Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Deutschland

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Dieser Artikel behandelt die deutsche Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010.

Qualifikation

Die Mannschaft qualifizierte sich über die Qualifikationsspiele des europäischen Fußballverbandes UEFA für die Weltmeisterschaft in Südafrika.

In der ersten Runde traf Deutschland in der Gruppe 4 auf Russland, Finnland, Wales, Aserbaidschan und Liechtenstein. In den zehn daraus entstandenen Begegnungen trug Deutschland acht Siege und zwei Remis davon und qualifizierte sich so als Gruppensieger direkt für die WM-Endrunde. Der höchste Sieg in der Gruppenphase war gleich in der ersten Partie ein 6:0-Auswärtserfolg über Liechtenstein. Beide Remis erreichten die Deutschen gegen Finnland (jeweils 3:3 und 1:1).

Erste Runde

Rang Land Tore Punkte
1   Deutschland 26:5 26
2   Russland 19:6 22
3   Finnland 14:14 18
4   Wales 9:12 12
5   Aserbaidschan 4:14 5
6   Liechtenstein 2:23 2

6. September 2008: Liechtenstein – Deutschland 0:6 (0:1)

10. September 2008: Finnland – Deutschland 3:3 (2:2)

11. Oktober 2008: Deutschland – Russland 2:1 (2:0)

15. Oktober 2008: Deutschland – Wales 1:0 (0:0)

28. März 2009: Deutschland – Liechtenstein 4:0 (2:0)

1. April 2009: Wales – Deutschland 0:2 (0:1)

12. August 2009: Aserbaidschan – Deutschland 0:2 (0:1)

9. September 2009: Deutschland – Aserbaidschan 4:0 (1:0)

10. Oktober 2009: Russland – Deutschland 0:1 (0:1)

14. Oktober 2009: Deutschland – Finnland 1:1 (0:1)

Aufgebot

Ein vorläufiges Aufgebot wurde am 6. Mai in Stuttgart im Mercedes-Benz-Museum bekannt gegeben.[1] Der FIFA konnte der Bundestrainer bis zum 11. Mai bis zu 30 Spieler nennen. Aus diesem Kader musste er dann bis zum 1. Juni die 23 WM-Spieler auswählen. Der endgültige Kader wurde am 4. Juni durch die FIFA bekanntgegeben.

Die Mannschaft von 2010 zeigt personell ein verändertes Gesicht. Viele der letzten WM-Spieler sind entweder außer Form, verletzt oder haben das Ende ihrer Nationalmannschaftskarriere erreicht. Auf der Torwartposition entschied sich Bundestrainer Löw nach dem Tod Robert Enkes zunächst für den Leverkusener René Adler als Nr. 1, der jedoch aufgrund einer Rippenverletzung nicht zur Verfügung steht.[2] Im Vorfeld der WM wurde besonders eine Rückkehr von Kevin Kurányi diskutiert. Löw hatte den Stürmer zuvor aus der Mannschaft ausgeschlossen. Am 3. Mai gab der Bundestrainer endgültig bekannt, dass Kurányi bei der WM nicht dabei sein werde.[3] Torsten Frings wurde aus Altersgründen nicht mehr für die Nationalmannschaft berücksichtigt. Auf der Position im defensiven Mittelfeld zeigen sich seitdem Probleme, da Simon Rolfes durch eine Verletzung ausfällt[4] und Thomas Hitzlsperger aufgrund seiner Formschwäche gar nicht erst nominiert wurde. Zudem mussten Mannschaftskapitän Michael Ballack (nach einer im englischen Pokalfinale erlittenen Sprunggelenksverletzung),[5] Christian Träsch (nach einer Sprunggelenksverletzung in einem inoffizellen DFB-Freundschaftsspiel gegen den FC Südtirol)[6] und Heiko Westermann (nach einer Kahnbeinfraktur im linken Fuß in einem Vorbereitungsspiel gegen Ungarn)[7] ihre Turnierteilnahmen absagen. Am 1. Juni 2010 wurde schließlich bekanntgegeben, dass Andreas Beck aus dem vorläufigen WM-Kader gestrichen wurde, um das Maximalkontingent von 23 Spielern zu erreichen.

