Die Cargolux Airlines International S.A. (kurz: Cargolux) ist eine Frachtfluggesellschaft mit Sitz in Luxemburg.
Cargolux Airlines International S.A. | |
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IATA-Code: | CV |
ICAO-Code: | CLX |
Rufzeichen: | CARGOLUX |
Gründung: | 1970 |
Sitz: | Luxemburg-Stadt,![]() |
Drehkreuz: | Flughafen Luxemburg |
Heimatflughafen: | Flughafen Luxemburg |
Unternehmensform: | Societé Anonyme (Aktiengesellschaft) |
Leitung: | Ulrich Ogiermann (CEO) |
Flottenstärke: | 14 (+ 10 Bestellungen) |
Ziele: | International (Fracht) |
Geschichte
Cargolux wurde 1970 von der isländischen Fluggesellschaft Loftleiðir, der schwedischen Spedition Salén Shipping Company sowie der luxemburgischen Fluggesellschaft Luxair gegründet. Der Flugbetrieb wurde mit einer Canadair CL-44 aufgenommen, der erste Flug führte nach Hongkong. Im Jahre 1972 war die Flotte auf fünf CL-44 angewachsen. Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach schnelleren Transportmöglichkeiten wurde im Jahre 1973 die erste McDonnell-Douglas DC-8 in Betrieb genommen. Im Jahre 1979 begann bei Cargolux das Jumbo-Zeitalter. Die erste Boeing 747-200 wurde in Dienst gestellt. Im Jahre 1993 nahm dann der erste B747-400F Frachter der Welt bei Cargolux den Betrieb auf.
Für das Geschäftsjahr 2009 erwartet Generaldirektor Ulrich Ogiermann einen "dreistelligen Millionenverlust"[1]. Aufgrund der für 2009 vorausgesehenen Verluste sind eine Reorganisation der Eigentümerstruktur und eine Kapitalerhöhung um mindestens 100 Millionen Dollar vorgesehen. Unter den Eigentümern befanden sich bis dato die luxemburgische Fluggesellschaft Luxair (34,9 %), die schweizerische SAirGroup (33,7 %) sowie luxemburgische Finanzinstitute (BGL (11,5 %), BCEE (8,8 %), SNCI (8,6 %), Lux-AVANTAGE (2,2 %), zus. 31,1 %).
Die Anteile von SAirGroup werden, wie angekündigt, von den übrigen Anteilseignern übernommen, da dieser Rechtsnachfolger der schweizerischen Fluggesellschaft Swissair sich in Insolvenz befindet. Der Luxemburger Staat steigt vorübergehend mit 23 Millionen Dollar als Aktionär ein und gewährt zudem eine Kreditlinie von 100 Millionen Euro. Nach der Neustrukturierung verbleiben als weitere Eigentümer nur noch die Luxair, BIP Investment Partners, das Luxemburger Sparkasseninstitut BCEE, die staatliche Beteiligungsgesellschaft SNCI sowie der Investmentfonds Lux-Avantage.[2]
Cargolux ist zu 49 % an der Champ Cargosystems S.A. beteiligt, die im EDV-Bereich tätig ist. Sie hält weiterhin 30 % an der Luxfuel S.A., die Flugzeugbetankungen auf dem Luxemburger Flughafen durchführt.
Personal
Am 25. Februar 2010 wurde die Erneuerung des Kollekivvertrags im Alleingang von den Vertretern des LCGB unterschrieben. Der Arbeitsminister Nicolas Schmit hat den so vereinbarten Kollektivvertrag als solchen nicht anerkannt.[3] Auf den Druck des OGBL hin wurde der Kollektivvertrag nachgebessert.[4]
Flugziele
Cargolux fliegt über 50 Ziele auf allen fünf Kontinenten an. Der Heimatflughafen sämtlicher Cargolux-Jets ist Luxemburg. Als Hauptdrehkreuz in Richtung Asien wird die aserbaidschanische Hauptstadt Baku angeflogen. Von dort aus geht es weiter in Richtung China, Japan, Korea, Singapur und Indien. Hongkong ist diejenige Stadt in Fernost, die von der Cargolux am häufigsten angeflogen wird.
