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Dieser Artikel behandelt die österreichische Fußballmeisterschaft der Herren der Saison 2000/10. Für die österreichische Fußballmeisterschaft der Frauen der Saison 2009/10 siehe unter Österreichische Fußball-Frauenmeisterschaft 2009/10.
Die österreichische Fußballmeisterschaft wurde 2009/10 zum 90. Mal ausgetragen. Die höchste Spielklasse ist die österreichischenBundesliga, die in dieser Saison zum 36. Mal durchgeführt und von zehn Mannschaften bestritten wurde. Diese ermittelten in vier Durchgängen den österreichischen Fußballmeister. Sie begann am Freitag, den 17. Juli 2009 mit dem Spiel SC Magna Wiener Neustadt gegen SK Austria Kärnten im Wiener Neustädter Stadion und endete am Donnerstag, den 13. Mai 2010 mit der 36. und letzten Runde.
Meisterteller der österreichischen Fußball-Bundesliga
In der höchsten Spielklasse, der Bundesliga, wurde um drei internationale Startplätze gespielt. Der Meister ist an der Qualifikation zur UEFA Champions League teilnahmeberechtigt, der zweit- und drittplatzierte Verein spielt in der Qualifikation zur UEFA Europa League. Der Letztplatzierte, der seit der 32. Runde als SK Austria Kärnten feststand, hätte in die zweitklassige Erste Liga absteigen müssen. Da den Kärntner aus wirtschaftlichen Gründen seitens der Bundesliga keine Lizenz erteilt wurde, muss der FK Austria Kärnten direkt in die Regionalliga Mitte absteigen.[1]
In der Ersten Liga spielten zwölf Teams in drei Durchgängen und 33 Runden um einen Aufstiegsplatz in die Bundesliga. Drei Mannschaften mussten in die jeweiligen Regionalligen absteigen, wobei die Amateure von Red Bull Salzburg und Austria Wien wegen der Klassenreform bereits als Fixabsteiger feststanden. Der Neuntplatzierte der Ersten Liga, der First Vienna FC 1894, hätte in einer Relegation gegen den Meister der Regionalliga West, den SV Grödig um den Klassenerhalt antreten müssen. Aufgrund der Tatsache, dass dem FC Austria Kärnten die Bundesligalizenz verweigert wurde, dürfen die Wiener ohne Relegation in der Ersten Liga verbleiben.[1] Der letztplatzierte FC Dornbirn 1913 muss nach nur einem Jahr wieder in die Regionalliga absteigen.
In den drei Regionalligen Ost, Mitte und West wird in zwei Durchgängen um jeweils einen Platz für die Relegationsspiele um den Aufstieg in die Erste Liga der Saison 2010/11 gespielt. In dieser Relegation wird der Meister der Regionalliga Ost gegen jenen der Regionalliga Mitte spielen. Der Regionalliga West, der SV Grödig, hätte in der Relegation gegen den Neuntplatzierten der Ersten Liga, den First Vienna FC 1894, antreten müssen, doch entfiel diese Relegation wegen der Nichterteilung der Lizenz für den SK Austria Kärnten. Der SV Grödig konnte sich damit nur ein Jahr nach dem Abstieg aus der Ersten Liga wieder für diese qualifizieren. Jeweils drei Mannschaften der Regionalligen müssen in die vierte Leistungsklasse absteigen, sofern sich nicht aus den Absteigern andere Regelungen ergeben.
In zweiter Instanz wurde am 15. Mai 2009 vom Protestkomitee der Bundesliga entschieden, dass von den bestehenden Bundesligavereinen der SK Austria Kärnten, der FC Admira Wacker Mödling, der FC Gratkorn und der FC Lustenau die Lizenz erhalten. Auch den Einsprüchen des Grazer AK und des SK St. Andrä/Lavanttal wurde stattgegeben. Weiterhin keine Lizenz gab es für den 1. FC Vöcklabruck und den FC Dornbirn.[4]
Nachdem das Lizenzierungsverfahren für den Fixabsteiger 1. FC Vöcklabruck hinfällig geworden war, hätte das „Ständige Neutrale Schiedsgericht“ bis 31. Mai 2009 im Fall des FC Dornbirn eine letztgültige Entscheidung treffen sollen. In der am 29. Mai 2009 einberufenen Sitzung vertagte sich das Gremium. In besagter Sitzung am 8. Juni 2009 erteilte das „Ständige Neutrale Schiedsgericht“ dem FC Dornbirn die Lizenz[5]. Der an der drittletzten Stelle platzierte SV Grödig musste damit letztgültig den Weg in die Regionalliga West antreten.
