Mülheim an der Ruhr
Wappen | Karte | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() |
Lage der kreisfreien Stadt Mülheim an der Ruhr in Deutschland | ||||||
Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | ||||||
Regierungsbezirk: | Düsseldorf | ||||||
Landschaftsverband: | Rheinland | ||||||
Regionalverband: | Ruhr | ||||||
Kreis: | Kreisfreie Stadt | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 1871 Einwohner/km² | ||||||
Geografische Lage: | 51° 26' n. B. 6° 53' ö. L. | ||||||
Höhe: | 26,0 bis 152,7 m ü. NN | ||||||
Fläche: | 91,26 km² | ||||||
Einwohner: | 170.745 (Stand: 31. Dezember 2003) 52,4% Frauen; 47,6% Männer | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 1.870 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahlen: | 45468-45481 (alt: 4330) | ||||||
Vorwahl: | 0208 | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | MH | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 05 1 17 000 | ||||||
Stadtgliederung: | 3 Stadtbezirke und 9 Stadtteile | ||||||
Hausanschrift der Stadtverwaltung: |
Bürgeramt ServiceCenter I Viktoriastraße 17 - 19 45468 Mülheim an der Ruhr | ||||||
Website: | www.muelheim-ruhr.de | ||||||
E-Mail-Adresse: | info@stadt-mh.de | ||||||
Politik | |||||||
Oberbürgermeisterin: | Dagmar Mühlenfeld (SPD) | ||||||
Schulden: | ca. 80 Mio € (Stand: 31. Dezember 2002) | ||||||
Bevölkerung (Stand: 31. Dezember 2003) | |||||||
Arbeitslosenquote: | 8,1 % (30. April 2004) | ||||||
Ausländeranteil: | 9,6 % | ||||||
Altersstruktur: |
|
Die kreisfreie Stadt Mülheim an der Ruhr, die "Stadt am Fluss", liegt im westlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Verwaltungsmäßig gehört sie zum Regierungsbezirk Düsseldorf. Sie ist Mitglied im Landschaftsverband Rheinland und im Regionalverband Ruhr.





Geographie
Räumliche Lage
Die Stadt Mülheim an der Ruhr liegt etwa 10 bis 12 km östlich der Mündung der Ruhr in den Rhein an beiden Ufern des Flusses im Schnittpunkt des niederrheinischen Tieflandes mit dem Bergischen Land. Die Länge des Flusses im Stadtgebiet beträgt 14 km. In der Landesplanung ist Mülheim als Mittelzentrum eingestuft.
Stadtgebiet
Das Stadtgebiet Mülheim hat eine Fläche von 91 km² und dehnt sich in Nord-Süd-Richtung 13,4 km und in West-Ost-Richtung 10,7 km aus. Der höchste Punkt im Stadtgebiet misst 152,7 m, der niedrigste Punkt 26,0 m über NN.
Seit 1975 ist das Stadtgebiet in die drei Stadtbezirke Linksruhr, Rechtsruhr Nord und Rechtsruhr Süd gegliedert. Sie haben jeweils eine Bezirksvertretung mit einem Bezirksvorsteher. Die Bezirksvertretung hat 19 Mitglieder und wird bei jeder Kommunalwahl (alle 5 Jahre) von der Bevölkerung des Stadtbezirks gewählt.
Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1908 die 100.000-Grenze und machte Mülheim an der Ruhr zur Großstadt. Heute ist sie mit ihren ca. 170.000 Einwohnern eine der kleineren Großstädte des Landes. Mülheim an der Ruhr ist Sitz zweier Max-Planck-Institute.
Für statistische Zwecke unterscheidet man in Mülheim an der Ruhr insgesamt 9 Stadtteile, die sich weiter in statistische Bezirke unterteilen. Die Stadtteile und statistischen Bezirke werden fortlaufend nummeriert und haben auch einen besonderen Namen. Die Stadtteile mit ihren zugehörigen statistischen Bezirken:
- Altstadt I: 11 Stadtmitte (Geschäftsviertel), 12 Südwest, 13 Südost, 14 Nordost
- Altstadt II: (ehemals Eppinghofen und Mellinghofen) 21 Südost (Dichterviertel), 22 Nordost (Kreuzfeld), 23 Nord (Papenbusch), 24 Südwest
- Styrum: 31 Styrum-Süd, 32 Styrum-Nord
- Dümpten: 41 Dümpten-West, 42 Dümpten-Ost
- Heißen : 51 Heißen-Nord, 52 Heißen-Mitte, 53 Heißen-Süd (Heimaterde)
- Menden-Holthausen: 61 Holthausen-Nord, 62 Holthausen-Südost, 63 Menden und Ickten, 64 Holthausen-West (Kahlenberg Oppspr.)
