Kitzsteinhorn

Berg in den Alpen
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Kitzsteinhorn
Schigebiet von der Gipfelstation aus
Schigebiet von der Gipfelstation aus
Höhe: 3.203 Meter
Geografische Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:47_11_17_N_12_41_15_E_type:mountain, 2:47° 11′ 17" N, 12° 41′ 15" O
Lage: Salzburg, Österreich
Gebirge: Hohe Tauern
Erstbesteigung: 1828 Johann Entacher
Leichteste Route: ?

Das Kitzsteinhorn ist ein Berggipfel am Alpenhauptkamm im Gemeindegebiet von Kaprun im österreichischen Bundesland Salzburg. Das Kitzsteinhorn ist Teil der Hohen Tauern in den Ostalpen und erreicht eine Höhe von 3.203 m über NN. Die Erstbesteigung erfolgte im Jahr 1828 durch Johann Entacher.

Heute kann mit den Gletscherbahnen Kaprun der Gipfel des Kitzsteinhorns von der Talstation in 911 m Höhe bis zu einer Höhe von 3.029 m bequem per Seilbahn erreicht werden. Hierbei wird die lange Zeit höchste Seilbahnstütze der Welt passiert. Diese ist 113,6 m, hoch und hat einen Stützendurchmesser von 2,20 m. Auf dem Stationsdach, in 3.035 m, befindet sich die Aussichtsplattform.

Die erste, zwischenzeitlich durch eine moderne Einseilumlaufbahn ersetzte, Seilbahn ging im Jahr 1965 in Betrieb. Mit den hierdurch erschlossenen Gletschern Schmiedingerkees und Maurerkees war das Kitzsteinhorn das erste Gletscherschigebiet Österreichs. Nach ca. 2½-jähriger Bauzeit erfolgte 1974 die Betriebsaufnahme einer zur Kapazitätserweiterung parallel zur Luftseilbahn errichteten unterirdischen Standseilbahn.

1994 wurden die Zugaufbauten der Standseilbahn GBK 2 ausgetauscht und modernisiert. Die Gesamtstrecke ist 3.930 m lang. Die ersten 600 m führen über eine Brücke. Der Tunnel ist 3.298 m lang. Die beiden Züge trugen die Namen "Gletscherdrachen" und "Kitzsteingams". Mit einem Zug konnten 180 Passagiere in ca. 8½ min von der Talstation ins Alpincenter befördert werden. Das Alpincenter befindet sich in einer Höhe von rund 2.450 m über NN. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 10 m/s.

Am 23. Dezember 2001 wurde "Gletscherjet 1" in Betrieb genommen und am 19. Oktober 2002 "Gletscherjet 2".

Unfälle

Bei einem Brand im Tunnel kamen mit dieser Bahn am 11. November 2000 155 Passagiere zu Tode. Die unterirdische Standseilbahn hat seither (Stand: Januar 2004) ihren Betrieb nicht wieder aufgenommen. Eine Wiederinbetriebnahme ist nur zum Lastentransport geplant. Nach Gutachten von mehreren Brandsachverständigen wurde der Brand der Gletscherbahn durch den Defekt eines Heizlüfters im Führerstand der Bahn und der hierdurch hervorgerufenen Inbrandsetzung von Hydrauliköl ausgelöst.

In dem darauffolgenden Strafprozess in Salzburg wurden 16 Beschuldigte angeklagt. Darunter neben der Geschäftsführung der Gletscherbahnen Kaprun Aktiengesellschaft auch Bahn-Bewilligungs- und Prüforgane aus dem österreichischen Verkehrsministerium sowie dem Technischen Überwachungsverein (TÜV). Am 19. Februar 2004 ging der Prozess mit Freisprüchen für alle Angeklagten zu Ende gegangen. Das Beweisverfahren habe eine vollständige Entlastung der Angeklagten erbracht, sagte der Richter in Salzburg.

Frühestens Anfang 2005 kommt es für acht Beschuldigte zu einer Berufungsverhandlung in Linz.

Am 11. November 2004 wurde die Gedenkstätte für die Opfer offiziell eingeweiht. Der lang gezogenen Quader aus Sichtbeton und Glasstelen befindet sich gegenüber der Talstation der Gletscherbahnen.

Siehe auch: Fluchtweg und Kinderkleidung aus leicht entflammbaren Kunststofffasern

Literatur

  • Anton Hetz: Aus dem Leben eines Bergführers von Pinzgau.
  • Peter Obermüller: Kaprun Dokumentation der Katastrophe am Kitzsteinhorn. 2004, ISBN 3-901988-32-7