Sturmboot
Sturmboote sind leichte meist offene Boote mit Außenbordmotor. Sie werden von Heeres- oder Pioniereinheiten zum schnellen Überqueren von Binnengewässern, etwa zur Bildung von Brückenköpfen oder zum Absetzen von Kommandotrupps benutzt. Auch bei zivilen Organisationen, wie etwa THW oder Feuerwehr, werden vergleichbare Boote oft als Sturmboote bezeichnet, obwohl sie dort ganz anderen Zwecken dienen.[1][2]

Sturmboote werden je nach beabsichtigtem Einsatz in sehr verschiedenen Größen und Ausführungen verwendet. Kleine Sturmboote bieten meist einem Infanterietrupp mit seiner persönlichen Ausrüstung Platz.
Beispiel der technischen Daten eines modernen Pionier-Sturmbootes des österreichischen Bundesheeres:
- Länge: 6,6 m
- Breite: 2,1 m
- Gewicht: 400 kg
- Antrieb: 2×60 PS Außenbordmotoren
- Zuladung: 8 Personen mit Ausrüstung (incl. 2 Mann Bootsbesatzung)[3]
Zum schnellen Einsatz auch unter Feindbedrohung sollen die Sturmboote von der Besatzung ohne weitere Hilfsmittel zu Wasser gelassen werden können, darum bestehen sie in der Regel aus leichten Materialien wie Holz, Leichtmetall oder Kunststoff. Größere Boote, die auch zum Transport schwereren Gerätes geeignet sind, können jedoch nicht mehr von Hand eingesetzt werden, sondern werden von LKW oder Anhängern direkt zu Wasser gelassen, die Übergänge zu Landungsbooten sind hier fließend.
Literatur
- Gebauer/Krenz: Marine Enzyklopädie. Tosa Verlag, Wien 2003.
- Vorschrift D 525/1 Sturmbootmotor 39 - Beschreibung und Bedienungsanleitung, Berlin 1940
- Vorschrift D 525/2 Sturmbootmotor 39 - Ersatzteilliste, Berlin 1940
Weblinks
- Commons: Sturmboot – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Darstellung deutscher Sturmboottypen des 2. Weltkrieges