- Saarn : 71 Saarn-Mitte mit Mint. 72 Saarn-Süd mit Selb, 73 Saarn-West (Siedlungen)
- Broich: 81 Broicher Waldgebiet, 82 Broich-West, 83 Broich-Ost
- Speldorf: 91 Speldorf-Nordost, 92 Speldorf-Süd, 93 Speldorf-Nordwest (Villenviertel an der Monning)
Nachbarstädte
Die Stadt Mülheim an der Ruhr grenzt im Norden an die kreisfreie Stadt Oberhausen, im Osten an die kreisfreie Stadt Essen, im Süden an die Stadt Ratingen im Kreis Mettmann und im Westen an die kreisfreie Stadt Duisburg.
Geschichte
- 883/884 wird das Schloss Broich erbaut.
- 1093 wird "Mulinhem" als Gerichtsstätte des Ruhrgaues genannt. Dies ist die erste datierte Nennung Mülheims. Die Edelherren von Broich werden in derselben Urkunde zum ersten Mal im Mülheimer Raum erwähnt.
- 1214 wird das Zisterzienserkloster Saarn gegründet.
- 1511 fallt Mülheim an das Herzogtum Berg, doch wird der Ort in der Folgzeit an verschiedene Herrschaften verpfändet. Bis 1682 wird das Kirchspiel Mülheim Lehen der Herren von Broich (Limburg-Broich). Ferner gibt es die Reichsherrschaft Styrum (Limburg-Styrum).
- 1598 Spanische Truppen stürmen Schloss Broich, das dadurch so schwer beschädigt wird, dass die Schäden erst Jahrzehnte später behoben werden können. Nur wenige Tage nach der Eroberung der Burg wird der Burgherr, ein wichtiger Führer der Protestanten am Niederrhein, von den Spaniern ermordet.
- 1659 Nach der Ermordung des Junggrafen von Daun-Falkenstein der Herrschaft Broich gelangt Mülheim 1682 an die Grafen von Leiningen, welche die Broicher Herrschaft durch ein Rentamt verwalten lassen und 1766 durch Heirat an Hessen-Darmstadt.
- 1780 wird die Schleuse in Mülheim eröffnet. Die Ruhr ist damit auch oberhalb Mülheims schiffbar. Der Kohlenhandel erfährt einen großen Aufschwung.
- 1806 werden die Herrschaften Broich und Styrum aufgelöst. Es entsteht das Amt Broich-Styrum, zu dem auch Mülheim gehört.
- 1808 (18. Februar) erhält Mülheim die Stadtrechte.
- 1811 Mechanikus Johann Dinnendahl eröffnet eine mechanische Werkstatt.
- 1815 kommt Mülheim an Preußen und wird 1816 dem Landkreis Essen bzw. ab 1823 dem Landkreis Duisburg innerhalb der späteren Rheinprovinz zugeordnet.
- 1820 Die Brüder Dinnendahl gründen eine Eisenschmelze zur Herstellung von gegossenen Maschinenteilen aus der später die Friedrich-Wilhelms-Hütte hervorgeht.
- 1849 beginnt die Stahlproduktion.
- 1862 Anschluss an das Eisenbahnnetz (Bergisch-Märkische Eisenbahn).
- 1871 August Thyssen gründet die Firma Thyssen u. Co., die zur Basis eines der größten deutschen Montankonzerne wird.
- 1873 Mülheim an der Ruhr wird Sitz eines neuen gleichnamigen Kreises, nachdem Duisburg Stadtkreis geworden war.
- 1887 Der Landkreis Mülheim an der Ruhr wird geteilt. Der westliche Teil geht im Landkreis Ruhrort auf.
- 1897 Die ersten elektrischen Straßenbahnen fahren in Mülheim.
- 1899 Das Infanterie-Regiment 159 zieht in die neue Kaserne an der Kaiserstraße ein. Mülheim wird damit Garnisonsstadt.
- 1904 wird Mülheim nach Erreichen von mehr als 40.000 Einwohnern (gemäß der neuen Rheinischen Provinzialordnung) Stadtkreis.
- 1943 (22./23. Juni) Schwerer alliierter Luftangriff auf Mülheim. 77% der Gebäude werden zerstört bzw. beschädigt.
- 1945 (11. April) Amerikanische Truppen besetzen Mülheim. Die Einwohnerzahl beträgt noch knapp 88.000.
- 1974 das City-Center wird als innerstädtisches Einkaufszentrum fertiggestellt. Zugleich wird die Schloßstraße zur Fußgängerzone umgestaltet.
- 1979 wird die U-Stadtbahnstrecke von Mülheim Hbf bis Essen fertiggestellt.
- 1992 findet die nordrhein-westfälische Landesgartenschau "MüGa" in Mülheim statt. Hierzu finden im Mülheimer Ruhrtal erhebliche Umgestaltungen statt, vor allem in seinem Kernbereich um die Schloßbrücke. Über die Ruhr wird die neue, blaue Styrumer-Brücke eröffnet.
- 1994 Die Britische Armee verlässt nach 48 Jahren Mülheim. Das komplett umgebaute innerstädtische Einkaufszentrum City-Center wird unter dem Namen Forum wiedereröffnet.
- 1998 der U-Stadtbahn-Abschnitt von Mülheim Hbf zum Stadtteil Broich mit dem Ruhrtunnel wird eröffnet.
- 1999 die kommunale Doppelspitze bestehend aus Oberstadtdirektor und Oberbürgermeister wird abgeschafft. Erster hauptamtlicher Oberbürgermeister der Stadt Mülheim an der Ruhr wird Dr. Jens Baganz (CDU).
Eingemeindungen
Folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen wurden nach Mülheim an der Ruhr eingegliedert:
- 1878: Eppinghofen und Mellinghofen (beide aus der Bürgermeisterei Mülheim-Land)
- 1904: Bürgermeisterei Broich (bis 1878 Teil der Bürgermeisterei Mülheim-Land) mit den Gemeinden Broich, Saarn und Speldorf sowie Holthausen (Bürgermeisterei Heißen, bis 1879 Bürgermeisterei Mülheim-Land) und Styrum (Bürgermeisterei Styrum, bis 1878 Bürgermeisterei Mülheim-Land)
- 1910: Oberdümpten sowie Heißen, Winkhausen, Fulerum (Bürgermeisterei Heißen, bis 1879 Bürgermeisterei Mülheim-Land); Unterstyrum, Altstaden und Unterdümten werden nach Oberhausen umgegliedert
- 1920: Menden mit Raadt (bis 1910 Teil der Bürgermeisterei Heißen, dann selbständige Gemeinde)
- 1929: Selbeck und Mintarder Höfe (Amt Mintard), Ickten (Amt Kettwig-Land) und Umstand (teilweise)
- 1975: Mintard (seit 1930 Teil der Stadt Kettwig; die Stadt Kettwig kommt zu Essen)
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
|
|
¹ Volkszählungsergebnis
Religionen
Mülheim an der Ruhr gehörte im Mittelalter zum Bistum Lüttich, später zum Erzbistum Köln. Im 16. Jahrhundert führte die Kirchengemeinde die Reformation ein. Nach der Überlieferung geschah dies ab 1555, doch gibt es hierfür erst 1589 eine urkundliche Bestätigung. Die Gemeinde schloss sich der Bergischen Synode, später der Weseler Synode an. Zunächst handelte es sich um eine Gemeinde nach reformiertem Bekenntnis. Ab 1621 sind auch lutherische Gemeindeglieder vorhanden, doch gründeten diese erst 1658 eine eigene Gemeinde. Beide gehörten ab 1816 zur Evangelischen Kirche in Preußen bzw. deren rheinischer Provinzialkirche. 1887 vereinigten sich die reformierte und die lutherische Gemeinde zur Evangelischen Gemeinde Mülheim an der Ruhr ("unierte" Gemeinde). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mülheim Sitz des "Kirchenkreises an der Ruhr" innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland. Zu ihm gehören alle 11 evangelischen Kirchengemeinden der Stadt Mülheim an der Ruhr (Mülheim/Ruhr-Altstadt, Broich, Dümpten, Heißen, Holthausen, Johanniskirchengemeinde (Mülheim/Ruhr-Altstadt 2), Markuskirchengemeinde, Menden-Raadt, Saarn, Speldorf und Styrum) sowie die Kirchengemeinde Kettwig (Stadt Essen).
Spätestens im 19. Jahrhundert zogen auch Katholiken nach Mülheim. Diese gehörten zunächst zum Bistum Münster. 1958 kamen die Gemeinden zum neugegründeten Bistum Essen. Die Pfarrgemeinde St. Laurentius des erst 1975 nach Mülheim eingegliederten Ortes Mintard gehört jedoch zum Erzbistum Köln. Die zum Stadtdekanat Mülheim des Bistums Essen gehörigen 15 Pfarrgemeinden sind: Christ König, Heilig Geist, Heilig Kreuz, Herz Jesu, St. Barbara, St. Elisabeth, St. Engelbert, St. Joseph, St. Mariä Geburt, St. Maria Himmelfahrt, St. Mariae Rosenkranz mit der Filialkirche St. Albertus Magnus (Fusion 2000), St. Michael, St. Raphael, St. Theresia von Avila und St. Theresia vom Kinde Jesu.
Neben den beiden großen christlichen Kirchen gibt es in Mülheim auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter Evangelisch- freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Evangelisch-methodistische Gemeinden (Methodisten) und Freie Evangelische Gemeinden (FeG). Eine besondere Bedeutung als Gründungsort hat die Stadt für einen weiteren pfingstlerisch geprägten Freikirchenverband. Dieser führt sogar den Stadtnamen in ihrer Benennung; gemeint ist der Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden. Anfang des 20. Jahrhunderts begann hier in Mülheim eine große nationale Erweckung, in dessen Zuge sich die Christus Gemeinde Mülheim als erste Pfingstkirche in Deutschland gründete. Diese ist die Gründungs- und namensgebende Gemeinde dieses Verbandes.
Ferner ist in Mülheim an der Ruhr auch die Neuapostolische Kirche vertreten.
Politik
Eine eigentliche Verwaltung im heutigen Sinne gab es in Mülheim erst ab 1808, als Mülheim die Stadtrechte erhielt. Danach gab es 3 Munizipalräte und ein Bürgermeister. 1846 wurde die revidierte Städteordnung mit einem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung eingeführt. Ab 1851 galt die neue preußische Gemeindeordnung. An der Spitze der Stadt standen der Gemeindevorstand mit Bürgermeister und der Gemeinderat, ab 1856 der Magistrat mit dem Bürgermeister und die Stadtverordnetenversammlung (Rheinische Städteordnung). Ab 1895 trug das Stadtoberhaupt Mülheims meist den Titel Oberbürgermeister.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.
Oberbürgermeister und Bürgermeister
- 1808 - 1813: Johann Hermann Vörster, Munizipaldirektor
- 1813 - 1816: Johann Heinrich Michels, Bürgermeister
- 1816 - 1821: Lambert Maubach, Bürgermeister
- 1822: Kniffler, Bürgermeister
- 1822 - 1847: Christian Weuste, Bürgermeister
- 1847 - 1851: Friedrich Fritsch, Bürgermeister
- 1852 - 1856: Wilhelm Oechelhäuser, Bürgermeister
- 1857 - 1873: Karl Obertüschen, Bürgermeister
- 1873 - 1878: Heinrich Bang, Bürgermeister
- 1879 - 1902: Karl von Bock und Polach, Bürgermeister, ab 1895 Oberbürgermeister
- 1904 - 1928: Dr. Paul Lembke, Oberbürgermeister
- 1928 - 1933: Dr. Alfred Schmidt, Oberbürgermeister (1928-1930 kommissarisch)
- 1933 - 1936: Wilhelm Maerz (NSDAP), Oberbürgermeister
- 1936 - 1945: Edwin Hasenjaeger (vorm. Deutschnationale Volkspartei, parteilos, ab 1937 NSDAP), Oberbürgermeister
- 1945: Dr. Gustav Langweg / Josef Poell / Dr. Werner Hoosmann, Josef Poell (erneut); kommissarische Oberbürgermeister von den Alliierten eingesetzt
- 1945 - 1946: Edwin Hasenjäger, Oberbürgermeister
- 1946 - 1948: Wilhelm Diederichs (CDU), Oberbürgermeister
- 1948 - 1969: Heinrich Thöne (SPD), Oberbürgermeister
- 1969 - 1974: Heinz Hager (SPD), Oberbürgermeister
- 1974 - 1982: Dieter aus dem Siepen (SPD), Oberbürgermeister
- 1982 - 1994: Eleonore Güllenstern ([SPD), Oberbürgermeisterin
- 1994 - 1999: Hans-Georg Specht (CDU), Oberbürgermeister
- 1999 - 2002: Dr. Jens Baganz (CDU), Oberbürgermeister ¹
- 2003 - heute: Dagmar Mühlenfeld (SPD), Oberbürgermeisterin
¹ Dr. Baganz trat am 22. November 2002 zurück, als bekannt wurde, dass seine Geliebte sowohl das Gutachten für den Verkaufspreis der RWW erstellte, als auch einen Beratervertrag mit dem Kaufinteressenten RWE hatte. Nach dem Rücktritt führten die ehrenamtliche 1. Bürgermeisterin Lisa Poungias (SPD), der ehrenamtliche 2. Bürgermeister Markus Püll (CDU) und Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort die Amtsgeschäfte bis zur Amtseinsetzung von Oberbürgermeisterin Mühlenfeld.
Oberstadtdirektoren 1946-1999
- 1946 - 1953: Josef Poell
- 1953 - 1963: Bernhard Witthaus
- 1964 - 1974: Heinz Heiderhoff
- 1974 - 1991: Heinz Hager
- 1992 - 1995: Ernst Gerlach
- 1995 - 1999: Hans-Ulrich Predeick
Der Gemeinderat der Stadt Mülheim an der Ruhr hat seit der letzten Kommunalwahl vom 26. September 2004 insgesamt 52 Mitglieder. Diese verteilen sich auf die einzelnen Parteien wie folgt:
- SPD: 20 Sitze
- CDU: 17 Sitze
- Grüne: 5 Sitze
- FDP: 3 Sitze
- MBI - Mülheimer Bürger Initiativen: 5 Sitze
- WIR AUS Mülheim: 2 Sitze
Wappen
Das Wappen der Stadt Mülheim an der Ruhr zeigt in zweimal gespaltenem und einmal geteiltem Schild (in Klammern die Bedeutung der Darstellung):
- 1: In Gold ein rotes Schräggitter (Herrschaft zu Daun)
- 2: In Blau ein achtspeichiges silbernes Rad (Herrschaft zu Falkenstein)
- 3: In Silber ein doppelschwänziger, blau gekrönter und blau bewehrter roter Löwe (Herrschaft zu Limburg)
- 4: Über drei schwarzen Balken in Silber ein schreitender goldener Löwe in Rot (Herrschaft zu Oberstein)
- 5: In Rot ein goldener Leerschild (Herrschaft zu Broich)
- 6: In Blau zwischen vier silbernen Kreuzen in den Ecken ein sechsspeichiges silbernes Rad (Herrschaft zu Reipoltskirchen)
Das Wappen wurde 1890 eingeführt und 1925 vom preußischen Staatsministerium verliehen. Unter einer Burgmauer auf dem Schildhaupt ist das Schild des letzten Grafen von Daun-Falkenstein abgebildet. Die Herrschaften zu Daun-Oberstein und Falkenstein waren Vasallen des Herzogtums Berg. Die Falkensteiner Grafen gelangten durch Erbschaft (1608 - 1628) in den Besitz der Herrschaft Hohenfels - Reipoltskirchen (heute Verbandsgemeinde Wolfstein in Rheinland-Pfalz)...
Städtepartnerschaften
Mülheim an der Ruhr unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Darlington (Großbritannien) seit 1953
- Tours (Frankreich) seit 1962
- Kuusankoski (Finnland) seit 1972
- Oppeln (Polen) seit 1989
- Kfar Saba (Israel) seit 1993
Die Stadt Mülheim unterhält ferner eine Städtefreundschaft mit Qalqiliya in Palästina.
Patenschaften bestehen seit 1967 mit dem Schnellboot S70-Kormoran der Bundesmarine, dessen Heimathafen der Marinestützpunkt Rostock-Warnemünde ist, und seit 1998 zum Jumbo Jet Boeing 747-400 Mülheim an der Ruhr (Registriernummer D-ABVO) der Deutschen Lufthansa AG. Der Jumbo Jet ist auf dem Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt am Main stationiert.
Am 30. September 2004 wurde im Mülheimer Hauptbahnhof ein ICE 1 von der Oberbürgermeisterin auf den Namen Mülheim an der Ruhr getauft.
Bildung und Forschung
In Mülheim an der Ruhr gibt es weder Universität noch Fachhochschule. Die Stadt besitzt jedoch das breite Angebot an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen. Dazu zählen die fünf Gymnasien, von denen das erste seit dem Jahr 1852 besteht: Otto-Pankok-Schule, Karl-Ziegler Schule, Luisenschule, Gymnasium Broich und Gymnasium Heißen. Ferner ist Mülheim Sitz des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung und des Max-Planck-Instituts für Bioanorganische Chemie (vormals MPI für Strahlenchemie).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Die Theater an der Ruhr GmbH, die 1980 von Roberto Ciulli und Helmut Schäfer gegründet wurde, ist gegenüber der Galopprennbahn Raffelberg in der Akazienallee 61 ansässig. Die Stadt Mülheim ist mit einer Beteiligungsholding zu 98,42% seit Ende 2002 an der GmbH beteiligt.
Kulturzentren
- Autonomes Zentrum Mülheim, ein seit 1998 selbstverwaltenes Jugendkulturzentrum in der umgebauten alten Reithalle, in welcher Partys, Konzerte, Theateraufführungen und Workshops stattfinden. Neben einem Kneipenbetrieb und Internetcafé bietet es auch vielen lokalen und regionalen Gruppen von Antifa bis Zeche23 (CCC) einen Treffpunkt.
- Ringlokschuppen, soziokulturelles Zentrum, das in der 1995 umgebauten Gebäude, in welchem regelmäßig Konzerte, Kabarett, Theateraufführungen und andere Kulturveranstaltungen stattfinden. Außerdem beherbergt es eine Gastronomie.
Museen
Der Aquarius am Schloss Styrum und das Haus Ruhrnatur wurden 1992 zur Mülheimer Landesgartenschau (MüGa) eingeweiht und beide beherbergen Wassermuseen.
