Kommunismus

Wirtschafts- und Gesellschaftsform
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. März 2004 um 00:19 Uhr durch Dominik~dewiki (Diskussion | Beiträge) (Hallo Admins ein unbekannter macht hier Werbung für eine Zeitschrift, kann da jemand was unternehmen? danke). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als Kommunismus (lat. communis = "gemeinsam") wird einerseits eine von Karl Marx begründete politische und wirtschaftliche Theorie, andererseits die vom Marxismus-Leninismus angestrebte Gesellschaftsform bezeichnet. Der Kommunismus entstand im 19. Jahrhundert als Kritik und Gegenentwurf zum herrschenden kapitalistischen Wirtschaftssystem, das nach Ansicht der Kommunisten auf der Ausbeutung der Arbeiterklasse beruhte (Teilung der Arbeit; Lohnarbeit; Mehrarbeit). Perspektivisch wird der Kommunismus im Sinne der historischen Dialektik, wie sie Marx, ausgehend von Georg W. F. Hegel, weiterentwickelte, als das klassenlose "Reich der Freiheit" nahegelegt, gegen welches der Kapitalismus ebenso wie die früheren Formen der Klassengesellschaft zu einem bloß vorgeschichtliches "Reich der Notwendigkeit" zu rechnen ist (Schlusskapitel des "Kapital"). Dabei stellt der Sozialismus die Übergangsstufe zwischen Kapitalismus und Kommunismus dar.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Grundprinzipien im Kommunistischen Manifest zusammenfassend dargestellt. Hauptcharakteristiken des Kommunismus sind danach die Forderung nach der Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln und der Herrschaft des Proletariats, der eine klassenlose Gesellschaft folgen soll.

In Russland wurde nach dem Sturz des Zaren ein sozialistischer Staat errichtet (siehe Sowjetunion, Ostblock), der sich zunächst zum großen weltpolitischen Gegenspieler der USA aufschwingen konnte (siehe Ost-West-Konflikt), aber im letzten Drittel des Zwanzigsten Jahrhunderts zusammenbrach. Vom sowjetischen Modell unabhängige sozialistische Regierungsformen entstanden in der Volksrepublik China, Albanien und Jugoslawien, während eine Reihe von Entwicklungsländern, wie etwa Kuba, eher dem sowjetischen Modell folgte. Mit dem ursprünglichen marxistischen hatte das aber nicht mehr viel zu tun, da nicht mehr das Proletariat im Mittelpunkt staatlichen Interesses stand, sondern eine Führungselite, in der Sowjetunion die so genannte "Nomenklatura".

Im Dritten Reich waren die kommunistischen Parteien verboten und viele ihrer Anhänger und Mitglieder wurden verfolgt und in KZs gebracht. Im Nachkriegsdeutschland verfügte das Bundesverfassungsgericht gegen die KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) 1956 wegen des Widerspruchs ihrer Ziele zur freiheitlich demokratischen Grundordnung ein Parteiverbot und die Auflösung der Partei. 12 Jahre später wurde als Nachfolgepartei die DKP gegründet, die allerdings nie die Bedeutung der KPD erreichte. Das Gleiche geschah in der Schweiz mit dem Verbot der KPS (1939) und der Gründung der PdA (Partei der Arbeit) (1944) schon viel früher.

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg erfreuten sich kommunistische Theorien auch unter westlichen Intellektuellen, vor allem in Frankreich und Italien, großer Beliebtheit. Dadurch ist auch in einigen Science Fiction Gesellschaften der Kommunismus die Gesellschaftsform der Zukunft, z.B. in Star Trek.

Bis heute existieren in vielen Ländern kommunistische Parteien und Gruppierungen, die jedoch nach dem Fall der Sowjetunion stark an Bedeutung verloren haben.

Verwandte Begriffe:

Marxismus
Leninismus
Maoismus
Sozialismus
Stalinismus
Trotzkismus

Bekannte Vertreter des Kommunismus:

Karl Marx
Friedrich Engels
Rosa Luxemburg
Karl Liebknecht
Clara Zetkin
Che Guevara
Fidel Castro
Lenin
Erich Honecker
Mao Tse Tung
Ernst Thälmann

Siehe auch:

  • KPD (Kommunistische Partei Deutschlands)
  • KPdSU (Kommunistische Partei der Sowjetunion)
  • KPÖ (Kommunistische Partei Österreichs)