Flotte
(Stand: Januar 2010)[5]
- 14 Boeing 747-400F (erste Auslieferung am 17. November 1993)
- 1 Boeing 747-400BCF
- 3 Boeing 747-200F wet-leasing von Southern Air Flugzeugen und Air Atlanta I.
- 1 Boeing 747-400BCFvon WORLD CARGO ab Oktober 2010
- Bestellungen[6]
- 13 Boeing 747-8F (+ 2 Kaufrechte und 10 Optionen) (Auslieferung voraussichtlich ab 2010; Cargolux ist der Erstkunde dieses Typs)
Basisdaten
(Stand: 2007)
- Tägliche Flugzeugnutzung: 15:30 Stunden
- Frachtaufkommen: 702 765 Tonnen
- geflogene Tonnen-Kilometer: 5512 Mio.
- Mitarbeiter: 1491
- Umsatzerlöse: 1,683 Mrd. US$
- Gewinn:
- 15 Mio. US$ (2001)
- 49 Mio. US$ (2002)
- 70 Mio. US$ (2003)
- 83 Mio. US$ (2004)
- 78 Mio. US$ (2005)
- 83 Mio. US$ (2006)
- -47 Mio. US$ (2007)
- -61 Mio. US$ (2008)
- -153.30 Mio. US$ (2009)[7]
Im Jahr 2005 beförderte sie im internationalen Verkehr 644 613 Tonnen Frachtgut. Sie konnte damit einen Umsatz von 1,446 Mrd. US$ sowie einen Gewinn von über 89 Mio US-Dollar erzielen.
Der Umsatz in 2009 ging gegenüber dem Vorjahr um 34 Prozent zurück. Er lag bei 1,3 Milliarden US-Dollar. Der Ertrag ging um 26 Prozent zurück.[8]
Unfälle
- Im Januar 2006 wurde bei einer auf dem Flughafen Shanghai-Pudong in der Parkposition stehenden Maschine vom Bodenpersonal versehentlich das Bugfahrwerk eingefahren. Dabei kippte die Maschine nach vorn; es entstand nur Sachschaden.
- Am 21. Januar 2010 wurde bei dichtem Nebel an der Landebefeuerung des Flughafen Findel von einem Techniker kontrolliert, als eine Cargolux 747 (LX-OCV) in den Anflug ging. Die Cargolux streifte mit dem Fahrwerk den LKW des Mechanikers, der noch flüchten konnte. Die Hintergründe werden noch untersucht.
Trivia
- Die Luftfrachtbriefnummern der Cargolux beginnen mit dem Präfix 172.
- Cargolux betreibt in Luxemburg auch einen Boeing 747-400F-Simulator und ein Ausbildungszentrum für Flugbegleiter, in dem Kabinenbrände und Notausstiege geübt werden können.
- Zusätzlich wird ein neuer Simulator für die Boeing 747-8F in Betrieb genommen...
Einzelnachweise
- ↑ Marina Nickels: Cargolux fliegt in satte rote Zahlen. Tageblatt 25. November 2009. 16:19:00.
- ↑ Staat und Aktionäre stehen Cargolux bei. Luxemburger Wort, 30. November 2009 19:11 Uhr, aktualisiert 30. November 2009 19:22 Uhr. / Cargolux se récapitalise. Tageblatt, 30/11/2009 20:06:00.
- ↑ Cargolux: Aarbechtsminister acceptéiert Kollektivvertrag net. rtl, 9. März 2010.
- ↑ OGBL rettet Prämie in Höhe von 2,75 Monatslöhnen. Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Zivile Luftfahrt am 5. März 2010.
- ↑ ch-aviation.ch: Flotte der Cargolux 11. Januar 2010
- ↑ Boeing: Bestellungen der Cargolux 11. Dezember 2007
- ↑ http://www.cargolux.lu/Company/KeyFigures.php 7. Juni 2010.
- ↑ Umsatz ging um 34 Prozent zurück. Luxemburger Wort, 21. April 2010.
Siehe auch
Weblinks
- Webpräsenz der Cargolux (englisch)