Der deutsche WM-Kader 2010 ist der erste seit 1978, der ausschließlich aus Bundesligaprofis besteht.

Nr. Spieler Verein Länderspiel-
einsätze *
Länderspiel-
tore *
Geburtsdatum Spiele Tore      
Torhüter
22 Vorlage:SortKeyName FC Bayern München 3 0
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0 0 0 0 0
1 Vorlage:SortKeyName FC Schalke 04 5 0
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4 0 0 0 0
12 Vorlage:SortKeyName Werder Bremen 2 0
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0 0 0 0 0
Abwehr
4 Vorlage:SortKeyName Hamburger SV 2 0
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0 0 0 0 0
14 Vorlage:SortKeyName FC Bayern München 2 0
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2 0 0 0 0
20 Vorlage:SortKeyName Hamburger SV 5 0
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
2 0 0 0 0
3 Vorlage:SortKeyName Hertha BSC 72 0
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4 0 1 0 0
2 Vorlage:SortKeyName Hamburger SV 31 2
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1 0 0 0 0
16 Vorlage:SortKeyName   FC Bayern München 65 4
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4 0 1 0 0
17 Vorlage:SortKeyName Werder Bremen 62 1
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4 0 0 0 0
5 Vorlage:SortKeyName VfB Stuttgart 12 0
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0 0 0 0 0
Mittelfeld
6 Vorlage:SortKeyName VfB Stuttgart 5 0
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4 0 1 0 0
18 Vorlage:SortKeyName Bayer 04 Leverkusen 4 0
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1 0 0 0 0
21 Vorlage:SortKeyName Werder Bremen 9 1
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2 0 0 0 0
8 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. Werder Bremen 10 1
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4 1 1 0 0
7 Vorlage:SortKeyName FC Bayern München 74 21
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4 0 1 0 0
15 Vorlage:SortKeyName Hamburger SV 31 2
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
2 0 0 0 0
Angriff
19 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. VfB Stuttgart 8 3
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3 1 1 0 0
23 Vorlage:SortKeyName FC Bayern München 34 12
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
3 0 0 0 0
9 Vorlage:SortKeyName Bayer 04 Leverkusen 4 0
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
1 0 0 0 0
11 Vorlage:SortKeyName FC Bayern München 96 48
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
3 2 1 1 0
13 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. FC Bayern München 2 0
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
4 3 1 0 0
10 Vorlage:SortKeyName 1. FC Köln 73 38
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
4 2 0 0 0

(*) angegeben sind nur die Spiele und Tore, die vor Beginn der Weltmeisterschaft absolviert bzw. erzielt wurden.

Quartier der Mannschaft

Während der WM hat die deutsche Mannschaft ihr Basislager im Velmore Grande Hotel in Erasmia bezogen. Das Hotel liegt zwischen Pretoria und Johannesburg.

Vorrunde

In der Vorrunde der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika traf die deutsche Fußballnationalmannschaft in der Gruppe D auf Australien, Serbien und Ghana.

Rang Land Tore Punkte
1 Vorlage:Flagicon Deutschland 5:1 6
2 Vorlage:Flagicon Ghana 2:2 4
3 Vorlage:Flagicon Australien 3:6 4
4 Vorlage:Flagicon Serbien 2:3 3
  • Sonntag, 13. Juni 2010; 20:30 Uhr in Durban
Vorlage:Flagicon Deutschland – Vorlage:Flagicon Australien 4:0 (2:0)
Vorlage:Flagicon Deutschland – Vorlage:Flagicon Serbien 0:1 (0:1)
Vorlage:Flagicon GhanaVorlage:Flagicon Deutschland 0:1 (0:0)

Gegen Serbien gab es für Deutschland ein Wiedersehen mit aus der Bundesliga bekannten Gesichtern. Für den Kader Serbiens wurden Neven Subotić (Borussia Dortmund), Zdravko Kuzmanović (VfB Stuttgart), Zoran Tošić (1. FC Köln), Gojko Kačar (Hertha BSC), Antonio Rukavina (TSV 1860 München) und der ehemalige Hertha-Stürmer Marko Pantelić nominiert. Serbien nahm zum ersten Mal an einer WM teil; das frühere Jugoslawien ist Deutschlands häufigster WM-Gegner. In sechs Spielen gab es vier Siege für Deutschland, ein Remis und eine Niederlage bei einem Torverhältnis von 11:4. Gegen Serbien spielte Deutschland zuvor erst einmal. Bei der Vorbereitung auf die EM 2008 gab es in Gelsenkirchen ein 2:1.

