Der Pentium M, der im März 2003 auf den Markt gebracht wurde, ist ein x86-Prozessor der sechsten Generation, der von Intel entworfen wurde und produziert wird. Ursprünglich als Notebookprozessor gedacht, wird er heutzutage vermehrt auch in Industrierechnern und Desktop-PCs eingesetzt, bei denen es auf niedrige Geräuschentwicklung und geringen Stromverbrauch bei hoher Rechenleistung ankommt. Einige Hersteller fertigen bereits entsprechende Mainboards.
Eine Besonderheit des Pentium M ist, dass er keine energiesparende Version des Pentium 4, sondern ein stark modifizierter Pentium III ist, welcher wiederum ursprünglich auf den Pentium Pro zurückgeht. Er ist auf einen niedrigen Stromverbrauch optimiert, da dies zur Verlängerung der Batterielaufzeit in Notebooks beiträgt. Der Pentium M läuft mit einer wesentlich niedrigeren Taktfrequenz als der Pentium 4, erreicht aber eine ähnliche Leistung. Ein Pentium M mit 1,6 GHz rechnet etwa genauso schnell oder schneller als ein 2,4-GHz-Pentium 4 Northwood, FSB 400, ohne Hyper-Threading.
Im Prinzip vereint der Pentium M den Kern eines Pentium III mit einem Pentium-4-kompatiblen Businterface, einem verbesserten Steuerwerk und der doppelten Menge an Cache (64 KB L1- und 1 MB L2-Cache, Pentium III: 32 KB L1- und 256 oder 512 KB L2-Cache). Beim normalerweise relativ energiehungrigen L2-Cache verwendet der Pentium M eine neuartige Technik, die verhindern soll, dass Teile, die grade nicht gebraucht werden, Strom verbrauchen. Auch werden Takt und Kernspannung der CPU im laufenden Betrieb gedrosselt, wenn gerade nur wenig Rechenleistung gefordert wird (typisch sind etwa 600 MHz). Intel nennt diese Technik SpeedStep.
Dothan
Am 10. Mai 2004 brachte Intel eine verbesserte Version des Pentium M auf den Markt (Codename Dothan). Diese Prozessoren sind die ersten von Intel, die anstelle des Taktes (z.B. 2 GHz) mit einer dreistelligen Nummer bezeichnet werden: 725 (1,6 GHz), 735 (1,7 GHz), 745 (1,8 GHz), 755 (2,0 GHz), 765 (2,10 GHz), 770 (2,13 Ghz), 780 (2,26 GHz). Das Design wurde im wesentlichen vom alten Banias-Kern übernommen, der L2-Cache auf 2 MB vergrößert. Gefertigt wird der Dothan in einem 90-nm-Prozess, was die TDP von 24,5 auf 21 Watt senkte. Die Verlustleistung im Leerlauf stieg dagegen ein wenig an. Im Mittel ergeben sich durch die 90nm-Fertigung allenfalls sehr kleine Vorteile in Bezug auf die Batterielebensdauer.
Am 19. Januar 2005 stellte Intel neue Pentium-M-Modelle vor, die mit 133 MHz FSB (FSB 533) arbeiten, was den Speicherdurchsatz und die Gesamtleistung des Pentium M weiter beschleunigen wird. Für 2005 wird auch ein neuer Chipsatz mit Unterstützung für DDR2-Speicher und Dual-Channel-Speichertechnik erwartet.
Aktuelle Pentium-Ms besitzen das sogenannte No-Execution-Flag, welches verhindern soll, dass die CPU Code in Stack- und Datenbereichen ausführen kann. [1]
Yonah
2006 soll der nächste Pentium M mit dem Codenamen Yonah erscheinen. Er wird mit der 65-nm-Fertigungtechnik hergestellt. Es handelt sich um ein Design mit zwei Kernen auf einem Chip. Die beiden Kerne sollen sich den 1 MB L2-Cache teilen und die Befehlserweitung SSE3 beherrschen. Wesentlich mehr ist bisher nicht bekannt.
Die zwei Kerne und extreme thermische Probleme mit dem Pentium 4 lassen vermuten, dass Intel diese CPU auch auf dem Desktop-Markt platzieren will.
Modelle
Banias
- L1-Cache: 32 + 32 KB (Daten + Instruktionen)
- L2-Cache: 1.024 KB mit Prozessortakt
- MMX, SSE, SSE2
- Sockel 479, AGTL+ mit 100 MHz (quadpumped: FSB400)
- Betriebsspannung (VCore): 1,388 Volt (nur 1.3 GHz), 1,484 Volt
- Erscheinungsdatum: 2003
- Fertigungstechnik: 0,13 µm
- Die-Größe: 82,8 mm² bei 77 Millionen Transistoren
- Taktraten: 1.3 bis 1.7 GHz in 100-MHz-Schritten
- Modellnummern: 705 (1.5 GHz)
- Modellnummern LV: 718 (1.3 GHz)
- Modellnummern ULV: 713 (1.1 GHz)
Dothan
- L1-Cache: 32 + 32 KB (Daten + Instruktionen)
- L2-Cache: 2.048 KB mit Prozessortakt
- MMX, SSE, SSE2
- Front Side Bus: 100 und 133 MHz (quadpumped, FSB 400 und FSB 533)
- Sockel 479, AGTL+ mit 100 und 133 MHz (quadpumped: FSB400 und FSB533)
- Betriebsspannung (VCore): 1,340 V
- Erscheinungsdatum: 2004, Januar 2005 (FSB 533-Versionen)
- Fertigungstechnik: 0,09 µm
- Die-Größe: 83,6 mm² bei 140 Millionen Transistoren
- Taktraten: 1,5 bis 2,26 GHz
- Modellnummern FSB 400: 715, 725, 735, 745, 755, 765 (1.5, 1.6, 1.7, 1.8, 2.0, 2.1 GHz)
- Modellnummern FSB 533: 730, 740, 750, 760, 770, 780 (1.6, 1.73, 1.86, 2.0, 2.13, 2.26 GHz)
- Modellnummern FSB 400 LV: 738 (1.4 GHz)
- Modellnummern FSB 400 ULV: 723, 733, 753 (1.0, 1.1, 1.2 GHz)
Prognose
Mit der Absage von Intel an die Netburst-Technologie (also auch dem Pentium 4) ist der Prozessor der Zukunft der effizientere Pentium (III) M. Da die Verlustleistung sowie die Leistungsaufnahme bei gleicher Performance, ohne Technologien wie z.B. Hyper Threading o. ä. deutlich niedriger als beim Pentium 4 ist, wird es keinen Pentium 5 auf der Basis des P4 geben.