Weiden in der Oberpfalz
Wappen | Karte |
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Wappen von Weiden in der Oberpfalz | ![]() |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 68,5 km² |
Einwohner: | 43.000 |
Bevölkerungsdichte: | 628 Einwohner je km² |
Höhe: | 397 m ü. NN |
Postleitzahl: | 92637 |
Vorwahl: | 0961 |
Geografische Lage: | 49° 41' n. Br. 12° 10' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | WEN |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 63 000 |
Stadtgliederung: | 15 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung |
Dr.-Pfleger-Straße 15 92637 Weiden i.d. Opf. |
Städtische Website: | www.weiden-oberpfalz.de |
Weiden in Zahlen: | www.stadt-weiden.info |
Stadtrecht: | www.stadtweiden.info |
E-Mail-Adresse: | stadt@weiden-oberpfalz.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Hans Schröpf (CSU) |
Stadtrat: |
24 CSU 13 SPD 1 Bündnis 90 / Die Grünen 2 Freie Wähler |
Die kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz liegt in Bayern, 100 km östlich von Nürnberg und 35 km westlich der Tschechischen Republik.
Stadtgliederung
Die Stadt Weiden in der Oberpfalz gliedert sich in die 15 Stadtteile Altstadt, Bahnhof-Moosbürg, Fichtenbühl, Hammerweg, Lerchenfeld, Mooslohe, Neunkirchen, Rehbühl, Rothenstadt, Scheibe, Stockerhut, Weiden-Land, Weiden-Ost I, Weiden-Ost II sowie Weiden-West.
Geschichte
Das Jahr 1241 gilt als der Geburtstag von Weiden in der Oberpfalz, obwohl davon ausgegangen werden kann, dass bereits um das Jahr 1000 eine Ansiedlung bestand. Am Schnittpunkt zweier bedeutender Handelsstraßen gelegen, der "Goldenen Straße" in Ost-West-Richtung und an der "Magdeburger Straße" von Süden nach Norden, entwickelte sich Weiden in der Oberpfalz schon bald als Handels- und Umschlagplatz. Im Jahr 1531 hatte Weiden in der Oberpfalz bereits 2.200 Einwohner. Zwei Stadtbrände, der Dreißigjährige Krieg und die Pest brachten der Stadt Rückschläge, von denen sie sich erst am Ende des 18. Jahrhunderts wieder erholte.
Der eigentliche Aufschwung der Stadt begann 1863, als Weiden in der Oberpfalz an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. Mit der Ansiedlung bedeutender Glas- und Porzellanbetriebe wuchs die Einwohnerzahl, und um die Jahrhundertwende waren es bereits knapp 10.000 Einwohner. Zwischen 1945 und 1955 stieg die Einwohnerzahl durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen auf über 40.000. Weiden in der Oberpfalz hat diesen Zuwachs gehalten, die Wirtschaftskraft und Infrastruktur ausgebaut und durch den Abbau der Grenze und der folgenden Vereinigung Deutschlands, aber auch durch die Öffnung der Grenze zu Tschechien, seinen ursprünglichen Platz in der Mitte Europas wieder eingenommen.
Wirtschaft
Heute leben im "Oberzentrum Weiden in der Oberpfalz" 43.000 Menschen auf einer Fläche von 68,5 km². Auch wenn die weltbekannten Unternehmen der Glas- und Porzellanbranche diesen Eindruck vermitteln war Weiden in der Oberpfalz nie eine typische Industriestadt. So sind im vergangenen Jahr von den 30.000 Beschäftigten lediglich ein Drittel im produzierenden Bereich tätig gewesen, während zwei Drittel im Dienstleistungssektor registriert wurden. Natürlich haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten gerade Industrie und Gewerbe stark gewandelt. So ist die zweifellos vorhandene Monostruktur von Glas und Porzellan abgebaut und durch Unternehmen des Fahrzeugbaus, der Kunststoffbe-und -verarbeitung sowie des Bereichs Mikroelektronik ergänzt worden. Unternehmen von Weltruf wie Bauscher, Seltmann und Nachtmann bilden aber auch heute noch ein gewichtiges Standbein für den produzierenden Sektor.
Innerhalb der Region Oberpfalz-Nord nimmt die Stadt Weiden in der Oberpfalz eine Vorrangstellung auf wirtschaftlichem Gebiet ein. Dies beweist die hohe Wirtschaftskraft der Stadt. Die Bruttowertschöpfung der Stadt Weiden in der Oberpfalz betrug 1998 1.528 Mio EUR und im Jahr 2002 1.682 Mio EUR. Dies entspricht einem Zuwachs von über 11 %. Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten, die vollständige Palette aller Schultypen und gute Einkaufsmöglichkeiten wirken sich auch über die Grenzen der Stadt hinaus mit einem Einzugsgebiet von mehr als 300.000 Menschen positiv aus. Viele politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Verbindungen nähren das pulsierende Leben der Stadt. Weiden in der Oberpfalz ist der kulturelle und wirtschaftliche Mittelpunkt der nördlichen Oberpfalz.
Weiden ist nach dem Landesentwicklungsprogramm Bayern Oberzentrum und mit einem Einzugsbereich von rund 300.000 Personen das Handels- und Dienstleistungzentrum der Region Oberpfalz-Nord. Über die Grenzen hinaus bekannt sind das Versandhaus Witt Weiden (Bettwäsche, Bekleidung), das Porzellan der Fabriken "Bauscher" und "Seltmann" sowie das Bleikristall der Firma "Nachtmann". Weiden ist Sitz der Firma "A.T.U." (Autoteile Unger) und der microSYST Systemelectronic GmbH.
Sehenswürdigkeiten
Marktplatz
Der Marktplatz erstreckt sich zwischen dem Oberen Tor und dem Unterem Tor. Dazwischen liegt das Alte Rathaus. Der "Obere Markt" mit seinen schönen Giebelhäusern aus der Zeit nach 1540 erstreckt sich zwischen dem Oberen Tor und dem Alten Rathaus. Zwischen dem Alten Rathaus und dem Unteren Tor befindet sich der "Untere Markt", der als Standort für die vier großen Jahrmärkte, die schon 1396 überliefert sind, und den Mittwoch und Samstag stattfindenden Wochenmarkt dient. An vielen Bürgerhäusern finden sich die Stilmerkmale der Renaissance.
Altes Rathaus
Das Alte Rathaus wurde von Baumeister Hans Nopl, dem Zimmermeister Hans Stieber und dem Steinmetz Andreas Falk von 1539 bis 1545 erbaut. 1914 bis 1917 wurde es umgebaut. Das Glockenspiel wurde im Jahr 1983 der Stadt geschenkt. Im Erdgeschoss des Rathauses sind seit 1981, wie schon im Mittelalter, wieder Ladengeschäfte eingerichtet worden. Von der Innenausstattung ist die Balkendecke im großen Sitzungssaal eine gute handwerkliche Arbeit des 16. Jahrhunderts. Das Alte Rathaus war früher nicht nur Verwaltungsgebäude, sondern auch Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt. Hier fanden viele Theater- und Tanzveranstaltungen statt. Heute wird einmal jährlich eine Stadtratssitzung abgehalten. Auch Trauungen sowie besondere Empfänge finden in diesem historischem Ambiente statt.
Oberes Tor
Durch den neugestalteten Anker-Komplex und das Obere Tor betritt man die Altstadt. Dieses Tor besaß bis 1840 eine halbkreisförmige Vormauer, das Rondell, mit 2 Rundtürmen. Zur Straßenerweiterung wurde das Tor mit Doppelwalmdach 1911 abgerissen und in der vereinfachten Form wiedererrichtet. Linker Hand des Tores (auf dem Bild rechts zu sehen) beginnt der mächtige Bau des Vesten Hauses, Amtssitz der Herrschaft des Gemeinschaftsamtes Parkstein-Weiden. Pfalzgraf Friedrich von Parkstein bewohnte das Veste Haus von 1585 bis 1593 als Residenz, seine beiden Schwägerinnen, die Fürstinnen von Liegnitz, sind in der Ev.-Luth. Pfarrkirche St. Michael begraben.
St. Michael
Die evangelische Stadtpfarrkirche St. Michael erscheint heute als Barockkirche. Aus der einfachen Saalkirche wurde bis zum Jahr 1448 eine gotische Kirche inmitten eines Friedhofes. Nach den Stadtbränden 1536 und 1540 wurde die Kirche 1561 wieder eingewölbt und wohl bei der Rekatholisierung 1627 barockisiert. Der Turm wurde 1761 nach dem Einsturz von 1759 neu gebaut. Die wirkungsvolle Kanzel wurde 1787 geschaffen und zeigt den Erzengel Michael auf dem Schalldeckel. Die Kirchenstühle sind mit reichen Rokokoschnitzereien versehen. Eine Anzahl bemerkenswerter Grabsteine erinnert an bedeutende Weidener. Das Altarblatt "Christi Geburt" ist ein Werk des Sulzbacher Hofmalers Johann Karl.