Des weiteren sei das Schloss Broich erwähnt, sowie der in unmittelbarer Nähe liegende Ringlokschuppen, der eine Begegnungs- und Veranstaltungstätte ist. Direkt nebenan findet man die Camera Obscura, die an klaren Tagen interessante Aus- und Einblicke in die Stadt gibt.
Weitere Museen in Mülheim sind das "Büromuseum", das "Leder- und Gerbermuseum", das "Museum Alte Post", das "Mülheim Memory - Blitzlichter einer Zeitepoche" und das Heimatmuseum im Tersteegenhaus.
Bauwerke
Die Mülheimer Altstadt bietet noch einen Hauch von Beschaulichkeit mit alten Häusern und Gassen. Bekannt ist vor allem das Tersteegenhaus und die Petrikirche. Am Rande der Innenstadt befindet sich auch das Rathaus, dessen Turm zum Wahrzeichen der Stadt wurde.
Der Wasserbahnhof mit seiner berühmten Blumenuhr liegt in Zentrumsnähe an der Ruhr. Von hier fahren in den Sommermonaten die Schiffe der weißen Flotte ruhraufwärts bis zum Baldeneysee in Essen.
Überregional bekanntes Veranstaltungs- und Kulturzentrum ist der Ringlokschuppen.
Sonstige Gebäude sind der Bismarckturm, die Friedrich-Wilhelms-Hütte, die Kirche St. Mariae Geburt, die Sankt Laurentius Kirche und das Schloss Hugenpoet. Sehenswert ist auch die Speldorfer Kirche und der Stadtteil Saarn. Im Ortsteil Heißen befindet sich das RheinRuhrZentrum (RRZ), einst Deutschlands größtes überdachtes Einkaufszentrum. Zu erwähnen sei noch die Ruhrtalbrücke, die seit 1966 das Ruhrtal an der Grenze zu Essen überspannt. Mit 1.830 m Länge ist sie die längste Stahlbrücke Deutschlands.
Sport
Die Aktivitäten der Mülheimer Sportvereine bündeln sich im Mülheimer Sportbund a. d. Ruhr e. V., der wiederum dem LandesSportBund Nordrhein-Westfalen e.V. angeschlossen ist. Er ist die unabhängige Gemeinschaft der Sportvereine, die ihren Sitz in Mülheim an der Ruhr haben.
Bekannte Vereine
Der bekannteste Sportverein in Mülheim ist der Hockey- und Tennisclub Uhlenhorst Mülheim e. V. Der Traditionsverein ist einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Hockeyclubs in Europa. Seit 1950 wurden 16 Deutsche Meisterschaften auf dem Feld und eine Meisterschaft in der Halle errungen. Dazu kommen 9 Europapokalsiege der Landesmeister. Mit dem Rücktritt von Carsten Fischer, der mit 259 Länderspielen für Deutschland und 154 Toren Rekordhalter in der deutschen Hockey-Torschützenliste ist, verlor der HTC 1997 seinen wohl bekanntesten Spieler.
Der 1. FC Mülheim-Styrum 1923 e. V. ist Mülheims erfolgreichster Fußballverein. Er war in den Jahren 1952, 1953, 1971 und 1972 Niederrheinmeister, spielte von 1972 bis 1974 in der Regionalliga und von 1974 bis 1976 in der Zweiten Bundesliga. Die bekanntesten Spieler waren Holger Osieck, der heute als Trainer arbeitet und Norbert Eilenfeldt, der später bei Arminia Bielefeld, FC Schalke 04 und dem 1. FC Kaiserslautern spielte.
Der seit Jahren erfolgreichte Mülheimer Fußballverein ist der VfB Speldorf, der in der Verbandsliga Niederrhein spielt.Ausserdem spielte der VFB in den fuenfziger Jahren im Berliner Olympiastadion um die Deutsche Amateur Meisterschaft und hat auf Grund einer extrem harten Gangart der Neuisenburger und einer absolut lausigen Schiedsrichterleistung verloren. Zur damaligen Zeit waren Leute wie Theo Kloeckner,Kurt(krumme Zimmerman)oder Helmut Hirnstein bis weit ueber die Stadtgrenzen hinaus bekannt.
Einen einmaligen Mannschaftsrekord brachten die Handballerinnen des Rasensportverein Mülheim e. V. zwischen 1980 und 2000 zusammen. Sie sind die einzige Mannschaft im Deutschen Handballbund, die 20 Jahre von der Jugend bis zu den Senioren ohne Änderung ununterbrochen zusammen in einem Verein spielten.
Der Post SV Mülheim spielte in den achtziger Jahren einige Jahre in der Tischtennis-Bundesliga, doch nach einigen Jahren zog sich der Verein "freiwillig" aus finanziellen Gründen aus der Bundesliga zurück, unter anderem, weil die damalig größte Sporthalle in Mülheim nur etwa 1.100 Besucher fasste.
