Tenzing Norgay

einer der beiden Erstbesteiger des Mount Everest
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Sardar Tenzing Norgay (* 29. Mai 1914 in Tshechu, Tibet; † 9. Mai 1986 in Darjiling) war ein nepalesischer Bergsteiger, Hochträger und Angehöriger des Volkes der Sherpa. Im Jahr 1953 war er zusammen mit dem Neuseeländer Edmund Hillary einer der Erstbesteiger des Mount Everest.

Statue Tenzing Norgays

Leben

Sardar Tenzing Norgay wurde wahrscheinlich während einer Pilgerreise zum tibetischen Kloster Ghang La geboren. Ursprünglich hieß er Namgyal Wangdi, nachdem aber ein hoher Lama verkündet hatte, er sei die Reinkarnation eines reichen Sherpa, wurde er in „Tenzing Norgay“, deutsch „wohlhabender oder glücklicher Anhänger der Religion“, umbenannt. Er wuchs in einem entlegenen tibetischen Dorf auf, wanderte aber im Alter von etwa 6 bis 8 Jahren über die Grenze nach Nepal in die Region Khumbu aus. Als junger Mann zog er in die Gegend um Darjiling, wo viele Expeditionen ins Himalaya starteten.

 
Am 29. Mai 1953 gelang Tenzing Norgay zusammen mit Edmund Hillary die Erstbesteigung des Mount Everest.
 
Route der Everest-Besteigung im April/Mai 1953

Einige Jahre lang verrichtete er Gelegenheitsarbeiten. 1935 nahm er unter der Leitung von Eric Shipton an seiner ersten Expedition zum Mount Everest teil, den damals noch niemand bestiegen hatte. Er bewährte sich und wurde von nun an öfter engagiert. Den Gipfel des Mount Everest erreichte er am 29. Mai 1953 zusammen mit dem Neuseeländer Edmund Hillary. Nachdem die erste Gipfelseilschaft nur bis zum Südgipfel (8760 m) vorgedrungen war, gelang den beiden Bergsteigern der Gang auf das Dach der Welt und damit die Eroberung des sogenannten „Dritten Pols“. Zuvor war er bereits mehrmals am Gipfel gescheitert, zuletzt 1952 im Rahmen einer Schweizer Expedition zusammen mit Raymond Lambert. In der nepalesischen Öffentlichkeit brach ein Streit aus, wer von der Zweierseilschaft denn nun zuerst oben war; die Nepalesen forcierten das Primat ihres Landsmannes Tenzing Norgay, den man zu einer Unterschrift unter eine entsprechende Erklärung hatte bewegen können. Tenzing und Hillary aber sagten immer aus, sie seien gemeinsam auf den Gipfel gegangen und blieben lebenslang befreundet. Ihm wurde von Königin Elizabeth II. die George Medal verliehen.

Tenzing leitete das indische Himalayan Mountaineering Institute und trug viel zum Selbstwertgefühl und der Bekanntheit der Sherpa bei. Der Trauerzug bei seiner Beerdigung 1986 war über einen Kilometer lang, Zeichen des großen Respektes, den er erlangt hatte. Am Himalayan Mountaineering Institute im Zoo von Darjiling wurde von seinem Begleiter der Everest-Besteigung Edmund Hillary eine Statue zu seinen Ehren enthüllt. Einer seiner Söhne, Jamling Tenzing Norgay, erreichte 1996 ebenfalls den Gipfel des Mount Everest, ebenso 1997 einer seiner Enkel, Tashi Tenzing.

Auch in die westliche Popkultur hielt Tenzing Norgay Einzug. Im Film Ein (un)möglicher Härtefall wird Tenzing Norgay von der Figur Miles Massey als Synonym für eine im Hintergrund stehende Person gebraucht, die jedoch für den Erfolg eines Vorhabens von fundamentaler Bedeutung ist.[1]

Literatur

  • Tenzing, Norgay: Der Tiger vom Everest. Die Autobiographie Sherpa Tenzings niedergeschrieben von J.R. Ullman. Rheinische-Verlagsanstalt, Wiesbaden 1955
  • Tashi und Juzdy Tenzing: Tenzing and the Sherpas of the Everest. Sydney 2001 (deutsch: Im Schatten des Everest. Frederking & Taler Verlag, München, ISBN 3-89405-244-9)

Trivia

Am 2. Dezember 2000 beantwortete Eckhard Freise, ein Geschichtsprofessor an der Bergischen Universität Wuppertal, bei der RTL-Quizshow Wer wird Millionär? die Frage Mit wem stand Edmund Hillary 1953 auf dem Gipfel des Mount Everest? richtig mit Tenzing Norgay und gewann dadurch als erster den Hauptpreis von 1.000.000 DM.

Commons: Tenzing Norgay – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Filmzitate von Miles Massey in Ein (un)möglicher Härtefall