Die vom Sportwetten-Anbieter tipp3 als Hauptsponsor unterstützte Bundesliga ist die höchste Spielklasse im österreichischen Fußball und wurde in der Saison 2009/10 zum 90. Mal ausgetragen. Subsponsor war der Mobilfunkanbieter T-Mobile Austria, weshalb die offizielle Liga-Bezeichnung tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile lautete. Aufsteiger aus der Ersten Liga war der SC Magna Wiener Neustadt; die Niederösterreicher ersetzten den Absteiger SC Rheindorf Altach.
Mit Ausnahme von Tirol und Vorarlberg waren alle österreichischen Bundesländer in der Bundesliga vertreten. Wien, Oberösterreich und die Steiermark stellten dabei jeweils zwei Vereine.
Der TV-Anbieter Sky Österreich, vormals Premiere, hatte die Rechte, alle Bundesligaspiele in voller Länge zu zeigen, die auf dem Kanal Sky Sport Austria im Pay-TV ausgestrahlt wurden. Neben diesen hatte der ORF die Rechte, jeweils das „Topspiel der Runde“ als Einzelspiel – meist sonntags, bei Wochentagsrunden dienstags – zu übertragen. Diese Regelung galt nicht in den letzten zwei Runden, in denen alle Spiele zeitgleich ausgetragen werden mussten. Darüber hinaus durfte der ORF eine 45-minütige Zusammenfassung von den restlichen vier Partien pro Runde zu zeigen.
Modus
In der Saison 2009/10 waren wie in den vergangenen Jahren zehn Klubs in insgesamt 36 Runden gegeneinander angetreten. Dabei wurde die Auslosung nach der 9. und der 27. Runde gestürzt. Jedes Team spielte somit zu Hause und zweimal auswärts gegen jedes andere Team.
Der Meister FC Red Bull Salzburg ist an der Qualifikation zur UEFA Champions League 2010/11 teilnahmeberechtigt, die zweit- und drittplatzierten Vereine FK Austria Wien und SK Rapid Wien sowie der ÖFB-Cup-Sieger SK Sturm Graz sind für die Qualifikation zur UEFA Europa League 2010/11 startberechtigt. Wäre der Cup-Sieger gleichzeitig österreichischer Meister geworden, hätte der Cup-Final-Verlierer den Europa League-Startplatz geerbt. Würde sich der Cup-Sieger auf Platz zwei oder drei der Meisterschaft befinden, wäre der zweite Startplatz der Bundesliga für die Europa League an den Tabellen-Vierten übergegangen. Der Zehntplatzierte SK Austria Kärnten hätte in die zweithöchste Spielklasse, die Erste Liga, absteigen müssen. Nachdem dem Verein die Lizenz für die Erste Liga jedoch nicht erteilt wurde, mussten die Kärntner in die drittklassige Regionalliga Mitte absteigen.
Erläuterung: (M) = amtierender Meister, (C) = amtierender Cupsieger, (N) = Aufsteiger aus der Ersten Liga
1) Anmerkung: Nachdem dem Absteiger SK Austria Kärnten aus finanziellen Gründen die Lizenz für die Bundesliga verweigert wurde, darf der Verein nicht an der Ersten Liga teilnehmen, sondern muss in die Regionalliga Mitte absteigen.[6]
Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der mittleren Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.
In den 180 Spielen der Bundesligasaison 2009/10 wurden von den Schiedsrichtern insgesamt 831 Karten verteilt. 781 mal (durchschnittlich 4,6 mal pro Spiel) wurden Spieler mit der gelben Karte verwarnt, 33-mal (durchschnittlich jedes fünfte Spiel) musste ein Spieler aufgrund der gelbroten Karte vorzeitig vom Platz und 17-mal (durchschnittlich in jeder zehnten Begegnung) wurden Spieler mit der roten Karte vom Feld verwiesen. Der Kapfenberger Milan Fukal brachte dabei das Kunststück zuwege, gleich zweimal während einer Saison mit der Ampelkarte vom Feld verwiesen zu werden. Den Rekord an Verwarnungen hält der Mattersburger Markus Schmidt mit zwölf gelben Karten, gefolgt von seinem Mannschaftskollegen Michael Mörz und dem Rieder Thomas Burgstaller, die elfmal verwarnt wurden.
