BMW R 1200 GS K25

geländegängiges Motorrad von BMW
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BMW
R 1200 GS
Hersteller BMW
Produktionszeitraum 2004 bis heute
Klasse Reiseenduro
Motordaten
Luft-/ölgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor
Leistung (kW/PS) 77 kW (105 PS) bei 7.500 min-1
Drehmoment (N m) 115 Nm bei 5.750 min-1
Getriebe 6 Gänge
Antrieb Kardanantrieb
Bremsen 4-Kolben-Festsattel-Doppelscheibenbremse vorn Ø 305 mm, Doppelkolben-Einscheibenbremse hinten Ø 265 mm
Sitzhöhe (cm) 85 cm
Leergewicht (kg) 203 kg
Vorgängermodell BMW R 1150 GS

Die BMW R 1200 GS und BMW R 1200 GS Adventure sind Reiseenduros der Marke BMW. Seit März 2004 ist die R 1200 GS auf dem Markt und war das erste Modell von BMW mit dem von 1130 cm³ minimal auf 1170 cm³ hubraumerweiterten Boxermotor. Von März 2004 bis einschließlich Oktober 2005 wurden in Deutschland 12.563 R 1200 GS zugelassen. 2005 war sie damit das am häufigsten neu zugelassene Motorrad in Deutschland.

Die R 1200 GS Adventure kam im März 2006 dazu. Sie hat gegenüber der R 1200 GS fahrwerksseitig längere Federwege und dank eines größeren Tankvolumens mehr Reichweite.

Technische Daten

Die R 1200 GS / GS Adventure ist mit einem luft- und ölgekühlten Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor ausgestattet. Er hat zwei Nockenwellen und vier Ventile pro Zylinder sowie eine zentrale Ausgleichswelle. Die Einscheibentrockenkupplung wird hydraulisch betätigt. Das Getriebe hat sechs Gänge, der Endantrieb erfolgt über eine Kardanwelle mit zwei Gelenken. Gebremst wird die R 1200 GS/GS Adventure vorn durch eine Doppelscheiben-„Evo“-Bremse, schwimmend gelagerten Bremsscheiben von 305 mm Durchmesser und 4-Kolben-Festsattel. Hinten arbeitet eine Einscheibenbremse mit 265 mm Durchmesser und Doppel-Kolben-Schwimmsattel. Der vordere Hilfsrahmen besteht aus Aluminiumguss, der Heckrahmen aus Stahlrohr. Die vordere Telelever-Gabel hat 41 mm Standrohrdurchmesser und 190 mm Federweg. Die hintere Aluminium-Einarmschwinge mit Paralever-Momentabstützung hat ein Zentralfederbein und 200 mm Federweg. Die Federvorspannung ist vorn fünffach mechanisch einstellbar, hinten ist die Federvorspannung mittels Handrad hydraulisch stufenlos verstellbar, auch die Zugstufendämpfung ist einstellbar. Die R 1200 GS wird serienmäßig mit Leichtmetall-Gussrädern, die GS Adventure mit Kreuzspeichenrädern ausgeliefert. Die Felgengrößen betragen 2,50×19" vorn und 4,00×17" hinten. Die Kreuzspeichenräder sind für die R 1200 GS als Sonderausstattung lieferbar.

Maße und Gewichte

Modellvarianten R 1200 GS R 1200 GS Adventure
Länge über alles (mm) 2210 2250
Breite über Spiegel (mm) 915 955
Höhe ohne Spiegel (mm) 1430 1470
Leergewicht fahrfertig (kg) 225 256
maximale Zuladung (kg) 210 219
zulässiges Gesamtgewicht (kg) 435 475
Tankinhalt (ltr) 20 33

Ausstattung

Die R 1200 GS ist in den Farben rot, gelb, blau und granit-metallic erhältlich, die R 1200 GS Adventure in alpinweiß und weißaluminium-metallic matt. Als Sonderausstattung können Teilintegral-ABS, verchromte Auspuffrohre, weiße Blinkergläser, Kofferhalter, Topcase, Sturzbügel, Handprotektoren, Heizgriffe sowie im Volumen verstellbare Koffer und weiteres Zubehör geordert werden.

 
R 1200 GS mit Sonderausstattung

Seit 2004 war die BMW R 1200 GS mit dem aufpreispflichtigen Sonderzubehör Integral-ABS von FTE automotive mit Bremskraftverstärker (BKV) erhältlich. Konstruktive Schwächen führten zu einem Modell- und Herstellerwechsel.[1] Seit Mitte August 2006 ist die BMW R 1200 GS mit der aufpreispflichtigen Sonderausstattung Integral-ABS von Continental Teves erhältlich. Da sich auch bei diesem ABS-Bremssystem Probleme zeigten, leitete BMW im April 2008 einen offiziell als „technische Umrüstaktion“ bezeichneten Rückruf ein, bei der die Bremsleitungen am ABS-Druckmodulator ausgetauscht werden sollten.[2] Am 5. Mai 2010 veröffentlichte das Kraftfahrt-Bundesamt unter der KBA-Referenznummer 2895 die Information, dass diese Aktion "mit identischem Sachverhalt" von Baujahr 2006-2009 wiederholt werden müsse.[3] Am 11. Juli 2008 informierte das Kraftfahrt-Bundesamt im EU-Schnellwarnsystem RAPEX die Behörden der EU-Mitgliedsstaaten über eine Verletzungsgefahr bei Verwendung der als Sonderzubehör erhältlichen Handprotektoren.[4] Modelle ab Oktober 2007 sind von der Gefahr von plötzlichen Radblockaden während der Fahrt nicht betroffen, hier sind neu entwickelte Handprotektoren verbaut worden, die weder Brems-, noch Kupplungshebel berühren können.[5]

In der Grundausstattung kostet die R 1200 GS 12.800 Euro, die R 1200 GS Adventure 14.350 Euro (Österreich 15.480 und 17.250 Euro) (Preisliste von BMW Motorrad im September 2009).


Einzelnachweise

  1. Der Spiegel, Ausgabe 27/2005 vom 4. Juli 2005, Seite 70: [Pannen bei Motorradbremsen. In: Der Spiegel. (online). BMW: Pannen bei Motorradbremsen].
  2. Motorradonline.de vom 4. April 2008: Rückruf für R 1200 GS, R 1200 R und R 1200 ST. Rund 37000 BMW betroffen
  3. Motorradonline.de vom 18. Mai 2010: Rückrufaktion wegen undichter Bremsleitungen. BMW ruft deutschlandweit 23801 Motorräder zurück
  4. Referenz-Nummer 12-0738/08: "The product poses a risk of injuries because in the event of… the brake linings may touch the brake disc and the resulting heat generation would cause the brake pressure to build up which could slow down the front wheel, even so far as to block it. Three incidents reported."
  5. Motorradonline.de vom 15. Juli 2008: Warnhinweis zur BMW R 1200 GS. Probleme mit Handprotektor.

Literatur

  • Torsten Kämpfer: Motorrad-Legende BMW GS: Geschichte - Modelle - Technik, München: GeraMond 2006, ISBN 9783765477829
Commons: BMW R1200 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien