Reinhard Breymayer

deutscher Philologe
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Reinhard Breymayer (* 1944 in Urach / Württemberg, heute Bad Urach) ist ein deutscher Philologe, Pietismusforscher und Experte für die Geschichte der Rhetorik.

Nach dem Studium an den Universitäten Tübingen, Köln, Bonn und der Ruhr-Universität Bochum war er seit 1971 an den Universitäten Bonn, Heidelberg und Stuttgart sowie den Pädagogischen Hochschulen Heidelberg und Schwäbisch Gmünd und für das Landeskirchliche Archiv Stuttgart als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.

Seit 1989 ist er Lehrbeauftragter für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen und seit 1996 Deutschlandkorrespondent der Stiftung ADAMAS - Stiftung Götz Hübner für interkulturelle Studien am griechisch-deutschen und polnisch-deutschen Beispiel (Schorndorf / Württemberg).

1971-1976 wirkte er bei der Herausgabe der Zeitschrift Linguistica Biblica (Bonn) mit. 1982 - 2000 war er Mitglied des Redaktionskomitees der Zeitschrift ARIES (Paris / Sorbonne). Seit 1992 ist er Herausgeber der Suevica. Beiträge zur schwäbischen Literatur- und Geistesgeschichte (Stuttgart) in der Reihe Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik. Die Suevica berücksichtigen vor allem die Schwäbische Romantik, also Autoren wie Justinus Kerner, Ludwig Uhland, Gustav Schwab, Nikolaus Lenau, Wilhelm Waiblinger und Eduard Mörike; aber auch z. B. die Schwabenväter wie Johann Albrecht Bengel und Friedrich Christoph Oetinger und Dichter und Denker wie Friedrich Hölderlin.

Breymayer erhielt einen I b-Preis beim Sechsten Schülerwettbewerb des Landtags von Baden-Württemberg zur Förderung der politischen Bildung 1962. 1964-1967 war er Stipendiat des Evangelischen Stifts Tübingen als Inhaber einer Philologen-Freistelle. 1989 erhielt er den Philipp-Matthäus-Hahn-Preis der Stadt Kornwestheim als erster Träger. 2001 wurde ihm ein Fritz-Thyssen-Stipendium der Franckeschen Stiftungen zu Halle (Saale) verliehen (Forschungsaufenthalt 2002 in Halle).

Breymayer ist Verfasser von über 180 Veröffentlichungen vor allem zum Pietismus, zur Rhetorik und zur deutschen Philologie. Genannt seien die von ihm mitherausgegebenen Bände 1 und 3 der historisch-kritischen Edition der Werke des Theosophen Friedrich Christoph Oetinger (Berlin, New York 1977 und 1999) und Beiträge zu 10 Festschriften, z. B. zu der Festschrift des Evangelischen Stifts Tübingen 1986 und zu den Festschriften für den Sorbonne-Professor Antoine Faivre 2001 sowie für den in Toronto tätigen Professor Hartmut Fröschle (vorbereitet für 2004).

Breymayer hat erstmals die Frage nach dem Verbleib der Privatbibliotheken solch führender Pietisten wie Philipp Jakob Spener, August Hermann Francke und Gottfried Arnold gestellt und auf Grund neu gefundener Auktionskataloge zu diesen Privatbibliotheken teilweise beantworten können.

Vgl. dazu Reinhard Breymayer:

1) Der "Vater des deutschen Pietismus" und seine Bücher: Zur Privatbibliothek Philipp Jakob Speners, in: Bibliothecae selectae da Cusano a Leopardi, a cura di Eugenio Canone. Firenze 1993 (Lessico Intellettuale Europeo, 58), S. 299-331.

2) Der wiederentdeckte Katalog zur Bibliothek Gottfried Arnolds, in: Gottfried Arnold (1666-1714). Hrsg. von Dietrich Blaufuß und Friedrich Niewöhner. Wiesbaden 1995 (Wolfenbütteler Forschungen, Bd. 61), S. 55-143.

3) Zum Schicksal der Privatbibliothek August Hermann Franckes. Über den wiedergefundenen Auktionskatalog der Privatbibliothek seines Sohnes Gotthilf August Francke. 3., verbesserte Aufl. Tübingen 2002. - 32 S.


  • [1] Homepage von Reinhard Breymayer, M. A.
  • [2] Philipp-Matthäus-Preisträger Reinhard Breymayer
  • [3] Reinhard Breymayer Bibliography Page
  • [4] Suevica - Beiträge zur schwäbischen Literatur- und Geistesgeschichte