Opportunismus ist ein negativ besetzter Begriff, der die Anpassung an allgemein verbreitete Meinungen um des eigenen Vorteils Willen bezeichnet. Der Begriff bezeichnet auch die Verfolgung von Eigeninteresse mit List.
Durch die Vermeidung von Auseinandersetzungen wird der Weg des geringsten Widerstandes gewählt.
Negativ ist Opportunismus, weil durch ihn immer unschuldige Menschen zu Schaden kommen, und nicht der Opportunist selbst. Der Opportunist ist meinungslos bzw. tolerant. S.a Toleranz. Seine Meinung richtet sich immer nach der augenblicklichen Situation.
Befindet sich der Opportunist in einer unangenehmen Situation die er selbst verschuldet hat, richtet er seine Meinung für den Situationsauslöser, um dadurch selbst von der Situation verschont zu bleiben.
Befindet sich der Opportunist in Sicherheit, richtet er seine Meinung für den Sicherheitsgeber und löscht seine Meinung mit dem Situationsauslöser, um nun eine Meinung gegen den Situationsauslöser aufzubauen.
Befindet sich der Opportunist erneut in der unangenehmen Situation, richtet er seine Meinung für die unangenehme Situation, gegen denjenigen der ihm zuvor Sicherheit gegeben hat, um die selbst verschuldete Situation nicht annehmen zu müssen; so spielt der Opportunist beide gegeneinander aus, bis er in neue Situationen kommt.
Politischer Opportunismus nimmt langfristige Nachteile in Kauf um kurzfristig Zustimmung zu erzielen und bedeutet oftmals das Aufgeben der eigenen Meinung zum Vorteil einer anderen, nicht eigenen Meinung, welcher man größere Chancen auf allgemeine Zustimmung einräumt.
Zitate
- Opportunisten sind Prinzipienreiter, die leicht umsatteln. (Lothar Schmidt)
- Wenn der Wind sich dreht, dreht sich die Fahne mit.
- Der Politiker, der sich vom Opportunismus leiten läßt, ist wie ein Mensch, der kein Billard mehr spielt, weil er beim Billard verloren hat, oder der mit Golfspielen aufhört, weil er beim Golf geschlagen wurde. (Gilbert Keith Chesterton)
Siehe auch: Eloge, Wendehals, Duckmäuser, Hinterträger