Die Fairnesswertung – dabei wird für jede gelbe Karte ein Punkt, für jede gelb-rote Karte drei Punkte und für jede rote Karte fünf Punkte berechnet – wird vom SK Sturm Graz mit nur 62 Punkten angeführt, während sich am Ende der Kapfenberger SV (130) und die SV Mattersburg (133) ein knappes Rennen lieferten. In der Spielerwertung liegen mit Michael Mörz (16 Punkte) und Ilčo Naumoski (15) voran.
Österreichs modernste Spielstätte: das Wörtherseestadion in Klagenfurt.
Die 180 Spiele der Bundesligasaison 2009/10 wurden von insgesamt 1.416.393 Zuschauern besucht, was gegenüber der vorigen Saison ein Minus von 12,8 Prozent bedeutet. Der Durchschnitt lag bei 7.869 Personen pro Spiel. Den besten Schnitt hatte wie in den letzten Jahren Rapid Wien mit 15.343 Zusehern.
Wie 2008/09 verzeichnete der Kapfenberger SV den niedrigsten Schnitt von nur 3.049 Zuschauern. Das bestbesuchte Spiel dieser Saison war jenes von Meister Red Bull Salzburg gegen Rapid Wien am 23. April in der Salzburger Red Bull Arena, das 25.819 Zuschauer anlockte. Auch beim zweiten Heimspiel der Salzburger gegen Rapid am 29. November sowie beim Spiel Salzburg gegen Austria Wien am 9. Mai kamen knapp über 20.000 Besucher. Die beiden Heimspiele Kärntens in der Hypo Group Arena am 6. März gegen Mattersburg und am 5. Mai gegen den LASK waren die am schlechtesten besuchten in dieser Saison mit lediglich je rund 1.500 Zusehern.
Für Salzburgs Meistertrainer Huub Stevens war es der erste Titelgewinn seiner Karriere.Mannschaftskapitän Eddie Gustafsson, der auch zum besten Torhüter der Saisongewählt wurde, mit dem Meisterteller.Mit knapper Mehrheit wurde Salzburgs Kamerun-Legionär Somen Tchoyi zum besten Spieler der Saison gewählt.
Zum Saisonende wurden von einer Jury, bestehend aus den Trainern, Managern und Präsidenten aller Bundesligavereine die besten Spieler der Saison 2009/10 gewählt. Dabei konnte jedes Jurymitglied jeweils drei Nennungen abgeben. Der Erstgereihte erhielt fünf Punkte, der Zweite drei Punkte und der Dritte einen Punkt. Damit waren maximal 135 Punkte zu erreichen. Aus dem eigenen Klub durften keine Spieler genannt werden. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:[13]
Die Erste Liga ist die zweithöchste Spielklasse im österreichischen Profifußball und wurde in der Saison 2009/10 zum 35. Mal ausgetragen. Seit der Saison 2008/09 war die Supermarktkette ADEG Namensgeber der Liga. Neben Bundesliga-Absteiger SC Rheindorf Altach komplettierten die drei Aufsteiger aus den Regionalligen West, Mitte und Ost die zwölf Mannschaften der Ersten Liga. Es warendies aus der Regionalliga Ost der First Vienna FC 1894, aus der Regionalliga Mitte der TSV Hartberg und aus der Regionalliga West der FC Dornbirn 1913.
Bemerkenswerterweise kam es in dieser Saison zu einem „Bundesländer-Vergleichskampf“ von Ost- gegen West-Österreich mit fremder Beteiligung. Vorarlberg stellte dabei nicht weniger als vier Vereine, während Wien, Niederösterreich und die Steiermark jeweils zwei Vereine stellten. Das Burgenland, Oberösterreich und Kärnten waren in der zweithöchsten Spielklasse gar nicht vertreten.
Wie in der Bundesliga gehörten die TV-Rechte dem Sender Sky Deutschland AG, welcher jedes Spiel in voller Länge zeigen durfte. Die Ausstrahlung erfolgte über den Pay-TV-Kanal Sky Sport Austria. Mit Ausnahme der letzten zwei Runden, in denen alle Spiele zeitgleich ausgetragen werden mussten, durfte sich Premiere zusätzlich eine Partie aussuchen, die als „Topspiel der Runde“ als Einzelpartie, meist am Samstag gezeigt wurde. Der ORF hatte das Recht Zusammenfassungen aller sechs Partien pro Runde zu zeigen.
Modus
In der Saison 2009/10, welche am Dienstag, dem 14. Juli 2009 mit sechs Spielen begann, traten wie in den vergangenen Jahren zwölf Klubs in insgesamt 33 Runden gegeneinander an. Nachdem drei Durchgänge gespielt wurden, hatten der Absteiger aus der Bundesliga sowie die fünf bestplatzierten Klubs der letzten Saison ein Heimspiel mehr als die übrigen sechs Klubs. Die Meisterschaft endete am Freitag, dem 14. Mai 2010 mit der 33. Runde.
