Der Kricherlbaum (Prutus insitia) ist eine wilde Pflaume. Sie wurde als Veredelungsgrundlage aus dem Balkan und Kaukasus eingeführt und ist dann verwildert. Das Kriecherl ist eine gelbe ca. kirschengroße, nicht steinlösende Frucht. Da es sich um eine Wildform handelt muss sie nicht veredelt werden. Man kann also einfach den Kern anbauen und hat auch schon wieder einen Kriecherlbaum. Er vermehrt sich aber auch sehr gut durch Wurzelbrut.
Um sein volles Aroma zu entwickeln braucht diese Frucht die für das Waldviertel so typischen kalten Nächte.
Der Kriecherlbaum wurde schon fast ausgerottet . Erst in den letzten Jahren erinnert man sich vermehrt wieder an die Kriecherl, weil Saft, Marmelade und Schnaps zu echten wunderbaren Spezialitäten zählen.
Ein Kriecherlbrand ist eine echte Rarität und die Spezialität der waldviertler Edelbrenner. Er hat eine ganz eigenes typisches Aroma und Geschmack, der je nachdem ob die Kerne entfernt wurden oder nicht, zwischen Mandel und Zitrone variieren kann. Sie sollten jede Gelegenheit, einen solchen zu verkosten, nützen.