
Babylonis
- Babylonis opes
- „Die Reichtümer Babylons“ - Publius Papinius Statius: Silvae 3.2,137
Baccalaureus
Balnea
- Balnea, census, amor, lis, alea, crapula, clamor impediunt multum Herbipolense studium.
- „Bäder, Steuern, Liebe, Streit, Würfel, Rausch und Geschrei behindern das Studium in Würzburg sehr.“ - Anmerkung des Scholasters Albert im 14. Jahrhundert zu seiner Zeit in Würzburg.
- Balneae, vina, Venus conservant corpora nostra; corrumpunt eadem balneae, vina, Venus.
- „Bäder, Weine und Venus erhalten unsere Körper; Bäder, Weine und Venus verderben sie.“
Barba
- Barba non facit philosophum.
- „Der Bart macht keinen Philosophen.“ - Nach Aulus Gellius.
- Barba tangenda te virum esse memineris.
- „Denk beim Berühren des Barts daran, dass du ein Mann bist.“ - Caecilius Balbus: Sententiae
Barbara
- Barbara, Celarent primae, Darii Ferioque; / Cesare, Camestres, Festino, Baroco secundae; / Tertia grande sonans recitat Darapti, Felapton, / Disamis, Datisi, Bocardo, Ferison; / quartae sunt Bamalip, Calemes, Dimatis, Fesapo, Fresison.
- Traditioneller Merkspruch über die Schlüssigkeit von Syllogismen
Barbarus
- Barbarus hic ego sum, quia non intelligor ulli.
- „Hier bin ich ein Barbar, weil ich von niemandem verstanden werde.“: So beklagt sich Ovid in seinen Epistulae ex Ponto (Briefe vom Pontus) aus seinem Verbannungsort Tomis am Schwarzen Meer. Er erzählt vom rauen Klima, den rohen Barbaren, der steten Kriegsgefahr und der Einsamkeit. Er beteuert seine Unschuld, doch beide Kaiser heben die Verbannung nicht auf.
Beata
- Beata aeternitas vel aeterna beatitudo
- „Selige Ewigkeit oder ewige Seligkeit“ - Augustinus: De civitate Dei 9.13
- Beata morte nil beatius.
- „Kein größeres Glück als ein seliger Tod.“ - Sprichwort
- Beata simplicitas
- „Selige Einfalt“ - Thomas a Kempis: De imitatione Christi 4.18,5
- Beatae memoriae
- „Seligen Angedenkens“ - Bezogen auf die Erinnerung an Verstorbene nach Hieronymus: Epistulae 24,1
- Beata Virgo Maria
- „Gesegnete Jungfrau Maria“ - Bezeichnung für die Jungfrau Maria in der katholischen Kirche.
- Beata vita perfecta sapientia efficitur
- „Ein glückliches Leben kommt durch vollkommene Weisheit zustande.“
Beate
- Beate enim vivendi cupiditate incensi omnes sumus.
- „Wir alle sind beseelt von der Begierde, glücklich zu leben.“ - Cicero: De finibus bonorum et malorum 5.86
- Beate vivere honeste, id est, cum virtute vivere.
- „Glücklich leben heißt sittlich leben, das heißt tugendsam.“ - Cicero: De finibus bonorum et malorum 3.29
Beati
- Beati illi qui procul negotiis.
- „Glücklich sind diejenigen, die fernab der Geschäfte sind.“ (siehe Beatus ille qui procul negotiis)
- Beati misericordes, quoniam ipsi misericordiam consequentur.
- „Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“ - Vulgata: Evangelium nach Matthäus 5,7
- Beati monoculi in regione caecorum.
- „Gesegnet sind die Einäugigen im Land der Blinden.“ - Vgl. das Sprichwort „Im Land der Blinden ist der Einäugige König.“
- Beati mundo corde, quoniam ipsi Deum videbunt.
- „Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.“ - Vulgata: Evangelium nach Matthäus 5,8
- Beati Pacifici.
- „Selig sind die Friedfertigen.“
- Beati pauperes spiritu
- „Selig sind die Armen im Geist“: Eine der Seligpreisungen aus der Bergpredigt, zitiert nach der Vulgata, Evangelium nach Matthäus 5, 3.
Beatius
- Beatius est magis dare quam accipere.
- „Geben ist seliger denn nehmen.“ – Vulgata: Apostelgeschichte 20,35
Beatus
- Beatus ille qui procul negotiis
- „Glücklich jener, der fern von Geschäften“: Aus den Epoden des Horaz. Gemeint ist damit die Begeisterung für das Landleben. Das vollständige Zitat lautet folgendermaßen:
- „Beatus ille, qui procul negotiis, / ut prisca gens mortalium, / paterna rura bobus exercet suis, / solutus omni faenore; / Neque excitatur classico miles truci / neque horret iratum mare / forumque vitat et superba civium / potentiorum limina.“
- „Glücklich der Mann, der fern von Geschäften, wie einst das Menschengeschlecht, die väterliche Scholle mit seinen Ochsen pflügt, frei von Schuldenlast; / weder wird er als Soldat vom wilden Signal aufgescheucht noch vom grollenden Meer verängstigt, er meidet das Forum und die stolzen Paläste der Mächtigen.“
Bella
- Bella, horrida bella.
- „Kriege, entsetzliche Kriege!“ - Zitat aus den Werken des Vergil
- Bella gerant alii, tu felix Austria nube.
- „Mögen andere Länder Kriege führen, du glückliches Österreich heirate.“ - Motto des Kaisers Maximilian I., das sich auf die Heiratspolitik der Habsburger bezieht. Das vollständige Distichon lautet „Bella gerant alii, tu felix Austria nube. Nam quae Mars aliis, dat tibi diva Venus.“ („Kriege mögen andere führen, du glückliches Österreich heirate. Denn was Mars den anderen, gibt dir die göttliche Venus.“)
- Bella gerant alii, Protesilaus amet.
- „Kriege mögen andere führen, Protesilaus möge lieben.“ - Im Trojanischen Krieg sprang der Held Protesilaos als erster Grieche an Land und wurde auch als erster getötet. Um seine Witwe Laodameia zu trösten, erlaubten die Götter dem Getöteten, noch drei glückliche Stunden im Bett seiner Gemahlin zu verbringen.
- Bella matribus detestata
- „Die von den Müttern verfluchten Kriege“ - Vgl. auch Horaz: „Bella detesta matribus“ („Kriege sind der Schrecken der Mütter.“).
Bellerophontis
- Bellerophontis tabellae
- „ Brief des Bellerophon“ - Brief, der statt einer Empfehlung den Befehl enthält, den Überbringer des Briefes zu töten. Plautus: Bacchides 810-811. Im griechischen Original hieß der Ausdruck:
- „[[Liste griechischer Phrasen/Beta#Βελλεροφόντης τά γράμματα|Vorlage:Polytonisch]]“
- Bellerophontēs ta grammata
- Bellerophontes war ein Enkel des Sisyphos. Die Frau des Königs Proitos beschuldigte ihn, er habe versucht, sie zu verführen. Der König schickte Bellerophontes darauf zu seinem Schwiegervater Iobates, mit der verschlüsselten Nachricht, ihn zu töten.
Bellum
- Belli domique
- „In Krieg und Frieden“ - Cicero: De re publica 1.38
- Bellum intestinum
- „Innerer Krieg“ - Bürgerkrieg laut Cicero: In Catilinam 2,28
- Bellum iustum
- „Gerechter Krieg“ - Die Theorie vom Gerechten Krieg soll die Beurteilung ermöglichen, ob eine Anwendung militärischer Gewalt vom moralischen Standpunkt her erlaubt oder sogar geboten ist. Hierbei wird zwischen zwei Kategorien unterschieden: dem „ius ad bellum“ (Recht zum Krieg – unter welchen Umständen darf Krieg geführt werden?) und dem „ius in bello“ (Recht im Krieg – Regeln zur legitimen Kriegführung).
- Bellum offensivum
- „Angriffskrieg“ - Francis Bacon: Historia regni Henrici Septimi 3,2
- Bellum omnium contra omnes
- „Krieg aller gegen alle“ - Bezeichnung des Naturzustands durch Thomas Hobbes. Das Theorem vom „Krieg aller gegen alle“ gab der Staatsrechtsdiskussion eine Option, weltliche Macht unabhängig von religiösen Konzepten zu legitimieren.
- Bellum omnium pater.
- „Der Krieg ist aller (Dinge) Vater.“ - Sentenz des griechischen Philosophen Heraklit, die im Original folgendermaßen lautet:
- „[[Liste griechischer Phrasen/Pi#Πόλεμος πάντων μὲν πατήρ ἐστι.|Vorlage:Polytonisch]]“
- Polemos pantōn men patēr esti.
- Nach Heraklit besteht das Prinzip der Welt darin, dass es etwas Gleichbleibendes gibt, das sich durch ein Umschlagen, von einem Pol zum anderen stetig wandelt.
- Bellum se ipsum alet.
- „Der Krieg wird sich selbst nähren.“ - Marcus Portius Cato bei Livius, Ab urbe condita 34.9,12. Vergleiche auch Der Krieg ernährt den Krieg.
- Bellum tibi ex victoria nascitur.
- „Aus deinem Sieg erwächst dir ein neuer Krieg.“ - Curtius Rufus: Historiae Alexandri Magni 7.8,21
Bene
- Bene decessit.
- „Er starb eines natürlichen Todes.“
- Bene eveniat!
- „Möge es gut ausgehen!“ - Cicero: Ad Atticum 7. 2,4
- Bene facta in luce se conlocari volunt.
- „Gut Getanes will im Licht stehen.“
- Bene facta, male locata, malefacta habentur.
- „Schlecht angewendete Wohltaten sind als üble Taten anzusehen.“
- Bene ferre magnam / disce fortunam.
- „Lerne ein großes Glück gut zu ertragen.“ - Zitat aus den Carmina des Dichters Horaz (3,27,74)
- Bene meritus
- „Wohl verdient“ - Cicero: De re publica 2.4
- Bene valete!
- „Lebt wohl!“ - Plautus: Miles gloriosus 1340
- Bene vixit, qui bene latuit.
- „Gut hat gelebt, wer sich gut verborgen hat.“
Benedicite
- Benedicite omnia opera.
- „Lobet alle Werke!“
Benedictio
- Benedictio Dei divites facit.
- „Gottes Segen macht reich.“ - Vulgata: Buch der Sprichwörter 10,22
- Benedictio patris firmat domos filiorum.
- „Des Vaters Segen baut den Kindern Häuser.“ - Vulgata: Ekklesiastes 3,11
Benedictus
- Benedictus, qui venit in nomine Domini.
- „Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn.“: Zitat aus dem Benedictus, einem Loblied aus dem Lukas-Evangelium, „benedictus qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis.“ (nach Psalm 118,25f) („Gelobt sei der da kommt im Namen des Herrn, Hosianna in der Höhe.“)
- Benedictus vir, qui confidit in Domino.
- „Gesegnet der Mann, der sich auf den Herrn verlässt.“ - Vulgata: Jeremias 17,7
Beneficii
- Beneficii accepti esto memor.
- „Behalt eine empfangene Wohltat im Gedächtnis!“ - Sprichwort
- Beneficii accepti numquam oportet oblivisci, dati protinus.
- „Eine empfangene Wohltat sollte man nie vergessen, eine erwiesene sofort.“ - Pseudo-Seneca: Liber de moribus 67
Beneficium
- Beneficia donari aut mali aut stulti putant.
- „Dass Wohltaten geschenkt werden, glauben nur Bösewichte oder Dummköpfe.“ - Publilius Syrus: Sententiae 80
- Beneficium fortunae
- „Gunst des Schicksals“ - Seneca: Epistulae morales 63,7
- Beneficium iuris nemini est denegandum.
- „Der Schutz des Rechts darf niemandem verweigert werden.“ - Rechtsregel
- Beneficium legis frustra implorat, qui committit in legem.
- „Auf den Schutz des Gesetzes beruft sich vergeblich, wer gegen das Gesetz verstößt.“ - Rechtsregel
Benevole
- Benevole lector
- „Geneigter Leser“ - Auch in der Form Lector benevole
Benevolentia
- Benevolentia importuna non differt ab odio.
- „Unangebrachtes Wohlwollen unterscheidet sich nicht von Hass.“ - Sprichwort
- Benevolentia nihil aliud est quam cupiditas ex commiseratione orta.
- „Wohlwollen ist nichts anderes als aus dem Mitleid entsprungenes Verlangen.“ - Baruch de Spinoza: Ethica 3.27
Benigna
- Benigna interpretatio
- „Günstige Auslegung“ - Corpus Iuris Civilis, Digesta 23.4,9 (Pomponius)
Bernardus
- Bernardus valles amat.
- „Bernhard liebt die Täler.“ - Dieser Merkvers über vier wichtige katholische Orden lautet vollständig so:
- „Bernhardus valles, montes Benedictus amabat, / oppida Franciscus, magnas Ignatius urbes.“
- „Bernhard liebte die Täler, Benedikt die Berge; Franziskus die Ortschaften, Ignatius die großen Städte.“
Der heilige Bernhard von Clairvaux ließ seine Zisterzienser-Klöster vorwiegend in Tälern anlegen. In der Folge von Franziskus von Assisi sind die Franziskaner-Klöster in kleineren und mittleren Orten, während die Jesuiten des Ignatius von Loyola größere Städte bevorzugen.
Berolinum
- Berolinum - orbi lumen
- „Berlin, Licht des Erdkreises“ - J. Kayser, 1698. Anagramm des westfälischen Pfarrers Johann Kayser im Jahr 1698 auf einer Dienstreise nach Berlin, im Andenken an den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm.
Bestia
- Bestia bestiam novit.
- „Ein Tier kennt das (andere) Tier.“
- Bestia crudelis est cor prave mulieris.
- „Ein grausames Untier ist das falsche Herz einer Frau.“ - Sprichwort
Bestiarum
- Bestiarum more
- „Nach Art der Tiere“: Wie das liebe Vieh.
Bibe
- Bibe, si bibis!
- „Trink, wenn du trinkst!“ - „Trink ordentlich, wenn du trinkst!“ Plautus: Stichus 710
Bibere
- Bibere et manducare nulli concessum est ad gulam explendam, sed ad famem sitimque restringendam.
- „Es ist keinem gestattet, zu trinken und zu essen, um seinen Schlund zu füllen, sondern um Hunger und Durst zu stillen.“ - Beda Venerabilis: Proverbiorum liber
- Bibere humanum est, ergo bibamus.
- „Trinken ist menschlich, also lasst uns trinken.“ - Inschrift im Nürnberger Ratskeller
Biblia
- Biblia Hebraica
- „Hebräische Bibel“
- Biblia pauperum
- „Armenbibel“: Vereinfachte und reichlich illustrierte Fassungen der Bibel, die von Bettelmönchen für ihre Predigten an das einfache Volk verwendet wurden.
Bibamus
- Bibamus et gaudeamus.
- „Lasst uns trinken und freuen!“ - Zitat aus einem Studentenlied:
- „Bibamus et gaudeamus, dum iuvenes sumus, / nam tarda senectus venit / et post eam mors; post mortem nihil! Bibamus et gaudeamus, dum iuvenes sumus, / nam tarda senectus venit / et post eam mors; post mortem nihil!“
- „Trinken wir und freuen wir uns, solange wir noch jung sind, denn lähmend kommt das Alter und danach der Tod; nach dem Tod nichts.“
Bibant
- Bibant in poenitentiam.
- „Mögen sie es zur Buße trinken.“ - Verdikt aus Rom, als ein bayerischer Bischof dort darum ersuchte, den Mönchen während der Fastenzeit den Biergenuss zu verbieten. Rom erbat eine Kostprobe und empfand das Bier als ungenießbar.
Bibite
- Bibite, fratres, bibite, ne diablus vos otiosos inveniat.
- „Trinkt, Brüder, trinkt, damit der Teufel euch nicht untätig finde.“
Bipes
- Bipes asellus
- „Zweibeiniger Esel“ - Juvenal: Saturae 9,92
Bis
- Bis ac ter, quod pulchrum est.
- „Was gut ist (soll man) zweimal und dreimal wiederholen.“ - Erasmus: Adagia 149 (nach Platon)
- Bis ad eundem lapidem offendere
- „Zwei Mal an denselben Stein stoßen“: Entspricht dem griechischen [[Liste griechischer Phrasen/Tau#Τὸ δὶς ἐξαμαρτάνειν οὐκ ἀνδρός σοφοῦ.|Vorlage:Polytonisch]] („Zweimal denselben Fehler zu begehen ist eines weisen Mannes Sache nicht.“)
- Bis in die (bid)
- „Zweimal am Tag.“
- Bis dat qui cito dat.
- „Doppelt gibt, wer schnell gibt.“ - Zitat aus den Varronischen Sentenzen des Dichters Publilius Syrus
- Bis de eadem re ne sit actio.
- „Zweimal über dieselbe Sache sei keine Klage.“ - Rechtsgrundsatz, der eine zweite Klage in derselben Angelegenheit untersagt
- Bis idem non est idem.
- „Zweimal das Gleiche ist nicht dasselbe.“
- Bis peccare in bello non licet.
- „Zweimal im Krieg Fehler zu machen ist nicht erlaubt.“
- Bis pueri senes.
- „Greise sind doppelte Kinder.“ - Erasmus von Rotterdam: Adagia 436
- „Bis puer ipse senex, pueris colludere gestit.“
- „Der Greis wird ein zweites Mal zum Kind, er will mit den Kindern spielen.“
- Bis repetita placent.
- „Zweimal Wiederholtes gefällt.“ - Horaz: De arte poetica (Epistula ad Pisones) 365
- Bis vivit, qui bene vivit.
- „Zweimal lebt, wer gut lebt.“
Bona
- Bona
- „Prognose: gut“ - Medizinischer Fachausdruck; siehe auch Prognosis: dubia, incerta, mala, infausta
- Bona causa nullum iudicem verebitur.
- „Eine gute Sache fürchtet keinen Richter.“ - Publilius Syrus: Sententiae 702
- Bona fide
- „In gutem Glauben.“: Begriff aus der Rechtswissenschaft. Dabei handelt es sich um einen Vertrauensschutz in einen Rechtsschein.
- Bona malis paria non sunt, etiam pari numero.
- „Das Gute ist dem Bösen nicht gleich, auch wenn es zahlenmäßig gleich ist.“ - Plinius d. Ä.: Naturalis historia 7. 132
- Bona nox.
- „Gute Nacht!“: Dies ist der Anfang eines kleinen Liedchens von Wolfgang Amadeus Mozart aus dem Jahr 1788:
Bona nox!
Bist a rechter Ochs,
Bona notte,
Liebe Lotte,
Bonne nuit,
Pfui, pfui,
- Bona officia
- „Gute Dienste“ - Angebot einer Nation, in einem Streitfall anderer Nationen zu vermitteln
- Bona terra, mala gens.
- „Gutes Land, schlechte Leute.“ - William Shakespeare: König Heinrich VI., II.4,7
Boni
- Boni pastoris est tondere pecus non deglubere.
- „Ein guter Hirte schert sein Vieh, er zieht ihm nicht das Fell ab.“ - Äußerung des römischen Kaisers Tiberius über seine Statthalter, laut Sueton
Bonum
- Bonum ad virum cito moritur iracundia.
- „Bei einem guten Mann stirbt der Zorn schnell.“ - Zitat aus den Werken des Dichters Publilius Syrus
- Bonum commune communitatis
- „Allgemeinwohl“ - Literarisch auch für „Allgemeingut“
- Bonum commune hominis
- „Allgemeingut“
- „Bonum et aequum“, „bono et aequo“
- „Gutes und Gleiches (Angemessenes)“, englisch „good and equitable“ - Stammt vom römischen Zivilrecht (Billigkeit). Das Begriffspaar ist Teil der zivilrechtlichen Naturrechtslehre.
- Bonum magis carendo quam fruendo cernitur.
- „Das Gute wird mehr wahrgenommen, wenn man es entbehrt, als wenn man es genießt.“
Bonus
- Bonus vir semper tiro.
- „Ein guter Mensch bleibt immer Lehrling.“ - Spruch aus den Epigrammen des Martial, den Goethe in seine Maximen und Reflexionen aufnahm und so deutet, dass ein guter Mensch oft getäuscht wird, weil er immer unbefangen ist.
Bonna
- Bonna solum felix
- „Glücklicher Boden“ - Spruch aus dem 16. Jahrhundert über die Stadt Bonn.
Breve
- Breve et irreparabile tempus omnibus est vita.
- „Eine kurze und unwiederbringliche Zeit ist für alle das Leben.“
Brevi
- Brevi manu
- „Kurzer Hand“: Ohne Umstände. In der Rechtssprache bedeutet B. m. traditio Übergabe kurzer Hand, die Aushändigung einer Sache z. B. durch einen Boten, bei der es keiner förmlichen Übergabe mehr bedarf. Corpus Iuris Civilis, Digesta 23. 3,43,1 (Ulpian)
Breviarium
- Breviarium Romanum
- „Römisches Brevier“ - Kirchenlateinischer Begriff für das Messbuch
Brevis
- Brevis cantio cito decantatur.
- „Ein kurzes Lied ist schnell gesungen.“ - Sprichwort
- Brevis esse laboro, obscurus fio.
- „Ich bemühe mich kurz zu sein und werde dunkel.“ - Beschreibt die Tatsache, dass durch Kürzen eines Textes der Inhalt unklarer werden kann.
- Brevis nobis a natura vita data est.
- „Uns ist von der Natur ein kurzes Leben gegeben.“
- Brevis oratio penetrat caelos.
- „Ein kurzes Gebet dringt in den Himmel ein.“
Bruta
- Bruta licet soleant animalia iure timeri, omnibus est illis plus metuendus homo.
- „Mag man auch meist die wilden Tiere zu Recht fürchten, mehr als jene alle muss man den Menschen fürchten.“ - Sprichwort
Bulla
- Bulla est vita hominum.
- „Das menschliche Leben ist eine Seifenblase.“ - Inschrift auf Sonnenuhren
Bursa
- Bursa carens aere nequit inter vina sedere.
- „Fehlt es dem Beutel an Geld, kann man nicht beim Wein sitzen.“ - Sprichwort
Busillis
- Busillis
- Pseudo-Latein in der Bedeutung „verwirrendes Puzzle“ oder „schwieriger Punkt“. John of Cornwall ca. 1170 wurde einmal von einem Schreiber nach der Bedeutung des Wortes gefragt. Es stellte sich heraus, dass er eigentlich „in diebus illis magnis plenæ“ („reichlich große Dinge in diesen Tagen“) gesagt hatte, was der Schreiber als „indie busillis magnis plenæ“ („in Indien gab es busillis im Überfluss“) missdeutete [1]