Betriebssysteme Figuren entwickelt, denen man bestimmte Charaktereigenschaften nachsagte. Eines der frühen Werke in denen die OS-tan auftauchten war eine Flash-Animation, die unter dem Titel Trouble Windows bekannt wurde und wie der Vorspann einer Anime-Fernsehserie gestaltet war. Schließlich fanden sich die Figuren in diversen Foren wieder und erreichten auch ein westliches Publikum. Mit der Zeit entwickelten sich um diese „Betriebssysteme“ auch Personifikationen von bekannten Programmen, die in den Phantasien als unterstützende Charaktere adaptiert wurden.
Namensgebung
Der vordere Namensbestandteil „OS“ ist leitet sich aus der Abkürzung des englischen Begriffes für ein Betriebssystem (engl. Operating System) ab. Bei dem Suffix „tan“ (たん) handelt es sich um ein falsch ausgesprochenes „chan“ (ちゃん), was bei nicht formalen Anreden in der Japanischen Sprache an den Namen der angesprochenen Person angehängt wird. Eine solche Falschaussprache ist häufig bei Kindern anzutreffen und gilt als zusätzliche Verniedlichung. So findet sich diese Endung auch häufig in den Namen von Maskottchen wieder.