Sauldorf

Gemeinde im Landkreis Sigmaringen in Deutschland
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Sauldorf ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Sigmaringen.

Wappen Deutschlandkarte
Sauldorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sauldorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 57′ N, 9° 6′ OKoordinaten: 47° 57′ N, 9° 6′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Sigmaringen
Höhe: 646 m ü. NHN
Fläche: 49,72 km2
Einwohner: 2582 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88605
Vorwahl: 07578
Kfz-Kennzeichen: SIG, SLG, STO, ÜB
Gemeindeschlüssel: 08 4 37 123
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 32
88605 Sauldorf
Website: www.sauldorf.de
Bürgermeister: Wolfgang Sigrist
Lage der Gemeinde Sauldorf im Landkreis Sigmaringen
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Karte

Geographie

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Sauldorf gehören die Ortsteile Bietingen (mit Hölzle), Boll, Krumbach, Rast und Wasser (mit Bichtlingen, Reute, Wackershofen) und das schon länger nach Sauldorf eingemeindete Dorf Roth.

Wappen Ortsteil Einwohner (31. Dezember 2009)[2] Fläche
  Bietingen 225 6,56 km²
  Boll 405 7,29 km²
  Krumbach 297 5,12 km²
  Rast 467 6,88 km²
  Sauldorf 612 12,62 km²
  Wasser 545 11,25 km²

Geschichte

Die heutige Gemeinde wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg am 1. Januar 1974 durch Vereinigung der Gemeinden Bietingen, Boll, Krumbach, Rast, Sauldorf und Wasser zunächst unter dem Namen Wasser neu gebildet. Die Gemeinde wurde am 25. Juni 1974 in Sauldorf umbenannt.

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2009 vom 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 63,4 % (- 5,8) zu folgendem Ergebnis:[3]

Partei / Liste Stimmenanteil +/- Sitze +/-
FW 58,7 % + 5,3 8 + 2
CDU 41,3 % - 5,3 5 - 1

Bürgermeister

Am 28. Januar 2007 wurde Wolfgang Sigrist, von 1989 bis 2007 beim Landratsamt Sigmaringen als Hauptamtsleiter beschäftigt, mit absoluter Mehrheit von 98,82 Prozent im ersten Wahlgang zum Bürgermeister von Sauldorf gewählt. Die Amtsgeschäft übernahm Sigrist zum 1. März und wurde am 15. März 2007 verpflichtet. Er trat die Amtsnachfolge von Thomas Kugler an. Dieser wurde am 26. März 2006 für eine dritte Amtszeit in Sauldorf wiedergewählt, kandidierte aber bald als Bürgermeister in Pfullendorf und wurde nach dortigem Wahlerfolg am 13. Januar 2007 vereidigt.

  • 1990–2006: Thomas Kugler (CDU)
  • 2007: Leonhard Stadler (kommissarisch)
  • seit 2007: Wolfgang Sigrist (CDU)

Wappen

 

Das Wappen von Sauldorf zeigt einen durch Wellenschnitt von Silber und Blau geteilten Schild, oben ein schräger blauer Schlüssel, dessen Bart aus drei linksgewendeten Haken besteht; unten ein schwimmender, flugbereiter silberner Schwan.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • In dem kleinen Dorf befinden sich zwei Kirchen: Die alt-katholische St. Sebastian-Kirche ist nur 150 Meter von der römisch-katholischen Kirche gleichen Namens entfernt.[4] Diese wurde 1832/33 im Barockstil gebaut und hat neubarocke Fresken von Kitschger.
  • Im Ortsteil Krumbach befindet sich die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer von 1520. Sie ist im Stil der Gotik erbaut. Den Chor ziert ein Netzrippengewölbe mit gotischen Fensterachsen. Die seit rund zehn Jahren stillgelegte Orgel mit 576 Orgelpfeifen wurde durch ein kleines Instrument im Altarraum ersetzt. Die Orgel aus dem Jahr 1860 ist eine von zwei erhaltenen Stücken des Orgelbaumeisters Samuel Friedrich Ruff. Sie wird im Jahr 2009 für 86.000 Euro saniert.[5]
  • In Bichtlingen befindet sich die Dorfkirche St. Matthäus.
  • Auf dem Schlossbühl bei Reute finden sich die Reste einer ehemaligen Motte. In der Nähe befand sich das vor 700 Jahren abgegangene Dorf „Schonloch“.[6][7]
  • In Bietingen befindet sich die katholische Kirche St. Cyriak, sie wurde 2007 teilweise restauriert.

Naturdenkmäler

  • Das Naturschutzgebiet „Sauldorfer Baggerseen“ besteht aus fünf hintereinander aufgereihten ehemalige Baggerseen entlang der Bahntrasse der Hegau-Ablachtal-Bahn südwestlich von Sauldorf. Das Naturschutzgebiet bietet der Flora und Fauna ein reichhaltiges Refugium. Nach der Auskiesung haben sich die Seen zu einem wahren Vogelparadies entwickelt. In dem Schutzgebiet leben zum Beispiel die seltenen Schwarzhalstaucher und die Kolbenente. Einer der Seen wurde zu einem Amphibien-Biotop umgestaltet. Auf mehreren Hektar Fläche entstanden Flachwasserzonen für Amphibien, Schmetterlinge und Libellen. Es konnten Schwarzstörche beobachtet werden, die sich in Baden-Württemberg nur an zwei Standorten niedergelassen haben.[4]
  • Das Naturschutzgebiet „Waltere-Moor“ ist ein 90 Hektar umfassendes Übergangsmoor zwischen Nieder- und Hochmoor, welches sich ausschließlich über Oberflächenwasser erhält. Es entwässert sich über vier Seitengräben des Rinkenbachs zur Ablach hin. Der Rinkenbach liegt ein Meter tiefer als die Waltere. Zur Sicherung des Wasserstands im Sauldorfer Moor wurden im April 2010 in die Seitengräben Weidenrutenlager eingebaut.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Bis 1971 verfügte Sauldorf über einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Altshausen–Schwackenreute, und zwar im Ortsteil Roth. Im Ortsteil Boll befindet sich das Ultraleichtfluggelände Sauldorf-Boll des Ultraleicht-Fliegerclubs Boll.

Bildung

  • Auentalschule Sauldorf (als Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Adolf Hensler, seit 1992 Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
  • Michael Kempter, jüngster Schiedsrichter der Fußball-Bundesliga, aufgewachsen und wohnhaft im Ortsteil Sauldorf.
  • Robert Kempter, jüngster Schiedsrichter der Zweiten Fußball-Bundesliga, aufgewachsen und wohnhaft im Ortsteil Sauldorf und Bruder von Michael Kempter.
  • Johann Martin Schleyer, Erfinder der Plansprache Volapük, wirkte als Pfarrer von 1867 bis 1875 im Ortsteil Krumbach.
  • Arnold Stadler, Schriftsteller, seit 2002 Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, aufgewachsen und wohnhaft im Ortsteil Rast.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. www.sauldorf.de
  3. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
  4. a b Vogelparadies Sauldorfer Baggerseen. S. 23f. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch
  5. Sanierung der historischen Orgel der Krumbacher Pfarrkirche hat begonnen - Gemeinde bittet um Spenden. Rettung für ein „kulturelles Juwel“. In: Südkurier vom 21. April 2009
  6. Schneewanderung ins benachbarte Krumbach. In: Südkurier vom 21. November 2007
  7. Wanderung führt Albvereinler bei viel Sonnenschein nach Krumbach. In: Schwäbische Zeitung vom 21. November 2007
  8. Falko Hahn: Flechtwerk staut das Wasser. In: Südkurier vom 23. April 2010

Literatur

  • Thomas Kluger: Sauldorf: mit seinen Ortsteilen Bietingen, Boll, Krumbach, Rast und Wasser im Wandel der Zeit

Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 1995, ISBN 3-89570-096-7

  • Kurt-Erich Maier, Johann Schäfer: Sauldorf: Geschichte der Gemeinde Sauldorf und ihrer Ortsteile Bietingen, Boll, Krumbach, Rast, Sauldorf und Wasser, mit besonderer Berücksichtigung des 18. bis 19. Jahrhunderts. Gemeindeverwaltung, 1984
Commons: Sauldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien