Pippin der Bucklige (* um 770; † 811 im Kloster Prüm in der Eifel) war der erste Sohn von Karl dem Großen.
Seine erste Ehe schloss Karl der Große mit Himiltrud. Das Kind, welches aus dieser Verbindung hervorging, benannte Karl nach seinem Vater Pippin dem Jüngeren. Seinen weiteren Namen Der Bucklige erhielt Pippin auf Grund einer Missbildung am Rücken. Ob er diese körperliche Entstellung schon von Geburt an trug, oder ob er sie durch eine Krankheit wie etwa Skoliose erhielt, kann heute nicht mehr eindeutig festgestellt werden.
Pippin war ursprünglich der vollberechtigte Thronfolger. Dieses Recht verlor er, nachdem Karl weitere Söhne bekam, die aus der Ehe mit seiner dritten Frau Hildegard entstammten. Zwei von ihnen wurden später vom Papst gekrönt. Offenbar wurde die erste Ehe Karls des Großen als nicht vollwertig betrachtet, da Himiltrud lediglich eine Mätresse gewesen sein soll. In Folge dessen verlor Pippin sein ursprüngliches Erbrecht nach der Taufe seines Halbbruders Karlmann, der nun den Namen Pippin erhielt. Viel wahrscheinlicher ist jedoch die Annahme, dass man einen körperlich Behinderten nicht auf dem Thron dulden wollte.
Im Jahre 792 unternahm Pippin zusammen mit einigen fränkischen Adligen einen Umsturzversuch, um wieder an die Macht zu gelangen. Die Motive der Franken und der geplante Ort des Anschlags können heute nicht mehr ermittelt werden. Der Plan konnte jedoch nicht in die Tat umgesetzt werden, da Pippin durch den Kaplan Fardulf verraten wurde. In einem Schauprozess verurteilte man alle Mitwissenden des geplanten Anschlags. Während ein Großteil der fränkischen Adligen hingerichtet wurden, verbannte man Pippin in die Abtei Prüm, wo er auch den Rest seines Lebens verbrachte.
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Personendaten | |
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NAME | Pippin der Bucklige |
KURZBESCHREIBUNG | erster Sohn von Karl dem Großen |
GEBURTSDATUM | um 770 |
STERBEDATUM | 811 |
STERBEORT | Kloster Prüm in der Eifel |