Koordinaten: 53° 39′ 28,5″ N, 10° 2′ 5,2″ O
Das Raakmoor ist ein Naherholungsgebiet im Nordwesten der Stadt Hamburg. Teile dieses Areals (18 ha) sind als Naturschutzgebiet geschützt. Insbesondere nach Westen und Süden (Ring 3) setzt sich der Landschaftscharakter fort.
Lage
Das mit 18 ha eines der kleinsten Naturschutzgebiete von Hamburg liegt im Stadtteil Hummelsbüttel des Bezirks Hamburg-Wandsbek an der Grenze zum Land Schleswig-Holstein.
Geschichte
Heute ein Übergangsmoor war das Raakmoor in seiner Anfangszeit ein Hochmoor gewesen. Durch Abtorfungen und Entwässerungen wurde es im Laufe der Jahre fast vollständig zerstört, vor allem, um landwirtschaftlich nutzbares Ackerland anzulegen.
Während der Weltwirtschaftskrise wurde der Raakmoorgraben als eine vom Hamburger SPD-Senat initiierte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durch einen freiwilligen Arbeitsdienst ausgehoben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann das zuständige Forstamt erste Aufforstungsarbeiten auf den Flächen durchzuführen. Vorrangig anfangs aber nur auf Flächen, die für die landwirtschaftliche Nutzung keinen ausreichenden Ertrag mehr brachten. Dies damals aufgeforsteten Wald- und Forstbereiche sind meist Teil noch heute erhalten.
1950 wurde das Raakmoor als Grün- und Erholungsgebiet freigegeben. Im Jahre 1956 übernahm das Gartenbauamt die Pflege und Verwaltung des Moores vom Forstamt.
Als erste Maßnahme ließ das Gartenbauamt zur weiteren Renaturierung die Entwässerungsgräben zuschütten. Durch einen Einbau von Sohlschwellen wurde der Hummelsbütteler Moorgraben aufgestaut. Nur so konnte die Verbreitung der Moorvegetation im so genannten Kernmoor weiter voran getrieben werden.
1979 wurde das Hauptgebiet des Moores in einer Größe von rund 18 Hektar zum Naturschutzgebiet erklärt.
Das Gartenbauamt versuchte 1981 mittels Beweidung durch Moorschnucken das verbreitete Pfeifengras in seiner Ausbreitung einzugrenzen. Dieser Versuch wurde nach einem Jahr 1982 erfolglos abgebrochen. Ein Jahr später, im Jahre 1983, wurde ein Pflegeplan für das Raakmoor ausgearbeitet. Die Ortsgruppe Langenhorn/Fuhlsbüttel des NABU bekam vom Gartenbauamt die Betreuung offiziell übertragen. Noch heute arbeiten die Naturschützer nach dem Pflegeplan von 1983.
Dominierend im Raakmoor ist der Raakmoorgraben und der über eine Länge von 300 Metern aufgestaute sogenannte Stausee. In den 1990er Jahren wurden Teile des Raakmoorgrabens taschenartig aufgeweitert, so dass Nassflächen für kontrollierte Überflutungen, Artenvielfalt und Gewässerreinigung entstanden. Das Raakmoor besteht aus Niedermoorflächen zwischen Birkenbruchwäldern und Kleingewässern.[1]
Raakmoorteich
Der bis ca. 100cm tiefe aus sandigem bis schlammigen Grund bestehende Raakmoorteich wurde ursprünglich für die Karpfenzucht angelegt und liegt am Rand des Naturschutzgebietes.[2] Das Wasser hat eine moorig braune Färbung, hat drei Zuläufe und einen Ablauf, in der Mitte des Teiches befinden sich mehrere Seeroseninseln und an den Rändern teilweise Schilfkanten. Zu den dort vorkommenden Fischarten gehören Brassen, Karpfen, Schleien, Rotaugen, Rotfedern, Moderlieschen, Gründlinge,Flußbarsche, Aale und Hechte.[3] Angeln ist in den Teichen des Naturschutzgebietes gemäß Verordnung vom 21. Juni 2004 nicht gestattet.[4] Die im Süden angrenzenden Ziegelteiche sind vom Sportangelverein Hamburger Polizeibeamten angepachtet.[5]
Flora
Der überwiegende Teil des Raakmoors ist mit Nadel- und Laubholz bewaldet. Im Rahmen der Renaturierungen wurden wieder die lebensraumtypischen Pflanzen wie Torfmoosee, Moorlilie, Heide und Sonnentau angesiedelt. In den Wasserflächen finden sich Sumpfcalla, Wasserschlauch und Laichkraut. An den Moorrändern wächst der Gagelstrauch.
Fauna
Die Tierwelt des Raakmoors ist nach der Renaturierung sehr vielfältig. So finden sich neben Moorfrosch, Kreuzotter und verschiedenen Ameisenarten auch eine Vielzahl an Libellenarten. Darunter unter anderem die Binsenjungfer und die Nordische Moosjungfer.
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Hinweistafel im Naturschutzgebiet Raakmoor
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Moorgebiet
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Raakmoorgraben
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Raakmoorgraben
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dicht bewachsener Raakmoorgraben
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Ablaufgraben aus dem Raakmoorteich
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Raakmoorteich
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Raakmoorteich mit Seerosenfeld
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Einlauf am Raakmoorteich
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Einlauf eines Rohres am Raakmoorteich
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Ziegelteich
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.hamburg.de/start-natur/147864/2004-06-23-bsu-raakmoor-erweitert.html
- ↑ http://hh.juris.de/pdf/hh791-1-70+2004+264+anlage.pdf
- ↑ http://www.the-kingfishers.de/Hamburger_Gewaesser/gewaesser_tipps/raakmoor/gewaesser_tip_raakmoor.htm
- ↑ http://hh.juris.de/hh/RaakNatSchGebV_HA_2004_P4.htm
- ↑ Gewässerkarte für die Angelfischerei in der Freien und Hansestadt Hamburg, Angelsportverband Hamburg, Stand: Mai 2004