Altes Schulhaus
Das heutige "Kulturzentrum Hans Bauer" beherbergt nun das Stadtmuseum, dasbStadtarchiv, die Max-Reger-Zimmer, die Städtische Galerie sowie das Tachauer Heimatmuseum mit Erinnerungsstücken des Patenkreises und der Stadt Tachau in Böhmen. Das Gebäude wurde 1529 als Getreidekasten von den Weidener Tuchmachern erbaut. Der Stadtbrand zerstörte 1536 das Haus bis auf die Grundmauern. Nach dem Neubau 1565 wurden die Lateinschule und die Deutsche Schule hier untergebracht. Daher rührt auch die traditionelle Bezeichnung "Altes Schulhaus". Das Gebäude wurde grundlegend restauriert von 1975 bis 1979.
Unteres Tor
Durch das Untere Tor und das Vortor - nach dem Beschuss des Jahres 1635 in der heutigen Form entstanden - gelangt man zum Schlörplatz. Der Fußgängerdurchgang wurde 1955 nach der Beschädigung des Tores durch amerikanische Panzer geschaffen.
Alte Stadtmauer
Beim Blick über den Stadtbach von der Kurt-Schumacher-Allee und dem Neuen Rathaus her erkennt man die südwestliche Ecke der alten Stadtbefestigung mit Hauptmauer, Zwingermauer, Eckbastion und Schalenturm. Es lässt sich nicht ermitteln, wann Weiden in der Oberpfalz erstmals befestigt wurde. Eine Urkunde aus dem Jahr 1347 überliefert die Anweisung Kaiser Karls IV., dass die Burggrafen von Nürnberg die Festen Floß und Parkstein sowie den Markt Weiden bessern, bauen und befestigen sollten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt erhielt Weiden in der Oberpfalz also seine erste Mauer, möglicherweise wurde aber auch eine bereits bestehende Stadtmauer erhöht und durch den Ausbau von Türmen verstärkt.
St. Sebastian
In der Sebastianstraße wurde 1486 die Neustiftkapelle erbaut. Durch Blitzschlag und Krieg zerstört, wurde die Kirche 1692 neugebaut und 1697 wieder St. Sebastian geweiht. Am westlichen Chorbogen ist der Renaissance-Grabstein der in Weiden 1590 gestorbenen Zwillingskinder des Pfalzgrafen Friedrich von Parkstein angebracht. Neben dem kunstvollen Eisengitter unter der Empore befindet sich die Kopie des 1792 gestifteten Marienbildes der Kapelle zur Heiligen Staude im Originalrahmen.
Max-Reger-Haus
In der Bürgermeister-Prechtl-Straße befindet sich das letzte Wohnhau Lebens in der Stadt. Hier fanden viele Theater- und Tanzveranstaltungen statt. Heute wird einmal jährlich eine Stadtratssitzung abgehalten. Auch Trauungen sowie besondere Empfänge finden in diesem historischem Ambiente statt.
Waldsassener Kasten
In dem 1739 bis 1742 durch den Barockbaumeister Frater Philipp Muttone erbauten Waldsassener Kasten befindet sich seit 1990 das Internationale Keramikmuseum. Dort sind eine ständige Ausstellung der Staatlichen Bayerischen Museen und Exponate aus der heimischen Porzellanindustrie beheimatet. Auch die Regionalbibliothek befindet sich in diesem Gebäude.
Gustav-von-Schlör-Denkmal
Das Gustav-von-Schlör-Denkmal steht zwischen der Jubiläumseiche vom Jahr 1824, die zum 25-jährigen Regierungsjubiläum König Max I. gepflanzt wurde und der Friedenseiche vom Jahr 1871. Es erinnert an den letzten bayerischen Handelsminister Gustav von Schlör (1820 - 1883), der 1863 den Eisenbahnanschluss Weidens erreichte und damit den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt begründete. Der Entwurf des Denkmals stammt von Architekt Carl Hocheder, München, die Marmorbüste von Bildhauer Haf.
St. Josef
In den Jahren 1900/1901 wurde in nur 18 Monaten Bauzeit der größte Kirchenbau des Bistums Regensburg seit dem Mittelalter - die katholische Stadtpfarrkirche St. Josef - errichtet. Der Innenraum wurde von Franz Hofstötter, München, im Jugendstil entworfen und durch den Weidener akademischen Maler und Bildhauer Wilhelm Vierling weitgehend gestaltet, dem die Fertigstellung nach 1912 alleine oblag. Architekt des neoromanischen Baus war der Münchener Johann Baptist Schott. Die Kirche ist in ihrer Geschlossenheit in der Jugendstilgestaltung wohl eines der schönsten sakralen Bauwerke dieser Stilrichtung.
