Unter der Detonationsgeschwindigkeit eines Sprengstoffes bezeichnet man die Geschwindigkeit der Stoßdruckwelle mit der sich die chemische Reaktion innerhalb des Sprengstoffes fortbewegt, wie schnell und schlagartig er sich also zersetzt oder reagiert. Als Produkt von Detonationsgeschwindigkeit, Ladedichte und spezifischer Energie ergibt sich die Brisanz eines Sprengstoffes. Eine große Detonationsgeschwindigkeit sorgt dafür, dass der Druckaufbau schlagartig passiert und die in den chemischen Verbindungen gespeicherte Energie in möglichst kurzer Zeit freigesetzt wird.
Während Schwarzpulver unter Bildung von großen Gasmengen relativ langsam verbrennt (bei Unterschallgeschwindigkeit wird es in der Regel als Verpuffung bezeichnet), detonieren Chloratsprengstoffe mit der zehnfachen Detonationsgeschwindigkeit.
Muss bei langsamen Sprengstoffen wie Schwarzpulver durch Verdämmung erst ein Druck aufgebaut werden, der mit Platzen der Verdämmung dann schlagartig seine Energie freisetzt, was auch als Knall zu hören ist, ist dieses bei Sprengstoffen hoher Detonationsgeschwindigkeit (als die Schallgeschwindigkeit) nicht mehr nötig.
Eine kurze Tabelle umreißt die typischen (maximalen) Detonationsgeschwindigkeiten einiger bekannter Sprengstoffe:
Sprengstoffbezeichnung | Detonationsgeschwindigkeit |
---|---|
Schwarzpulver | 0.4 km/s |
Chloratit 3 | 3.35 km/s |
Bleiazit | 5.5 km/s |
Schießbaumwolle | 6.3 km/s |
Gelatine-Dynamit | 6.35 km/s |
TNT (Trinitrotoluol) | 6.7 km/s |
Nitroglycerin | 7.45 km/s |
Nitropenta | 8.34 km/s |
RDX (Hexogen) | 8.4 km/s |
HMX (Octogen) | 9.11 km/s |
CL20 (Hexanitro-Isowurtzitan) | 9.38 km/s |
Anmerkung des Autors: der Wert von Gelantine-Dynamit ist höchstwahrscheinlich der von Dynamit. Gelignit, sprich Gelantine-Dynamit, sollte eigentlich bei etwas über 9 km/s liegen. Ein Beleg für diese Werte fehlt mir noch. Die diesbetreffenden Werte sind die besten, die mir zur Zeit zur Verfügung stehen.