Von den Akteuren aus dem vorläufigen Kader Australiens spielte Dario Vidosic (1. FC Nürnberg) in Deutschland. Auch Michael Beauchamp konnte Erfahrung in der Bundesliga sammeln, er spielte von 2006-2008 beim 1. FC Nürnberg. Dies konnte auch Joshua Kennedy, der von 2000 bis 2009 für diverse deutsche Vereine spielte. Bereits 1974 trafen Deutschland und Australien in der WM-Vorrunde aufeinander. Damals siegte Deutschland mit 3:0. Zudem gab es 2005 beim Confed-Cup ein 4:3 in der Vorrunde.

Beim Spiel gegen Ghana kam es erstmals in der WM-Geschichte zu einem Duell zwischen zwei Halbbrüdern: Jérôme Boateng, der für Deutschland spielt und Kevin-Prince Boateng, der für Ghana nominiert wurde, zuvor aber mehrere deutsche U-Nationalmannschaften bis hin zur U21 durchlaufen hatte.[8] Der Ghanaer Kevin-Prince Boateng war zuvor beim englischen Cupfinale zwischen Chelsea und Portsmouth durch ein Foul am deutschen Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack aufgefallen. Durch das Foul wurde Ballack so schwer verletzt, dass er für die ganze WM ausfällt.

Weitere Bundesligaspieler Ghanas sind Hans Sarpei (Bayer 04 Leverkusen) sowie Isaac Vorsah und Prince Tagoe (TSG 1899 Hoffenheim). Das bisher einzige Spiel zwischen Deutschland und Ghana fand 1993 in Bochum statt und endete mit 6:1 nach 0:1 zur Halbzeit.

Gegen Australien legte die deutsche Mannschaft einen überzeugenden Start in das Turnier hin. Dank einer guten Offensivleistung erreichte man mit 4:0 den höchsten Sieg aller ersten Gruppenspiele und den zweithöchsten Sieg überhaupt in der Vorrunde. Ein frühzeitiger Platzverweis für Torjäger Miroslav Klose und viele ungenutzte Torchancen, darunter ein vergebener Elfmeter, warfen die Deutschen im zweiten Spiel jedoch wieder zurück. Dazu kam noch ein schwerwiegender Abwehrfehler, so dass man Serbien mit 0:1 unterlag. In einem nervösen Entscheidungsspiel gegen Ghana mit Chancen auf beiden Seiten konnte sich der Gruppenfavorit schließlich dank eines gezielten Fernschusstreffers von Mesut Özil mit 1:0 gegen Ghana doch noch klar als Tabellenerster für das weitere Turnier qualifizieren.

Finalrunde

Achtelfinale

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Vorlage:Flagicon Deutschland – Vorlage:Flagicon England 4:1

Im Achtelfinale kam es zum Klassiker gegen England. Bei Weltmeisterschaften war die Bilanz zuvor ausgeglichen. Bei 4 Spielen kam es zu einem Sieg (3:2 n.V. im Viertelfinale 1970), einer Niederlage (2:4 n.V. im Finale 1966) und zwei Remis (0:0 in der Zwischenrunde 1982 und 1:1 n.V. im Halbfinale 1990). Letzteres konnte Deutschland im Elfmeterschießen mit 4:3 für sich entscheiden. Das vorhergehende Spiel zwischen beiden Mannschaften am 19. November 2008 endete mit 1:2. Deutschland und England sind neben Italien die einzigen Mannschaften bei der WM, in deren Kader nur Spieler aus der heimischen Liga stehen.

