Wolfgang Zamastil

österreichischer Cellist
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Wolfgang Zamastil ( * 13. März 1981 in Salzburg) ist ein österreichischer Cellist und Komponist.

Wolfgang Zamastil
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s)
Aktive Jahre
Auflösung
Website http://www.zamastil.de

Leben

Wolfgang Zamastil studierte Violoncello von 1990-1999 an der Universität Mozarteum in Salzburg bei Wilfried Tachezi und Clemens Hagen, 2000-2007 an der HfM Berlin bei Michael Sanderling und an der UdK Berlin bei Jens Peter Maintz, wo er mit Diplom und Konzertexamen sein Studium abschloss. 2005 erhielt er ein einjähriges Stipendium an der Internationalen Ensemble Modern Akademie in Frankfurt, wo er durch engen Kontakt zu den Mitgliedern des Ensembles und den dort oft anwesenden Komponisten wichtige Impulse für seine Arbeit bekam. 2000 gründete er das Ensemble Continuum[1], für das er bis 2008 komponierte und das vier Cds seiner Musik in Eigenproduktion einspielte.
Als Cellist ist Wolfgang Zamastil seit 2010 ständiges Mitglied des Asasello Quartetts und spielt außerdem als Substitut in verschiedenen Formationen für Neue Musik, unter anderen dem Ensemble Modern und dem Ensemble Intercontemporain. Konzertreisen als Interpret führten ihn durch Europa und die USA. Von 2003 bis 2010 gab er mehrere Kurse für Komposition an Konservatorien in Logrono/Spanien und Salzburg und führte in Berlin eine Celloklasse, bestehend aus Schülern in allen Altersgruppen. Zamastil erhielt Kompositionsaufträge von der Semperoper Dresden [2], dem Klaviertrio Xinowa Sej und Bert Hellinger[3]. 2008 begründete er mit seinem Freund, dem Komponisten Sagardia die Indiepopband "Lab of the Halo"[4], auf deren Debutalbum "Other Terms Of Confusion" er überwiegend als Komponist, Musiker und Produzent beteiligt war. Das Album wurde zwar unmittelbar nach Fertigstellung von dem Berliner Verlag "No Limits Music"[5] unter Vertrag genommen, jedoch bis heute nicht veröffentlicht.
Zamastil ist Mitglied des Vereins zur Förderung junger Berliner Komponisten "Klangnetz" [6] und lebt in Köln.

Musik

Zamastils Musik ist schwer einem einzigen Genre zuzuordnen. Sie reicht von zeitgenössischer Kammermusik, Tango und Filmmusik [7] über Musik für Kinder (erschienen beim Musikverlag Christofer Varner München)[8] bis zur Popmusik. Letztere hat wenig mit den herkömmlichen Bezeichnungen für Popmusik zu tun. Sie orientiert sich an Indiekünstlern, die sich darum bemühen, ihre Zeit und ihr soziales Umfeld aus der Sicht ihres Milieus mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln (pop)musikalisch zu beschreiben, ohne Anspruch auf Wahrheit oder Gültigkeit. Oft finden sich in seinem Werk politische Aussagen, die jedoch nie in den Vordergrund gestellt werden, mitunter resignativ wirken und meistens aus anderen Themata hervortreten, die sehr persönlich gehalten sind. Die popmusikalischen Einflüsse machen sich auch in Zamastils E-Musik bemerkbar, weniger im Material oder der Instrumentierung, als im Umgang damit, der den oben beschiebenen Ansätzen ähnelt. Somit scheint es eine Verbindung zwischen den scheinbar so unterschiedlichen Stilrichtungen in seinem Werk zu geben.


Verbindungen zu Tanz und Film

  • Seit 2006 ist Wolfgang Zamastil musikalischer Partner des New Yorker Choreographen Richard Siegal in dessen Stücken "As if Stranger" und "Homo Ludens".[9]
  • Zur Einspielung der Cd "aguacil" wurde parallel in Zusammenarbeit mit Patrick Müller[10] aus animiertem Fotomaterial ein 68minütiger Experimentalfilm geschaffen, der in Konzerten parallel zur Musik live von einem VJ nach Partiturangaben stets neu zusammengebaut wird.[11]


Werke (Auswahl)

le mouton enrage - Cello, Orchester (2002)
un haz de sueños rotos - Cello, Akkordeon, Klavier, Kontrabass, Stimme (2003)
côte atlantique - Cello, Akkordeon, Klavier, Kontrabass (2003)
the prescription - Cello, Klavier (2003)
für die kinder - Violine, Cello, Klavier (2003)
vier miniaturen - Viola, Cello, Kontrabass (2004)
vuelta - Cello, Akkordeon, Klavier, Kontrabass, Oszillatorenrauschen (2004)
moguer - 2 Celli, Akkordeon, Klavier, Kontrabass, Elektronik (2005)
moguer II - Violine, Fagott, Klavier (2006)
portrait - Cello, Klavier (2005)
?nadie? - 2 Celli, Akkordeon, Kontrabass, Tape(2006)
bending corners - Streichquartett, Bassklarinette, Rotierender Lautsprecher (2006)
dialogue - Cello, Tape, Live-Electronik (2006)
die liebende - Violine Solo (2006)
a la inmensa minoria - Cello, Akkordeon, Klavier, Kontrabass, Percussion, Tv, Klarinette, Tape (2006)
breaking the moon - Altstimme, Cello, Akkordeon, Bass, Elektronik (2006)
almendra - Streichensemble (2006)
aguacil - Cello, Akkordeon, Klavier, Kontrabass, Saxophon, Fretless E-bass, Juno 60, Live Elektronik (2006/07)
don quichotte I+II - Violin, Cello, Akkordeon, Rhodes, Bass, Saxophon, Live Elektronik (2007)
escaping from wonderland - Saxophon, Cello, Live-Electronik (2007)
patterns - Viola, Cello, Live-Electronik (2007)
jump cuts - Drei Klaviere (2007)
archiv - Cello, Klavier, Live-Electronik (2008)
archiv II - Cello, Akkordeon, Saxophon, Live-Electronik (2008)
archiv III - Zwei Violinen, Cello, Live-Elektronik (2008)
forthright|in|a-long|silent|seaside - Cello, Akkordeon, Saxophon, Live-Electronik (2009)

Diskographie (Auswahl)


Wolfgang Zamastil & Continuum

  • 2003 inicio
  • 2004 vueltas
  • 2007 a la inmensa minorìa
  • 2007 aguacil


Lab Of The Halo

  • 2010 Other Terms Of Confusion


Als Gast


Einzelnachweise

  1. Continuum - Seite des Berliner Ensembles für gegenwärtige Musik
  2. Kritiken auf der Künstlerseite
  3. *Bemerkung auf der Künstlerseite unter cv short
  4. Lab of the Halo
  5. No Limits Music
  6. Klangnetz Berlin
  7. Wolfgang Zamastil auf der Internet Movie Database
  8. Rezension bei Schott Music - Musikpädagogik online
  9. Tanzplattform Nürnberg 2010
  10. Spiralstudios
  11. Fragment eines Konzertes mit Ensemble und Film im Tesla Berlin