Flurerturm
Der Flurerturm ist der letzte Zeuge der alten Vorstadtmauer, die als äußere Stadtmauer 1575 die bis dahin erfolgten Stadterweiterungen in den Mauerring einschloss. Einst hatte diese äußere Stadtmauer vier Tortürme und zwei Rundtürme (der Rossturm und der Flurerturm). Der Baumeister der Vorstadtmauer war Meister Reicholt. Als im Jahr 1634 die Stadt belagert wurde und man freies Schussfeld brauchte, wurde die Vorstadtmauer eingerissen. Der Flurerturm wurde als einziger Bestandteil 1694 wieder aufgebaut und hieß seitdem Flurerturm, weil er die "Dienstwohnung" des städtischen Flurers wurde. Vorher hieß er Karlsturm.
Max-Reger-Park
Am Eingang zum Max-Reger-Park steht die Nepomuk-Kapelle. Die "Brückenkapelle St. Johannes Nepomuk" wurde 1738/1756 aufgrund eines Gelöbnisses durch Feldmarschall Fellner von Feldeck errichtet. Die Sandsteinstatue des Heiligen Johann Nepomuk wurde geschaffen vom Bildhauer Johann Franz Dult aus Nabburg. Im Max-Reger-Park steht das 1957 von dem Weidener Bildhauer Josef Gollwitzer geschaffene Max-Reger-Denkmal, ein mächtiger Granitblock - Orgelpfeifen nachempfunden -, der dem Komponisten gewidmet ist, der mit seinen Eltern 1874 bis 1901 in Weiden lebte. Hier ist auch der Triton-Springbrunnen zu finden, 1953 von dem gleichen Künstler erschaffen. In den Sommermonaten werden im Max-Reger-Park die "Weidener Sommerserenaden" abgehalten.
Veranstaltungen
- Bayerisch-Böhmische Kultur- und Wirtschaftstage
- Weidener Literaturtage
Theater
- Kleine Bühne e.V. in der Max-Reger-Halle
Museen
- Internationales Keramik-Museum Weiden, Zweigmuseum der Neuen Sammlung
- Stadtmuseum im Kulturzentrum Hans Bauer
- Tachauer Heimatmuseum in Weiden
- Eisenbahnmuseum des Modelleisenbahnclub Weiden e. V.
Bibliothek
- Regionalbibliothek Weiden
Musik
- Max Reger
- Max-Reger-Tage
- Weidener Musiktage
- Jazz-Zirkel Weiden
Bildungsstätten
Grund- und Hauptschulen
- Albert-Schweitzer-Schule
- Clausnitzerschule
- Gerhardingerschule
- Hammerwegschule
- Hans-Sauer-Schule
- Hans-Schelter-Schule
- Max-Reger-Schule
- Montessori-Schule
- Pestalozzischule
- Rehbühlschule
- Schulhaus Neunkirchen (Hans-Schelter-Schule)
Sonderpädagogisches Förderzentrum
- Stötznerschule
Realschulen
- Hans-Scholl-Realschule Staatl. Realschule für Knaben
- Sophie-Scholl-Realschule Staatl. Realschule für Mädchen
Gymnasien
- Augustinus-Gymnasium
- Elly-Heuss-Gymnasium
- Kepler-Gymnasium
Schulen des beruflichen Schulwesens
- Staatl. Berufsschule Weiden mit Berufsfachschule für Informatik
Berufsfachschulen und Fachschulen
- Berufsfachschule für Krankenpflege am Klinikum Weiden in der Oberpfalz
- Berufsfachschule für Kinderkrankenpflege am Klinikum Weiden in der Oberpfalz
- BRK Fachschule für Altenpflege
- Landwirtschaftsschule
- Staat. Wirtschaftsschule für Knaben und Mädchen
Fachoberschule - Berufsoberschule
- Gustav-von-Schlör-Schule Staatl. Fachoberschule und BOS
Fachakademie und Höhere Landbauschule
- Kirchliche Fachakademie für Sozialpädagogik
- Staatl. Höhere Landbauschule
Fachhochschule Amberg-Weiden
- Abteilung Weiden: Fachbereiche Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen,
sowie Bachelor-Studiengang: European Business Language Studies (Management und europäische Sprachen)
Sonstige Schulen
- Franz-Grothe-Schule Städt. Musikschule
- Volkshochschule
Kirchliche Jugendarbeit
Die kirchliche Jugendarbeit findet in der Evangelischen Jugend Weiden als auch in der Katholischen Jugendstelle Weiden statt.