Während der Achtelfinalbegegnung konnte die früh angreifende und schnell kombinierende deutsche Mannschaft durch Klose in Führung gehen, der sich nach einem weiten Abschlag des Torwarts Manuel Neuer gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und knapp vor Torwart James an den Ball kam. Dem 2:0 durch Podolski ging eine Reihe schneller Pässe voraus, bei der Klose Müller, und Müller Podolski bediente. Podolski konnte aus spitzem Winkel einen starken Schuss mit dem linken Fuß gegen den Innenpfosten abgeben. Nach einem Eckball in der 37. Minute konnte Innenverteidiger Matthew Upson den überraschenden Anschlusstreffer für England einköpfen und damit auch sein zweites Länderspieltor überhaupt gegen Deutschland erzielen. In der Folgezeit bis zur Halbzeitpause zeigte das bis dahin sichere deutsche Team deutliche Konzentrationsschwächen. Glück hatte die deutsche Mannschaft als ein Lattenschuss von Frank Lampard hinter der Torlinie aufkam, der Schiedsrichter und Assistent es jedoch nicht als Tor gesehen hatten, wodurch die Erinnerung an das Wembley-Tor wieder wach wurde. In der zweiten Halbzeit verstärkte England zunächst den Druck, aber Deutschland spielte wieder sicheren Kombinationsfußball und begann England auszukontern. Müller konnte bei zwei Kontern in der 67. und 70. Minute mit einem Doppelschlag zum Erfolg kommen und sich so auf den ersten Platz der Scorer-Liste dieser WM vorschieben. Danach unternahmen beide Mannschaften keine Anstrengungen mehr das Ergebnis zu ihren Gunsten zu verbessern. Bundestrainer Löw wechselte Gomez und Trochowski sowie Kießling ein, der damit zu seinem ersten WM-Einsatz kam. Vier der eingesetzten Spieler standen auch 2009 in der Mannschaft, die das Finale der U-21-Europameisterschaft mit 4:0 gegen England gewonnen hatten, sowie James Milner auf Seiten der Engländer.

Insgesamt ist die Bilanz der deutschen Mannschaft gegen England nach diesem Spiel mit 11 Siegen, 6 Unentschieden und 15 Niederlagen weiterhin negativ.

Viertelfinale

  • Samstag, 3. Juli 2010; 16 Uhr in Kapstadt
Vorlage:Flagicon Argentinien – Vorlage:Fbm

Im Viertelfinale kommt es wie 2006 zur Begegnung mit Argentinien, bei dem Deutschland im Elfmeterschießen siegte. Beide trafen erstmals 1958 bei einer WM aufeinander und Deutschland gewann in der Vorrunde als amtierender Weltmeister mit 3:1 gegen den amtierenden Südamerikameister. Auch das zweite Spiel zwischen beiden war ein WM-Vorrundenspiel, 1966 trennten sich beide schiedlich aber weniger friedlich mit 0:0 (der Argentinier Albrecht wurde vom Platz gestellt, Franz Beckenbauer verwarnt). 1986 und 1990 standen sich beide in den Endspielen gegenüber und jede Mannschaft konnte einmal gewinnen. Während die WM-Bilanz positiv für die deutsche Mannschaft ist, ist die Gesamt-Bilanz gegen Argentinien mit 5 Siegen, 5 Unentschieden und 8 Niederlagen negativ. Das letzte Spiel konnte Argentinien am 3. März 2010 mit 1:0 gewinnen.

Einzelnachweise

  1. nach dieser DFB-Information
  2. kicker.de: WM-Aus für Adler! OP am Montag (4. Mai 2010)
  3. kicker.de: Ohne Kevin Kuranyi zur WM (3. Mai 2010)
  4. kicker.de: Simon Rolfes sagt ab (4. Mai 2010)
  5. kicker.de: WM-Aus für Ballack (17. Mai 2010)
  6. dfb.de: Flick: "Träsch steht bei WM nicht zur Verfügung" (25. Mai 2010)
  7. kicker.de: Auch Westermann fällt aus (30. Mai 2010)
  8. kicker.de: Boateng fährt zur WM (30. Mai 2010)