Stiftung Wissenschaft und Politik

deutsche Stiftung und Forschungseinrichtung zu Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik
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Die Stiftung Wissenschaft und Politik betreibt das "Deutsche Institut für Internationale Politik und Sicherheit", welches den Deutschen Bundestag und die Bundesregierung in Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik berät.

Geschichte, Organisation und Aufgaben der SWP

Die SWP wurde zunächst 1962 auf private Initiative hin in München gegründet. Anfang 1965 beschloß der Deutsche Bundestag einstimmig den Beitritt der BRD zu dieser Gründung. Seither wird die juristisch rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts durch Bundesmittel gefördert und erhält aus dem Etat des Bundeskanzleramts Fördergelder. Im Haushaltsjahr 2002 erhielt die SWP insgesamt 9,8 Mio. Euro an staatlichen Zuwendungen. Daneben gehen aber auch finanzielle Drittmittel von deutschen und internationalen Forschungsförderungseinrichtungen ein. Zwar ist die SWP auf die finanzielle Unterstützung seitens des Bundes angewiesen, doch kommt es dadurch nicht zu einer Einflußnahme auf Forschung, Themengebiete, Personalfragen oder die interne Organisation. Dafür trägt vor allem der Stiftungsrat Sorge, welcher sich aus Vertretern der Bundestagsfraktionen und verschiedener Bundesministerien, sowie Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlichem Leben zusammensetzt. Jener Rat bestellt die Institutsleitung, billigt einen Orientierungsrahmen für die Forschungsarbeit und garantiert ferner die Unabhängigkeit der SWP. Wichtige Entscheidungen werden im Stiftungsrat mit 2/3 Mehrheit beschlossen. Was den Orientierungsrahmen betrifft, so wird dieser vom Vorstand der SWP jährlich neu ausgearbeitet und dem Stiftungsrat zur Bestätigung vorgelegt. Dabei können auch gewisse Vorgaben seitens des Stiftungsrates einfließen, die jedoch recht grob umrissen sind und deren konkrete Ausgestaltung und –führung der SWP überlassen bleibt. Insgesamt ist der Orientierungsrahmen auf allgemein gehaltene Punkte reduziert und gibt spezielle Schwerpunkte der künftigen Anforderungen an die Arbeit der SWP wieder. Der Rahmen nimmt dabei besonders auf die gegenwärtig vorherrschende Lage der internationalen Politik Bezug und benennt dabei besondere thematische Schwerpunkte für die einzelnen Forschungsgruppen. Im Orientierungsrahmen für die Forschung 2003/04 beispielsweise, werden u. a. die Schwerpunkte auf die un- und mittelbaren Folgen des 11. September 2001, sowie die damit verbundenen neuen Aufgaben deutscher Außen- und Sicherheitspolitik gelegt. Innerhalb des vorgegebenen Orientierungsrahmens kann die SWP frei und ohne Einschränkung Projekte und Forschungen tätigen und selbst strukturieren. Dadurch wird gewährleistet, dass sich die SWP über den Orientierungsrahmen hinaus, sowohl mit sehr langfristigen Thematiken, als auch mit aktuell eintretenden Ereignissen der internationalen Politik ungehindert beschäftigen kann. Analysen und Texte zum Irakkrieg im Frühjahr 2003 und dessen Folgen im Bereich des arabischen Raumes, dienen hierfür ebenso als Beispiel, wie die Projekte bezüglich der Gespräche für Klimaschutz.

Mitarbeiter, Forschungsgruppen und -schwerpunkte

Die SWP besitzt mehrere Forschungsgruppen und ihr gehören ca. 50 bis 60 Wissenschaftler längerfristig an. Die Themengebiete umfassen Europäische Integration, EU-Außenbeziehungen, Westlicher Balkan, Sicherheitspolitik, Amerika, Russland / GUS, Naher Osten und Afrika, Asien, sowie Globale Fragen. Daneben existieren zusätzlich noch sieben Projektgruppen bzw. Projekte. Insgesamt beschäftigt die SWP rund 130 Mitarbeiter, wobei Gastwissenschaftler und Stipendiaten nicht mit eingerechnet sind. Außerdem erfolgte durch Beschluß des Stiftungsrates im Januar 2001 die Integration von Mitarbeitern des Kölner Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien (BIOst) und des Münchner Südost – Instituts (SOI). Alle Mitarbeiter einer Forschungsgruppe können eine akademische Ausbildung vorweisen, wobei diese sich generell an der jeweiligen Thematik der Forschungsgruppe orientiert. So gibt es neben Politikwissenschaftlern auch Juristen, Volkswirte, Ökonomen und Sozialwissenschaftler mit verschiedenen akademischen Graden bei der SWP. Außerdem gibt es noch Offiziere und Generale der Bundeswehr, die im Bereich der Sicherheitspolitik durch ihre spezielle Kenntnis und Wissen der Materie der SWP unterstützend zur Seite stehen.

Die vorgelegten Analysen und Berichte der SWP werden nur teilweise veröffentlicht, gelten aber als sehr renommiert und v.a. einflußreich.