Pfarrlinde (Frankenthal)

Naturdenkmal in Landkreis Bautzen, Sachsen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Juni 2010 um 12:12 Uhr durch Jbergner (Diskussion | Beiträge) (Hintergrund: k). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Pfarrlinde ist das Wahrzeichen der Gemeinde Frankenthal bei Bischofswerda. Zusammen mit dem Pfarrberg (335 m ü. NN), einem Ährenbund, Sense und Rechen wird sie im Gemeindesiegel abgebildet.

Pfarrlinde im Januar 2009

Hintergrund

Die Winter-Linde wurde im Jahr 1783 auf Geheiß der Pfarrfrau Theodora Janicaud auf dem Pfarrberg anlässlich der Geburt ihres ersten Sohnes gepflanzt.

Sie ist heute ein Naturdenkmal und trägt eine Gedenktafel, deren Inschrift lautet:[1]

„Frau Theodora Janicaud liess im Jahre 1783 diesen Baum zum Gedächtnis und Dank anlässlich der Geburt ihres ersten Sohnes pflanzen
Dieser Baum steht unter besonderer Obhut der Gemeinde Frankenthal und des Heimatschutzes“

In den 1980er Jahren wurde der durch Blitzschlag geschwächten Linde gegenüber eine „Schwester“ gepflanzt, um das Wahrzeichen angesichts des hohen Alters auch für die Zukunft zu erhalten.

Standort

Die Pfarrhufe zog sich von der Frankenthaler Kirche und Pfarre entlang der Ortsverbindungsstraße nach Rammenau. Der Pfarrberg ist mit 335 Metern deren höchste Erhebung und bildet gemeinsam mit der Pfarrlinde "eine hervorragende Landmarke".[2] Ihr Standort bietet einen sehr guten Blick auf das umgebende Oberlausitzer Bergland und die angrenzenden Ortschaften. Hinter dem "von pleistozänen Schmelzwasserablagerungen begleitete[n] Einzugsgebiet des Grunabaches zwischen Rammenau und Großharthau"[2] liegt im Südosten "das granidioritene Valtenberg-Rüdenberg-Massiv",[2] im Süden das Lauterbacher Wäldchen. Bei gutem Wetter reicht die Sicht bis ins Erzgebirge.

Im Norden befindet sich der vierhundert Meter südlich von Oberrammenau gelegene Kleppischberg (343 m ü. NN) (auch Klepschberg)[3]. Dessen Baumgruppe aus fünf im Halbkreis stehenden Linden wurde im Jahr 1817 gepflanzt und steht ebenfalls unter Schutz.[4] Im Tal, links der Ortsverbindungsstraße, liegt der Pfarrbusch, ein Kiefern-Fichten-Forst an der Flurgrenze zu Hauswalde.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gedenktafel der Pfarrlinde (Foto auf Wikimedia Commons)
  2. a b c Pfarrberg. In: Akademie der Wissenschaften der DDR, Institut für Geographie und Geoökologie, Arbeitsgruppe Heimatforschung (Hrsg.): Werte unserer Heimat. Lausitzer Bergland um Pulsnitz und Bischofswerda, Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Pulsnitz und Bischofswerda, Nr. 40. Akademie-Verlag, Berlin 1983, J 1: Pfarrberg, S. 102.
  3. Kleppischberg. In: Akademie der Wissenschaften der DDR, Institut für Geographie und Geoökologie, Arbeitsgruppe Heimatforschung (Hrsg.): Werte unserer Heimat. Lausitzer Bergland um Pulsnitz und Bischofswerda, Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Pulsnitz und Bischofswerda, Nr. 40. Akademie-Verlag, Berlin 1983, J 2: Kleppischberg, S. 102.
  4. Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan: Erläuterungsbericht. (PDF) In: www.bischofswerda.de. Große Kreisstadt Bischofswerda, Gemeinde Rammenau, 8. Juni 2006, S. 101, abgerufen am 1. Februar 2010 (Registrierungsnummer 235: Lindengruppe auf dem Kleppischberg).

Literatur

  • Werte unserer Heimat, Heimatkundliche Bestandsaufnahme in der Deutschen Demokratischen Republik, Band 40, Lausitzer Bergland um Pulsnitz und Bischofswerda, 1983, Akademie-Verlag Berlin (Hrsg.:„Akademie der Wissenschaften der DDR, Institut für Geographie und Geoökologie, Arbeitsgruppe Heimatforschung“)
Commons: Pfarrberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 8′ 20,3″ N, 14° 6′ 44,2″ O