Der Meister der Liga stieg in die Bundesliga auf. Hätte eine zweite Mannschaft einer Profimannschaft, die in der Bundesliga spielte, den Meistertitel erreicht, so wäre der zweitplatzierte Verein aufgestiegen.
Nach dem Beschluss der Bundesliga vom 25. Juni 2009 (siehe unter „Klassenreform“) mussten aus der Ersten Liga die beiden zweiten Mannschaften der Bundesligavereine – das waren der FC Red Bull Salzburg II und die FK Austria Wien II in die Regionalligen West beziehungsweise Ost – fix absteigen. Hinzu kam der letztplatzierte Verein der Ersten Liga, der den Weg in die Regionalliga antreten musste. Nachdem ab der Saison 2010/11 die Erste Liga nur mehr mit zehn Mannschaften gespielt wird, wären der Neunplatzierte der Ersten Liga und die drei Meister der dritten Leistungsstufe verpflichtet gewesen und den Klassenerhalt beziehungsweise Aufstieg in die zweite Spielklasse zu spielen. Zum Aufstieg in die Erste Liga berechtigt waren ausschließlich die jeweiligen Meister der Regionalligen, oder bei deren Verzicht, die bestplatzierten Vereine. Voraussetzung dafür war jedoch eine Lizenzerteilung durch den Senat 5 der Bundesliga.
Klassenreform
Anton Hirschmann trat wegen der Klassenreform zurück.Bundesligapräsident Martin Pucher begrüßte das Ergebnis der Reform.
Im Vorfeld der Meisterschaft kam es bei den Vereinen der ersten drei Leistungsstufen zu einigen Turbulenzen und Unmut. Ursache war, dass in der Hauptversammlung der Bundesliga am 7. Dezember 2007 beschlossen wurde, nach Möglichkeiten zu suchen, die Erste Liga wieder auf zehn Mannschaften zu verkleinern.[14] Im Gegensatz dazu gab es aufgrund von Erkenntnissen einer Expertenkommission des ÖFB, die „Arbeitsgruppe Sport“ aus der „Zukunftswerkstatt“,
Stimmen, die eine Aufstockung der Ersten Liga auf 16 Mannschaften bei gleichzeitiger Auflassung der drei Regionalligen forderten.
Bemerkenswert dabei war, dass die Reduzierung auf zehn Mannschaften mit einer Auflassung der Regionalligen ab der Saison 2011/12 einher gehen sollte. Nachdem eine erste Abstimmung der Bundesliga am 4. Juni 2009 ohne Ergebnis (5:5) ausgegangen war, wurde die Entscheidung an das Präsidium des ÖFB übertragen, welches am 9. Juni 2009 ebenfalls keine Entscheidung fällte und die Beschlussfassung wieder der Bundesliga übertrug.[15][16] Beschlossen wurde vom Präsidium des ÖFB jedoch, dass auch im Falle einer Aufstockung der Ersten Liga auf 16 Vereine, die drei Regionalligen aufgelassen werden sollen.[17] Betreffend der Auflösung der Regionalligen formierte sich eine breite Protestfront, da vor allem für die daran teilnehmenden Vereine, ebenso wie für einige Landesverbände, nicht nachvollziehbar war, dass eine Änderung der Ersten Liga die Auflösung der Regionalligen nach sich ziehen müsste.[18] Vor allem wurde argumentiert, dass der Klassenunterschied zwischen der Ersten Liga und den neun Landesligen zu groß würde und dass die Aufsteiger in Qualifikationsturnieren ermittelt werden müssten. Laut Statut der Regionalliga West (Punkt 11) wäre eine Auflösung der Regionalliga West zur Saison 2011/12 gar nicht mehr möglich, da diese bis 31. März 2009 aufzukündigen gewesen wäre.[19]
Damit sollte in einer außerordentlichen Generalversammlung der Bundesliga mit 2/3-Mehrheit – die Bundesliga besitzt dort 50 Stimmen und die Erste Liga 30 Stimmen – eine endgültige Lösung beschlossen werden.