St. Kilian ist eine um 1120 n. Chr. erbaute Kirche in Welda bei Warburg


Die St. Kilianskirche wurde um 1120 n. Chr. in Kerkwellede (Kirchwelda, heute Welda) etwa ein Kilometer südlich im Twistetal vom ursprünglichen Wellede (Alt-Welda, welche heute eine Wüstung ist) erbaut. Wahrscheinlich ist es die erste Steinkirche im Ort, während im älteren Ort vermutlich eine Holzkirche, mit dem gleichen Patrozinium, gestanden hat. Die heutige Kilianskirche ist einschiffig, zweijochig und besitzt einen geraden geschlossenen Chor. Neben der Kirche gibt es einen Anbau, der als Zehntscheune (Kornspeicher) gedient hat. Der Kirchturm wurde wahrscheinlich auch als Wehrturm genutzt.
Charakteristisch für die St. Kilianskirche sind die Lippoldsberger Viertelkonsolen, mit jeweils sechs Symbolen in Kästchen pro Konsole, die als griechisches Bilderrätsel von dem ehemaligen Pfarrer F. Cramer, um 1930 interpretiert wurden. Die sechs Symbole ergeben nach Cramer jeweils einen christlichen Sinnspruch.
Die Kirche wurde im Jahr 1991 zuletzt renoviert. Bei der Renovierung wurde das Fragment einer Renaissance-Ausmalung (ca. 1650 entstanden) entdeckt.
Die Turmuhr ist ein Geschenk des in Welda geborenen Uhrmachers Johann Ignaz Fuchs, der die Uhr auf der Weltausstellung in Wien 1875 ausstellte.
Während des ersten Weltkrieges mussten die Glocken abgeliefert werden. Neue Glocken, mit den Namen Kilianus, Maria und Martha wurde 1921 installiert. Bis 1960 wurden die Glocken von den Messdienern und dem Küster von Hand geläutet.
Bis zum Jahre 1875 stand eine kleine Orgel an der Nordwand im Kirchenschiff, danach wurde eine neue Orgel auf der Empore aufgestellt. Bis 1953 haben die Messdiener die Luft für das Orgelspielen besorgt. Im Jahre 1957 wurde die gesamte Orgel, bis auf den Spieltisch, auf dem ehemaligen Kornspeicher über der Gruftkapelle untergebracht.
Die Kunstschätze der Kirche sind das Taufbecken aus dem Jahr 1601, mit einer Bronzehaube, sowie die Pieta aus dem Jahr 1680, die Madonna mit dem Kind (um 1680) sowie Anna Selbdritt (1580), ein Astkreuz (um 1500) und die Kanzel aus dem Jahr 1600) sowie Mater Dolorosa (1700). Der Hauptaltar stammt aus der Altstadtkirche.
Literatur
- Nikolaus Rodenkirchen: Kreis Warburg; Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster in Westf. 1939 Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 44. Band. Welda S. 482 ff. (unveränderter Nachdruck, Hermes-Verlag Warburg, 1994)
- Kirchenführer zur Kirche St. Kilian, Welda, um 1992
Koordinaten: 51° 27′ 10,1″ N, 9° 6′ 40,7″ O