Eine Hammond-Orgel ist eine nach ihrem Erfinder Laurens Hammond benannte elektronische Orgel.
Sie fand häufig im Jazz und in der Rock-Musik der 60er und 70er Jahre ihre Verwendung. Sie wird in der heutigen populären Musik nur noch vereinzelt eingesetzt, obwohl der Sound der Hammondorgel als unnachahmbar gilt. Bekanteste Modelle: B3 und C3
Geschichte
1934 wurde Laurens Hammond in Washington das Patent für den "Packing box prototyp" zugesprochen. Kein geringerer als Henry Ford erteilte kurz darauf einen Auftrag über 6 Orgeln. Weitere prominente Erstbesteller waren George Gershwin, Count Basie, sowie der damalige amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Orgel zu einem Maßstäbe in der Musik setzenden Instrument, nicht zuletzt durch die perfekte Symbiose mit dem berühmten Leslie, einer Lautsprecherbox, bei der der Klang mittels sich drehender Rotoren einen unnachahmlichen Effekt bekommt (Erfunden von Donald Leslie).
Technik
Die Tonerzeugung der Hammond-Orgel geschieht mit dem Zahnradoszillator.
Hammond konstruierte Hammond den Zahnradoszillator, bei dem ein kleines Rädchen, das Tonrädchen, mit einem wellenförmigen Rand vor einem elektromagnetischen Aufnehmer rotiert. Der Aufnehmer besteht aus einer Spitze aus Eisen, die in einer Spule steckt. Durch die gewellte Form entfernt und nähert sich der Rand des Rädchens periodisch der Spitze. Dadurch ändert sich das Magnetfeld, so dass in der Spule ein elektrischer Strom induziert wird. Die Wellenform des Rädchens ist so gewählt, dass der induzierte Strom sinusförmig ist.
Der Zahnradoszillator enthält 96 Tonrädchen, die über ein Getriebe miteinander verbunden sind. Die Untersetzung des Getriebes entspricht nährungsweise dem chromatischen Teiler (zwölfte Wurzel aus 2). 18/17 kommt diesem Wert auf 0.6 Promille nahe.
So ergibt sich eine gepreizte Stimmung, bei der die Oktaven nicht exakt dem Verhältnis 1:2 entsprechen, was eine wichtige Bedingung ist, um Töne im Oktavabstand unterscheiden zu können.
Durch die starre mechanische Kopplung kann sich die Orgel übrigens nicht verstimmen.
Da die so erzeugten Sinustöne musikalisch wenig reizvoll sind, können jeder Taste des Manuals stufenlos mehrere Töne zugeordnet über Zugriegel zugeordnet werden. Die Töne entsprechen der 1. bis 8. Harmonischen, der Hälfte der 1. sowie der Hälfte der 3. Harmonischen. Es besteht so die Möglichkeit der additiven Klangsynthese, in die auch während des Spiels eingegriffen werden kann.
Musiker bei denen die Hammondorgel stilprägend war
- Jon Lord (Deep Purple)
- Keith Emerson (Emerson, Lake & Palmer)
- Jimmy Smith (Jazzorganist)
- Barbara Dennerlein (Jazzorganistin)