Ähnlich erging es dem 1.Badminton-Verein Mülheim an der Ruhr e.V., der in den siebziger und achtziger Jahren 12 mal hintereinander deutscher Mannschaftsmeister wurde. Auch dieser Verein musste sich aus finanziellen Gründen aus dem Spitzensport verabschieden.
Im Boxsport ist der BC Ringfrei Mülheim 1979 und 1982 Deutscher Meister geworden. In dieser Zeit boxte der Siegener Schwergewichtler und 16-fache Deutsche Meister Peter Hussing für den Verein.
Der Mülheimer Leichtathlet Ralf Lübke, der bis 1984 für den Dümptener TV startete, war mehrfacher Deutscher Meister im 200m Lauf und Olympiateilnehmer in Seoul 1988.
Der Schachverein SV Mülheim-Nord spielt zur Zeit (2004/05) in der Bundesliga.
Der Verein "Aquarienfreunde 07/48 Mülheim an der Ruhr" (gegründet 1907) ist einer der ältesten Vereine Mülheims. Er ist im Schloss Styrum mit seinem Aquarium beheimatet.
Sportanlagen
Mülheim besitzt eine Vielzahl an Sportanlagen, darunter 127 Tennisplätze, 48 Sportplätze, 10 Sporthallen und 39 Turnhallen.
Rennbahn Raffelberg
Im Stadtteil Speldorf an der Grenze zu Duisburg in der Nähe des Autobahnkreuzes Duisburg-Kaiserberg liegt die Galopprennbahn Raffelberg des Mülheimer Rennvereins. Sie wurde im Jahr 1910 gegründet und ist damit eine der ältesten Sportstätten Mülheims. Bis zum Jahr 2003 wurde hier der Große Preis der Diana, das Deutsche Stutenderby, ausgetragen.
1999 wurde auf dem Gelände auch der Golfclub Mülheim an der Ruhr Raffelberg e.V. gegründet. Er betreibt eine Driving Range und einen Par 66 9 Loch-Golfplatz in der Mitte der Galopprennbahn.
Ruhrstadion
Das Ruhrstadion im Stadtteil Styrum, direkt zwischen der A 40 und den Bahngleisen Richtung Duisburg gelegen, ist Mülheims größter Sportplatz. Das Stadion wurde 1925 erbaut. Es hat eine Leichtathletik-Aschenbahn und ein Rasenspielfeld. Im Jahr 1974 wurde an einer Geraden eine überdachte Tribüne mit 2000 Sitzplätzen gebaut. Hier fanden in den siebziger Jahren die Spiele des 1.FC Mülheim in der Regionalliga (1972-1974), später in der zweiten Liga (1974-1976) statt. Das Fassungsvermögen betrug zu dieser Zeit 20.000 Plätze. Ausverkauft war das Stadion allerdings nie. In den 1990er Jahre drohte es zu verfallen und wurde dann renoviert. Die Stehränge in den Kurven wurden beseitigt und nur auf der Gegengerade einige Stehtraversen gebaut. Es fasst nun 6.000 Zuschauer. Das Stadion ist nun Austragungsort der Heimspiele des Landesligisten Galatasary Mülheim. Direkt daneben befand sich Mülheims größtes Freibad, das inzwischen aus Kostengründen geschlossen wurde.
Ruhr-Sporthalle
Die Nutzungskapazität der in den siebziger Jahren erbauten Ruhr-Sporthalle (vorm. Carl-Diem-Halle) musste 2001 aufgrund fortschreitender Mängel eingeschränkt werden. Ende 2002 wurde die Halle dann komplett gesperrt. Der Verwaltungsvorstand hatte zuvor beschlossen, die alte Sporthalle abreißen zu lassen. Die Ruhr-Sporthalle wird nach einer Bauzeit von etwa einem Jahr im Februar 2005 offiziell eröffnet werden. Sie steht an der selben Stelle wie die alte Halle und kann in vier separate Spielfelder unterteilt werden. Für Publikumsveranstaltungen stehen 2500 Plätze zur Verfügung, die alte Halle bot nur etwa 1100 Gästen Platz. Die geringe Kapazität war auch mit ein Grund, dass sich in den Hallensportarten die Mülheimer Mannschaften (u.a. Boxen, Badminton, Tischtennis) nie lange in der Spitze halten konnten. Die erste Großveranstaltung in der neuen Halle waren die German Open Badminton Championships im März 2005.
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
Schienen- und Busverkehr
Datei:Db-schild.jpg Mülheim wurde 1862 durch die Bergisch-Märkische Eisenbahn von Duisburg nach Dortmund an das Bahnnetz angeschlossen. Mülheim (Ruhr) Hauptbahnhof ist Fern-, Regional- und S-Bahnhof.
