Snamensk (Kaliningrad)

Siedlung im historischen Ostpreußen, heute Russland
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Snamensk (russisch Знаменск, bis 1946 deutsch Wehlau, polnisch Welawa) ist eine Gemeinde in der Oblast Kaliningrad, Russland, ehemaliges Nordostpreußen. Snamensk befindet sich an der Mündung der Lawa (Alle) in den Pregel.

Geschichte

Früher stand an dieser Stelle eine Burg der Pruzzen, um die herum eine Siedlung "Velowe" entstand. 1339 erhielt die Siedlung Stadtrechte. Bekannt wurde die Stadt durch ihren Pferdehandel. Im Vertrag von Wehlau erhielt der Kurfürst der Mark Brandenburg die Souveränität über das damalige Herzogtum Preußen, das als Überrest des früheren Ordensstaats seit 1466 unter der Lehnshoheit der polnischen Könige gestanden hatte. Seit 1818 war Wehlau Verwaltungssitz eines Landkreises, zu dem auch die Stadt Tapiau gehörte.

Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt. Die Altstadt mit ihrem rechteckigen Grundriss und den vielen Giebelhäusern wurde seither fast völlig vernichtet. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, sofern sie nicht bereits geflüchtet war, in der Folge vertrieben. 1946 wurde Wehlau in Snamensk umbenannt und verlor seine Stadtrechte. Wahrzeichen des heute unbedeutenden Ortes ist die Ruine der Pfarrkirche, deren Turm durch Mittel der ehemaligen Bewohner renoviert und mit einer Aussichtsplattform versehen wurde.

Bauwerke

Wie erwähnt, wurde die geschichtsträchtige Altstadt von Wehlau 1945 und danach fast vollständig vernichtet. Daher sei an die folgenden verlorenen Sehenswürdigkeiten erinnert:

  • Pfarrkirche mit reicher Ausstattung (als Ruine erhalten)
  • Rathaus, barock, häufig umgebaut, mit Dachreiter; hier wurde am 19. September 1657 der Vertrag von Wehlau geschlossen.
  • Steintor, gotisch
  • Hakenbuden am Rathaus
  • zahlreiche Giebelhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts
  • Schanze, Platz vor der Stadt, Schauplatz des seinerzeit größten Pferdemarktes in Europa