Liepāja

Hafenstadt an der Ostsee im Westen Lettlands
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Liepāja (der alte deutschsprachige Name ist Libau) ist eine wichtige eisfreie Hafenstadt und die drittgrößte Stadt Lettlands im Landesteil Kurland. Liepāja liegt 223 km westlich von Riga und hat 115.000 Einwohner (Stand: 2004)

Die Stadt entstand aus einem kleinen kurischen Dorf an der Mündung der Līva; erstmals erwähnt im Jahre 1253. An diesem Teil der Ostseeküste landeten römische, byzantinische und skandinavische Schiffe. Die Verleihung des Stadtrechts erfolgte 1625 durch Herzog Friedrich von Kurland. Es gibt zwei Häfen, einen Handels- und einen Kriegshafen (Karosta). Letzterer bestimmte wiederholt das Schicksal der Stadt, insbesondere während des Ersten Weltkrieges und während des Zweiten Weltkrieges, sowie während der ca. 50-jährigen Besetzung durch die Sowjetunion; er war zu der Zeit ein wichtiger sowjet-russischer Marinestützpunkt. Der Handelshafen war vor dem letzten Weltkrieg ein Tor zur Welt. Er förderte Handel, Industrie, Wohlstand und Kultur.

Besonders erwähnenswert ist der sehr breite und feinsandige Dünenstrand an der Ostsee, an dem Spaziergänger sehr gern Bernstein sammeln.

Sehenswert sind die Innenstadt mit dem alten Speichervietel, sowie a) die evangelisch-lutherische St. Annenkirche (Einweihung: 1587) mit ihrem monumentalen, holzgeschnitzten Altaraufsatz von 1697, einem Meisterwerk der Barockzeit, b) die evangelisch-lutherische Dreifaltigkeitskirche (Einweihung: 1758), einem Wahrzeichen der Stadt, sowie c) die katholische St. Josephs Kathedrale (Einweihung: 1762) in der Nähe des Alten Marktplatzes.

Die Orgel der Dreifaltigkeitskirche war nach dem Umbau im Jahre 1885 noch bis 1912 die grösste der Welt mit 131 Registern, 4 Manualen und mehr als 7.000 Pfeifen. Sie gehört auch heute noch zu den grössten in Europa.

Von Liepaja aus besteht eine Fährverbindung nach Karlshamn bei Karlskrona in Schweden, sowie nach Rostock in Deutschland.