[20] Da gemäß der Richtlinien zur Durchführung der Meisterschaft eine Meisterschaft so beendet werden muss, wie diese begonnen wurde, war höchste Eile geboten. Schließlich diese fand am 25. Juni 2009 statt. Dabei wurde für die Saison 2010/11 konträr zwischen einer Reduktion der Ersten Liga auf zehn Mannschaften ohne den zweiten der Bundesligavereine und einer Aufstockung der Ersten Liga auf 16 Mannschaften mit den zweiten Mannschaften der Bundesligavereine diskutiert. Bemerkenswert dabei war, das die Aufsteiger in die Erste Liga – Vienna, Hartberg und Dornbirn – dabei gar nicht mitstimmen durften, obwohl diese von den Auswirkungen zum Saisonende 2009/10 unmittelbar betroffen waren. Anton Hirschmann, der Vorsitzende der Ersten Liga und Vizepräsident der Bundesliga hatte in einer öffentlichen Aussendung angekündigt, für eine 16er Liga nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Schließlich wollte Hirschmann die Entscheidung nicht abwarten und trat noch bevor eine Entscheidung gefallen war, am 23. Juni 2009 zurück.[21]
Schließlich wurde am 25. Juni 2010 von der Hauptversammlung der Bundesliga beschlossen
die Erste Liga ab der Saison auf zehn Mannschaften zu reduzieren,
die Meisterschaft der Ersten Liga ebenfalls in vier Durchgängen auszutragen und
zweite Mannschaften von Bundesligavereinen nicht mehr für die zweithöchste Leistungsstufe zuzulassen. Der FK Austria Wien II und der FC Red Bull Salzburg II werden daher in der Saison 2009/10, ungeachtet der erreichten Punkte, als als Elft- und Zwölftplatzierter gewertet.[22]
Die Zahl der Absteiger wurde mit zwei festgelegt, wobei der Neunplatzierte gegen eine Regionalligamannschaft um den Verbleib in der Ersten Liga anzutreten hat. Der Letztplatzierte wird durch eine Regionalligamannschaft ersetzt, die sich aus der Relegation zwischen zwei Regionalligen ergibt. Für die Regionalligamannschaften wurde ein wechselnder Modus der Relegationsspiele beschlossen. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Wir haben vor der heutigen Abstimmung insgesamt 70 Stunden lang das Ligaformat diskutiert. Für uns war der Vorschlag der Zukunftswerkstatt mit einer ADEG-Erste-16er-Liga eine sportliche Vision, und es gab dutzende Argumente dafür und dagegen. Es gibt aber nicht nur sportliche sondern auch wirtschaftliche Überlegungen,“ kommentierte Bundesligapräsident Martin Pucher das Ergebnis.[23]
Erläuterung: (Ab) = Absteiger aus der Bundesliga, (Auf) = Aufsteiger aus der Regionalliga,
1) Anmerkung: Aufgrund des Tabellenstandes hätte der First Vienna FC 1894 gegen den Meister der Regionalliga West, den SV Grödig, zwei Relegationsspiele um den Klassenerhalt spielen müssen. Nachdem dem Absteiger aus der Bundesliga, dem SK Austria Kärnten, die Lizenz für die Erste Liga verweigert wurde, verbleibt der First Vienna FC 1894 ohne Relegation in der Ersten Liga.[24]
Die Erste Liga konnte im Spieljahr 2009/10 einen enormen Anstieg beim Zuschauerinteresse verzeichnen. Die 198 Spiele wurden von insgesamt 369.311
Besuchern verfolgt, womit der Durchschnitt bei 1.865 Zuschauern pro Spiel lag, womit der höchste Durchschnitt seit Bestehen der Ersten Liga verzeichnet werden konnte.[25] Dabei wurden diese Zahlen durch die schlechten Werte der Zweitmannschaften der Bundesligavereine noch gedrückt. Gegenüber der letzten Saison entspricht dies einer Steigerung um 25,5 Prozent. Der Zuschaueranstieg hatte einerseits in den vielen Derbys der vier vorarlberger Vereine und andererseits mit dem Ausscheiden der zuschauerschwachen Vereine 1. FC Vöcklabruck, DSV Leoben und SV Grödig seine Ursache. Größter Zuschauermagnet war der Bundesligaabsteiger SCR Altach mit durchschnittlich 4.534 Besuchern. Bemerkenswerterweise hatte der FC Wacker Innsbruck trotz Gewinns des Meistertitels nru um 0,2 Prozent mehr Fans als in der letzten Saison aufzuweisen. Die größten Einbußen hatte der SKNV St. Pölten aufzuweisen, dessen Heimspiele im Durchschnitt 33,8 Prozent weniger Zuschauer besuchten. Der FC Gratkorn erreichte mit einem Durchschnitt von 326 Zuschauern pro Spiel und einem Rückgang um 30,1 Prozent nicht einmal Landesliganiveau.
