Vannoccio Biringuccio

italienischer Ingenieur, Architekt, Büchsenmacher und angewandter Chemiker
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Vannoccio Biringuccio (* vor dem 20. Oktober 1480 in Siena; † August 1537 in Rom war Ingenieur, Chemiker, Architekt und mit seinem Werk "De la Pirotechnia" Begründer der Metallurgie.

Anfänge

Vannoccio Biringuccio ist am 20. Oktober 1480 getauft worden, er dürfte infolgedessen am gleichen oder am Vortag geboren worden sein, sein Vater war im städtischen Baugewerbe tätig. Über die Ausbildung ist wenig bekannt, er wurde aber von Pandolfo Petrucci und später dessen Sohn Borghese (geboren um 1492) gefördert - bei den Petruccis handelte es sich um eine tyrannisch in Siena herschende Adelsfamilie.

Tätigkeiten in Siena

Nach einer Ausbildung in Eisenminen übernahm Biringuccio die Leitung der Silberminen am Avanzaberg, was ihm zwei Studienreisen anch Deutschland ermöglichte, die wiederum großen Einfluß auf die "Pirotechnia" hatten. Er besuchte Insbruck, Hall, Swaz und auch italienische Bergwerke. Nach 1508 folgten Mailand, Venedig, Ferrara, bis er wieder nach Siena zurückkehrte und die Oberaufsicht der Bergwerke übernahm. 1513 wurde er städtischer Werkmeister in Siena, im folgenden Jahr übernahm er die Leitung der Münze dieser Stadt. 1515 mußte er aufgrund des Sturzes des Diktators fliehen und wurde in Abwesenheit der Münzfälscherei angelklagt. Es folgte ein unstetes Wanderleben in Rom und Neapel und 1517 in Sizilien, bevor er mit Fabio Petrucci nach Siena zurückkehrte, dort sein Vermögen wiederbekam und erneut Werkmeister wurde. Im Januar 1524 erhielt er das Privileg der Salpeterherstellung für die gesamte Republik Siena.

Tätigkeiten in Rom

1534 ernannte Papst Paul III. Vannoccio Biringuccio zum Artilleriehauptmann und -gießer, 1535 als Nachfolger von Baldassare Peruzzi zum Architekt und Baumeister des Petersdoms. 1536 zog Biringuccio ganz nach Rom und leitete dort von nun an auch die Gießerei. Bereits im August 1537 verstarb er jedoch.