Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London

Serie von Selbstmordattentaten auf Zivilisten in London, Vereinigtes Königreich
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Karte der betroffenen U-Bahn Stationen
Einige Personen waren im Londoner Underground eingeschlossen.
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Platzanweiser regeln die Evakuierung des Russell Square

Am 7. Juli 2005 kam es in London zu mehreren Explosionen in U-Bahnen und mehreren Bussen. Der Nachrichtensender N24 berichtet von 20 Toten und 90 Verletzten, CNN gibt zehn Tote an, ein Arzt berichtet von 90 Verletzten alleine in der Aldgate Station. Offiziell bestätigt wurden bisher erst zwei Tote und 90 verletzte Personen. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um einen Terroranschlag handelt.

Die erste Explosion betraf nach Angaben eines Sprechers der U-Bahn die Metropolitan-Linie zwischen den Stationen Liverpool Street Station und Aldgate. Dow Jones Newswires berichtet, dass es nach Polizeiauskünften in der U-Bahnstation Liverpool Street Todesfälle gegeben habe.

Scotland Yard bestätigt drei Busexplosionen, davon eine am Russel Square, wo das Dach eines Doppeldeckerbusses abgerissen wurde.

Aufgrund der Vorfälle wurden viele U-Bahn-Stationen evakuiert und das gesamte U-Bahn und Busnetz bis auf weiteres stillgelegt. Das Bankenviertel und weit über 40 Straßen wurden gesperrt. Sky News berichtet, dass Armeeeinheiten in der Stadt aufmarschieren, der Handel an der Londoner Börse wurde ausgesetzt.

Betroffene Stationen

U-Bahn

Busse

 
Die Londoner Polizei sperrt den Russell Square
  • Tavistock Square (nahe Russell Square)
  • Aldgate
  • Edgware Road

Ursachen

Zunächst wurde ein Terroranschlag ausgeschlossen und als Ursache ein Fehler im Elektrizitätsnetz der U-Bahn oder der Zusammenstoß von zwei Zügen vermutet. Scotland Yard bestätigte jedoch, dass mindestens eine Bombe in einer U-Bahn gefunden worden sei, so dass inzwischen als sicher gilt, dass die Explosionen durch Anschläge verursacht wurden.

Die Hintergründe der mutmaßlichen Anschläge sind unklar. Ebenso ist nicht bekannt, ob die Anschläge in Zusammenhang mit dem G8-Treffen in Schottland stehen.

Inzwischen veröffentlichte das Nachrichtenmagazin Spiegel online ein Bekennerschreiben einer Gruppe „Geheimorganisation – al-Qaida in Europa“, das im Internet zu finden sei [1]. Die Echtheit habe aber noch nicht bestätigt werden können.

Zeitablauf

Zeitablauf (mitteleuropäische Sommerzeit):

  • 09:15 Die britische Transportpolizei berichtet von einer Explosion im Londoner Finanzdistrikt in der Nähe des Bahnhofs Liverpool Street
  • 09:25 Die Polizei berichtet von verwundeten Personen im Finanzdistrikt.
  • 09:27 Metronet, der Betreiber der Londoner U-Bahn, berichtet, dass ein Stromproblem Ursache der Explosionen sei.
  • 09:33 Zeugen berichten, dass die Londoner U-Bahn nach Stromproblemen den Betrieb eingestellt hat.
  • 09:41 Berichte über eine zweite Explosion in einer U-Bahn-Station im Nordwesten Londons.
  • 09:53 Die Polizei in London berichtet von „Ereignissen“ in der Station Aldgate und am Russell Square.
  • 09:53 Metronet bestätigt die Einstellung des U-Bahn Betriebes in London.
  • 10:14 Nachrichtenagenturen berichten von einer Explosion in einem Londoner Bus.
  • 10:24 Scotland Yard berichtet von „mehreren Explosionen” in London.
  • 10:25 Die Polizei bestätigt eine Explosion in der Russell Square.
  • 10:33 Die Polizei bestätigt mindestens drei Explosionen in Bussen in Zentrallondon.
  • 10:45 Polizeiquellen berichten von einer möglichen Explosion in einem Bus.
  • 10:46 Zeugen berichten dem britischen Nachrichtensender Sky News von einer zweiten Explosion am Tavistock Square.
  • 10:46 Die Polizei berichtet von ernsthaft verletzten Personen, es werden aber keine Toten bestätigt.
  • 12:26 Die Armee rückt in London ein, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
  • 13:11 Spiegel online berichtet von einem Bekennerschreiben [2] der "Geheimorganisation - al-Qaida in Europa" im Internet.
  • 13:31 Nach Angabe von Sky News wurde einer der Busse durch einen Selbstmordattentäter gesprengt.
  • 13:59 Innenminister Clarke spricht von insgesamt vier Explosionen, davon eine in einem Bus.

Siehe auch

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