Datei:S-Bahn Berlin Logo.png Im Schienenpersonennahverkehr verkehren folgende RegionalExpress- und S-Bahn-Linien (Stand Juli 2004):
- NRW-Express (RE 1): Aachen—Köln—Düsseldorf—Mülheim (Ruhr)—Essen—Dortmund—Hamm
- Rhein-Haard-Express (RE 2): Mönchengladbach—Krefeld—Duisburg—Mülheim (Ruhr)—Essen—Gelsenkirchen—Recklinghausen—Münster
- Westfalen-Express (RE 6): Düsseldorf—Duisburg—Mülheim (Ruhr)—Essen—Dortmund—Hamm—Bielefeld—Minden
- Rhein-Hellweg-Express (RE 11): Düsseldorf—Duisburg—Mülheim (Ruhr)—Essen—Dortmund—Hamm—Soest—Paderborn
- S 1: Düsseldorf—Duisburg—Mülheim (Ruhr)—Essen—Bochum—Dortmund
- S 3: Oberhausen—Mülheim (Ruhr)—Essen—Hattingen
Außer dem Hauptbahnhof gibt es zwei weitere S-Bahnhöfe.
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) von der DB Regio NRW.
Datei:Zeichen 224.png Im Straßenpersonennahverkehr verfügt Mülheim über ein Netz von Stadtbahnen, Straßenbahnen und Stadtbuslinien. Es bestehen Straßenbahn- und Stadtbahnverbindungen nach Essen, Oberhausen und Duisburg.
Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Siehe auch: S-Bahn Rhein-Ruhr, Stadtbahnnetz Rhein-Ruhr
Flugverkehr
Im Südosten an der Grenze zu Essen liegt der kleinere Flughafen Essen-Mülheim. Er erlangte Bekanntheit durch die Kleinzeppeline (Blimps), die hier gefertigt werden.
Straße
Datei:Zeichen 330.png Das Stadtgebiet wird umrahmt von der Bundesautobahn 40 im Norden und Osten, der Bundesautobahn 52 im Süden und der Bundesautobahn 3 im Westen. Die Bundesstraße 1 überquert südlich vom Stadtzentrum die Ruhr.
Wasser
Mülheims Rhein-Ruhr-Hafen ist einer der leistungsfähigsten des Ruhrgebietes. Er hat eine Wasserfläche von 86.000 m² und eine ausgebaute Uferlänge von 3,1 Kilometern und ist über den Ruhrschifffahrtskanal mit den Duisburg-Ruhrorter Häfen verbunden.
Ansässige Unternehmen
Mülheim gilt als die deutsche Hauptstadt des Lebensmittel-Einzelhandels, denn die Unternehmen ALDI-Süd und die Tengelmann-Holding mit PLUS haben hier ihren Sitz.
Bis zur Übernahme durch die Vodafone AG im Januar 2000 war die Mannesmannröhren-Werke AG einer der größten Arbeitgeber in Mülheim. Zu Hochzeiten, Anfang der 1970er, waren hier bis zu 12.000 Menschen beschäftigt. Heute gehört das Großrohrwerk zur Europipe AG, das Kontiwalzwerk zur Vallourec Gruppe.
In der Stadt hat die Niederlassung des Unternehmens Océ für Deutschland, die Océ-Deutschland GmbH ihren Sitz.
Auch die ehemalige Kraftwerk Union (KWU), gegründet durch die Siemens AG und AEG 1969, heute als Unternehmensbereich Energietechnik direkt zur Siemens AG gehörend, hat in Mülheim große wirtschaftliche Bedeutung.
Medien
Über das regionale Geschehen Mülheims berichten die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ) und die "Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung" (NRZ). Von 1949 bis 1955 gab es das "Mülheimer Tageblatt", das ab 1955 unter dem Titel "Ruhrnachrichten" herausgegeben wurde, welche jedoch 1976 eingestellt wurde. Das Anzeigenblatt Mülheimer Woche, das auch über regionales in Mülheim berichtet, wird kostenlos Donnerstags und am Samstag/Sonntag an alle Einwohner verteilt.
Der Regionalsender Antenne Ruhr versorgt die beiden Städte Mülheim an der Ruhr und Oberhausen seit dem 1. September 1990 mit Unterhaltung und regionalen Neuigkeiten.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Mülheim an der Ruhr hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihungsdatum.
- 1880: D theol. Peter Thielen, Feldprobst
- 1888: Dr. jur. Friedrich Hammacher, Abgeordneter Mülheims im Reichstag
- 1895: Otto von Bismarck, Reichskanzler
- 1912: Dr.-Ing. h.c. August Thyssen, Industrieeller
- 1928: Dr. jur. Paul Lembke, Oberbürgermeister
- 1933: Paul von Hindenburg, Reichspräsident
- 1933: Adolf Hitler
- 1935: Dr.-Ing. E.h. