Steyr-Puch 500

Österreichischer Kleinstwagen
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Der Puch 500 war ein Kleinwagen der Puch-Werke (Konzernbetrieb der Steyr-Daimler-Puch AG in Graz).

Steyr-Puch 500 S
Steyr-Puch 650 TR, Baujahr 1964, beim DAMC 05 Oldtimer Festival Nürburgring

Allgemeines

Die Markteinführung des Steyr-Puch 500, Modell Fiat (1957) war sensationell. Aus Kostengründen wurde auf eine eigene Karosseriefertigung verzichtet und eine Rohkarosserie des Fiat Nuova 500 übernommen. Die Cabrio-Variante dieses Modells sollte in erster Linie Motorradfahrer als Kaufpublikum ansprechen. Der von Puch für dieses Fahrzeug entwickelte luftgekühlte Boxermotor mit rund 16 PS bescherte für damalige Verhältnisse gute Fahrleistungen, vor allem bei Bergfahrten. Darüber hinaus war er viel laufruhiger als der bei Fiat eingebaute Reihenmotor.

Folgende Modelle wurden gefertigt:

Typ Bauzeitraum Zylinder Hubraum Leistung
500 1957–1959 2 Boxer 493 cm³ 16 PS (12 kW)
500 D 1959–1967 2 Boxer 493 cm³ 16 PS (12 kW)
500 DL 1959–1962 2 Boxer 493 cm³ 20 PS (15 kW)
700 C (Kombi) 1960–1968 2 Boxer 643 cm³ 25 PS (18 kW)
700 E (Kombi) 1962–1964 2 Boxer 643 cm³ 20 PS (15 kW)
650 T 1962–1969 2 Boxer 643 cm³ 20 PS (15 kW)
650 TR 1964–1966/69 2 Boxer 660 cm³ 27/30 PS (20/22 kW)
650 TR II 1965–1969 2 Boxer 660 cm³ 34/41 PS (25/30 kW)
500/S 1968–1969/74 2 Boxer 493 cm³ 16/20 PS (12/15 kW)
126 1973–1975 2 Boxer 643 cm³ 25 PS (18 kW)

Ab 1959 wurde von Fiat die gesamte Karosse einschließlich Dach übernommen (daher Puch 500 D - wie „Dach“). Aus Rationalisierungsgründen kam darüber hinaus ab 1969 die gesamte Technik einschließlich Getriebe von Fiat und nur noch der Motor von Puch. Ab 1973 wurde noch kurze Zeit anstatt des Fiat Nuova 500 der Nachfolgetyp Fiat 126 mit Boxermotoren ausgestattet.

Der Verkauf des Kleinwagens verlief sehr erfolgreich, von den fast 60.000 in den Jahren 1957 bis 1975 produzierten Fahrzeugen wurden trotz Lizenzklauseln seitens Fiat auch viele außerhalb Österreichs abgesetzt, die meisten nach Deutschland; nur je ein Stück ging nach Japan, Guatemala und in die USA. Der finnische Nutzfahrzeughersteller Sisu (der auch lange im PKW-Import tätig war) hat Steyr-Puch-Kleinwagen nach Finnland importiert.

Motorsport

Der Typ 650 TR II war zu seiner Zeit in der FIA-Gruppe 2 bis 700 cm³ homologiert und durch die Motorbauweise stärker einzuschätzen als die Konkurrenz aus dem Hause Abarth. Einer der Höhepunkte war 1966 der Rallye-Europameistertitel der Gruppe-2-Tourenwagen des Polen Sobieslaw Zasada[1].


Einzelnachweise

  1. http://www.motor-klassik.de/fahrberichte/steyr-puch-650-tr-ruhm-kugeln-1102564.html

Literatur und Quellen

  • Puch 500
  • Steyr Puch Club Austria / SPA
  • Ani Reng: Steirische Gämse. Der Puch 500, im Volksmund schlicht Pucherl genannt, war Österreichs Beitrag zur Vollmotorisierung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Geschichte einer Mobilwerdung zwischen den Zeiten. Datum 6-7 / 2006, abgerufen am 19. Juni 2010.