Anmerkung: 1) Die unterschiedliche Anzahl der Heimspiele ergibt sich aus der Tatsache, dass drei Durchgänge gespiel wurden.
Zusatzwertungen
Young Star des Monats
Von einer Jury, die sich aus Klub-Trainern und dem Schirmherr der Ersten Liga, Herbert Prohaska zusammensetzt, werden während der Meisterschaftssaison herausragende junge Spieler ausgezeichnet.[26] Diese müssen für eine österreichische Auswahlmannschaft spielberechtigt und dürfen nicht älter als 22 Jahre sein.
August 2009: Patrick Salomon (* 10. Juni 1988, SC Austria Lustenau)
September 2009: Christoph Kröpfl (* 4. Mai 1990, FC Red Bull Salzburg II)
Oktober 2009: Christopher Dibon (* 2 November 1990, FC Admira Wacker Mödling) – Für Dibon war dies nach November 2008 die bereits zweite Auszeichnung.
November 2009: Julius Perstaller (* 8. April 1989, FC Wacker Innsbruck) – Für Perstaller war dies nach Juli 2008 die bereits zweite Auszeichnung.
März 2010: Daniel Schütz (* 19. Juni 1991, SC Rheindorf Altach)
April 2010: Fabian Koch (* 24. Juni 1989, FC Wacker Innsbruck)
Mai 2010: Thomas Fröschl (* 20. September 1988, FC Lustenau 1907)
Letztlich wurde Julius Perstaller darüber hinaus zum „Young Star“ des Jahres gewählt.
Young Star Team
Zum Saisonende wurde von Schirmherr Herbert Prohaska, U21-Teamchef Herzog und der Bundesliga das „Young Star Team“ des Jahres gewählt, für deren Nominierung die gleichen Kriterien wie für den „Young Star des Monats“ gelten. Dieses hat folgendes Aussehen:[26]
Verteidigung: Fabian Koch (FC Wacker Innsbruck), Christopher Dibon (FC Admira Wacker Mödling), Richard Windbichler (FC Admira Wacker Mödling);
Mittelfeld: Daniel Schütz (SCR Altach), Patrick Salomon (SC Austria Lustenau), Christoph Kröpfl (FC Red Bull Salzburg II), Stefan Ilsanker (FC Red Bull Salzburg II), Robert Gruberbauer (SKNV St. Pölten);
Angriff: Julius Perstaller (FC Wacker Innsbruck), Thomas Fröschl (FC Lustenau 1907).
Young Star Coach
Für die Wertung „Young Star Coach des Jahres“ werden jene Trainer ermittelt, die die meisten Spieler eingesetzt haben, die noch für eine U21-Mannschaft spielberechtigt. sind. Die Wertung wird erwartungsgemäß von den zweiten Mannschaften der Bundesligavereine angeführt, die hier ihren Spieler Spielpraxis ermöglichen. An der Spitze liegt der FC Red Bull Salzburg II mit Trainer Niko Kovac, der durchschnittlich pro Spiel 786 Minuten (von 990 möglichen) lang U21-Spieler einsetzte.[26] Die gesamte Wertung hat folgendes Aussehen:
Patrick Bürger wird von Bundesliga-Vorstand Georg Pangl als bester Spieler der Ersten Liga geehrt.
Zum Saisonende wurden von einer Jury, bestehend aus den Trainern, Managern und Präsidenten aller Vereine der Ersten Liga die besten Spieler der Saison 2009/10 gewählt. Dabei konnte jedes Jurymitglied jeweils drei Nennungen abgeben. Der Erstgereihte erhielt fünf Punkte, der Zweite drei Punkte und der Dritte einen Punkt. Damit waren maximal 165 Punkte zu erreichen. Aus dem eigenen Klub durften keine Spieler genannt werden. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:[33]
Slaven Lalic (links), der hier Manuel Kerhe überspielt, war Parndorfs Goldtorschütze zum 1:0-Sieg im ersten Spiel.
Aufgrund der Klassenreform von 2009 wurde beschlossen, dass die Meister beziehungsweise Aufstiegsanwärter der Regionalligen gemeinsam mit dem Neuntplatzierten der Ersten Liga Relegationsspiele um den Verbleib oder Aufstieg in die Erste Liga bestreiten müssen. Dabei hätte der First Vienna FC 1894 gegen den Meister der Regionallig West, den SV Grödig antreten müssen. Nachdem dem SK Austria Kärnten die Lizenz für die Erste Liga verweigert wurde und in die Regionalliga Mitte absteigen muss, entfiel diese Relegation. Vienna durfte in der Ersten Liga verbleibe und Grödig durfte ohne Relegation aufsteigen.
In der zweiten Paarung müssen die Aufstiegskandidaten der Regionalligen Ost und Mitte gegeneinander antreten und um den Aufstieg in die Erste Liga spielen. Etwas kurios dabei ist, dass keine der beiden Mannschaften in ihren Ligen Meister wurde. Der SC-ESV Parndorf 1919 kam als Tabellendritter der Regionalliga Ost zum Zug, weil Meister FC Waidhofen/Ybbs keinen Lizenzantrag stellte und der FC Admira Wacker Mödling II als zweite Mannschaft eines Bundesligavereins nicht aufsteigen durfte. Wolfsberger AC/SK St. Andrä kam als Vizemeister in die Relegation, weil der FC Pasching nach seiner Gründung nur zwei statt der geforderten drei Jahre in einer Liga seines Landesverbandes gespielt hatte und daher nicht in die Erste Liga aufsteigen durfte. Im Hinspiel kam Parndorf angefeuert von 1800 Zuschauern zu einem knappen 1:0 Sieg. Im Rückspiel kam Wolfsberg/St. Andrä, angeführt von den beiden deutschen Legionären Marco Reich und Markus Kreuz, vor 2765 Besuchern zu einem souveränen 4:1-Sieg und sicherte sich mit einem Gesamtergbenis von 4:2 den Aufstieg in die Erste Liga.
In diesen drei Ligen wird um je einen Aufstiegsplatz in die Erste Liga gespielt; Voraussetzung ist die Lizenzerteilung durch den Senat 5 der Bundesliga.
Die drei am schlechtesten platzierten Mannschaften der Regionalligen müssen in die vierte Leistungsstufe absteigen. Sollten mehrere Vereine der der Ersten Liga in die gleiche Regionalliga absteigen, so erhöht sich in dieser die Zahl der Absteiger. Müssen beispielsweise wie 2009/10 in der Regionalliga Mitte zwei Vereine, welche zu den Landesverbänden der Regionalliga Mitte gehören, von der zweiten Leistungsstufe absteigen, müssen in der Regionalliga Mitte vier Mannschaften absteigen.
Regionalliga Ost
Die Mannschaft des SC-ESV Parndorf 1919, die sich mit dem dritten Platz für die Relegation qualifizierte.Der SV Horn, der mit großen Ambitionen in die Meisterschaft ging, musste sich am Ende mit dem vierten Platz begnügen.
Aus der Ersten Liga stieg in der letzten Saison kein Verein in die Regionalliga Ost ab. Aus diesem Grund gab es mit der SKU Amstetten und dem SV Stegersbach zuletzt nur zwei Absteiger.
Neu in die Regionalliga kamen der SV Schwechat (aus der Wiener Stadtliga), der ASK Baumgarten (aus der Landesliga Burgenland) und der SV Gaflenz (aus der Landesliga Niederösterreich) hinzu. Dem SV Schwechat und dem ASK Baumgarten gelang damit ein Jahr nach dem Abstieg die Rückkehr in die dritthöchste Spielklasse. Eine Besonderheit war der Aufstieg des SV Gaflenz. Dies einerseits, weil damit ein Verein aus Oberösterreich in der Regionalliga Ost spielt und andererseits, weil dem Verein damit der Durchmarsch in der niederösterreichischen Landesliga gelang.
Meisterschaftsendstand RLO
Endstand nach der 30. und letzten Runde (5. Juni 2010)
Erläuterung: (Auf) = Aufsteiger aus der Landesliga, kein Absteiger aus der Ersten Liga * = strafbeglaubigt (dies kann wegen verschuldeter Nichtaustragung, verschuldetem Spielabbruch, Einsatz eines unberechtigten Spielers oder unberechtigtem Abtreten erfolgen). Bei Punktegleichheit werden entgegen der Tordifferenz die strafbeglaubigten Spiele berücksichtigt und der Verein auf den schlechteren Platz aller punktegleichen Mannschaft gereiht. Haben mehrere punktegleiche Mannschaften Strafbeglaubigungen erhalten, so zählt deren Anzahl.
