Das Château Haut-Batailley ist ein bekanntes Weingut von Bordeaux. Seit der Klassifikation von 1855 ist das Weingut als Cinquième Grand Cru Classé eingestuft, fünfte Stufe der Klassifikation.
Das Gut liegt in Pauillac, es ist mit ca. 22 ha mittelgroß. 65% der Fläche ist mit Cabernet Sauvignon, 25% mit Merlot und 10% mit Cabernet Franc bestockt. Das Gut erzeugt in mittleren Jahren ca. 110.000 Flaschen Wein.
Alle Weine seit 1994 liegen bei den Weinbewertungen mindestens im sehr guten Bereich von 86 oder mehr Parker-Punkten. Château Haut-Batailley wird vom Önologen Jacques Boissenot sowie dessen Sohn Eric begleitet und beraten.
Geschichte
Die gemeinsamen Ursprünge von Château Batailley und Château Haut-Batailley sind ungewiss, und somit gibt es um den Namen mehrere Vermutungen. Die Nähe des Namens zum französischen Wort bataille (Schlacht) nährt die plausible These, dass die Nutzfläche des Château zum Verteidungsring von Bordeaux während des hundertjährigen Kriegs gehörte. Von diversen Weingütern der Region wie zum Beispiel dem nahe gelegenen Château Latour ist eine entsprechende Nutzung bekannt. Eine alternative Erklärung spricht von einem Winzer oder Händler namens Batailley, der eine Rolle in der Geschichte des Guts spielte.
Im 18. Jahrhundert finden sich schriftliche Erwähnungen zum Weingut. Château Batailley gehörte damals der Familie Saint-Martin. Zum Ende des Jahrhunderts ging der Besitz durch Erbteilung an die drei Kinder der Familie über. Die beiden Töchter Marianne und Marthe Saint-Martin verkauften ihren Anteil im Jahr 1791 an Jean-Guillaume Pécholier. Als Pécholier im Jahr 1816 starb, ging ein großer Teil des Gutes bei einem öffentlichen Verkauf an Daniel Guestier vom Handelshaus Barton & Guestier (siehe auch die Geschichte von Château Léoville-Barton). Es ist überliefert, dass Admiral Jaques de Bédout nach seiner Dienstfreistellung bis zu seinem Tod im Jahr 1818 auf Château Batailley lebte.
Guestier kaufte im Laufe der Zeit kleinere Parzellen hinzu und investierte in die Nutzflächen, in den Weinkeller sowie in das Wohnhaus. Als er im Jahr 1847 starb, hatte das Gut bereits einen guten Ruf, und der Grundstein für das gute Abschneiden bei der Klassifikation von 1855 war gelegt.
Literatur
- Charles Cocks, Edouard Féret, Bruno Boidron: Bordeaux et ses vins. 18. Auflage. Èdition Féret et Fils, Bordeaux 2007, ISBN 978-2-35156-013-6.
- Horst Dippel: Das Wein-Lexikon. 3. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-596-13826-4.
- Robert Parker: Parker's Wein Guide. Heyne, München 2000, ISBN 3-453-16305-2,(?!) – (Collection Rolf Heyne).