Anmerkung: 1) Nachdem der FC Waidhofen/Ybbs auf einen Lizenzantrag, der zur Teilnahme an den Relegationsspielen berechtigt hätte, verzichtete und FC Admira Wacker Mödling II nicht an der Ersten Liga teilnehmen darf (Amateur-Vereine dürfen nicht mehr an der Ersten Liga teilnehmen, außerdem spielt die Kampfmannschaft der Mödlinger in der Ersten Liga) ging das Recht zur Teilnahme an den Relegationsspielen an den drittplatzierten SC-ESV Parndorf 1919 über, der das Lizenzierungsverfahren positiv durchlaufen hat.
Die Mannschaft des WolfsbergerAC/St. Andrä, die sich mit dem zweiten Platz für die Relegation qualifizierte und dort den Aufstieg in die Erste Liga schaffte.
Mit dem DSV Leoben und dem 1. FC Vöcklabruck mussten gleich zwei Vereine aus der Ersten Liga in die Regionalliga Mitte absteigen.
Demzufolge hätten aus der Regionalliga Mitte mit dem SV Bad Aussee, dem SV Feldkirchen, dem SV Spittal/Drau und dem FC Kärnten, der nach der Herbstmeisterschaft den Spielbetrieb einstellte, absteigen müssen. Jedoch kam Vöcklabruck knapp vor Saisonbeginn der Sponsor abhanden, man verzichtete daraufhin auf die Teilnahme an der RLM und wagt einige Klassen darunter einen Neustart. Nutznieser ist der SV Bad Ausse, der nach Beschluss einer Verbandssitzung als bestplatzierter Absteiger den Platz der Oberösterreicher einnehmen darf. Neu hinzu kamen der SK St. Stefan im Lavanttal (aus der Landesliga Kärnten, der FC Pasching (aus der Landesliga Oberösterreich) und der SVL Flavia Solva (aus der Landesliga Steiermark). Mit dem FC Pasching zog der Nachfolgeverein des ASKÖ Pasching in die Regionalliga Mitte ein. Der SV Leibnitz Flavia Solva ging 2003 aus der Fusion des SV Leibnitz mit dem ehemaligen Zweitligisten SV Flavia Solva Wagna (Konkurs und Abstieg 1997) hervor und steigt damit erstmals in die dritthöchste Spielklasse auf. Damit waren in der Regionalliga Mitte vier Mannschaften aus den Bundesländern Oberösterreich und Kärnten vertreten, während die Steiermark acht Mannschaften stellte.
Meisterschaftsendstand RLM
Endstand nach der 30. und letzten Runde (5. Juni 2010)
Erläuterung: (Ab) = Absteiger aus der Ersten Liga, (Auf) = Aufsteiger aus der Landesliga
Anmerkung: 1) Nachdem der FC Pasching 2008 seine Bundesligalizenz an den SK Austria Kärnten transferiert hatte, durfte der Verein keinen Lizenzantrag für die Teilnahme an der Bundesliga stellen und musste nach Saisonende einen Punkteabzug von 13 Punkten hinnehmen. Das Recht zur Teilnahme an den Relegationsspielen ging damit an den zweitplatzierten WAC/St. Andrä über, der das Lizenzierungsverfahren positiv durchlaufen hat.
Erläuterung: (Ab) = Absteiger aus der Ersten Liga, (Auf) = Aufsteiger aus der Landesliga
Anmerkung: 1) Nachdem der SK Austria Kärnten keine Bundesligalizenz erhielt, entfielen die Relegationsspiele gegen den Vorletzten der Ersten Liga, den First Vienna FC 1894. Der SV Grödig war damit direkt für die Erste Liga qualifiziert. 2) Nachdem aus der Ersten Liga mit dem FC Red Bull Salzburg II und dem FC Dornbirn zwei Vereine in die Regionalliga West abstiegen, mussten aus der Regionalliga West in dieser Saison vier Vereine in die Landesligen abteigen.
In der Bundesliga kamen zu den bestehenden Schiedsrichtern der letzten Saison Markus Hameter und Alexander Harkam neu hinzu. Da zum Jahresende 2009 mit Konrad Plautz und Stefan Meßner zwei Schiedsrichter aus Altersgründen sowie mit Fritz Stuchlik auf eigenen Wunsch ausschieden, wurden keine Abstufungen vorgenommen. In der Ersten Liga kamen mit Manuel Schüttengruber, Benjamin Steurer, Andreas Kollegger und Dominik Ouschan vier neue Spielleiter dazu, während Roland Braunschmidt abgestuft wurde.
Die meisten Schiedsrichter stellt der Landesverband Oberösterreich (5), gefolgt von der Steiermark (4) sowie Wien und Vorarlberg (jeweils 3). Der Landesverband Burgenland ist der Einzige, der mit keinem Schiedsrichter in der Bundesliga vertreten ist.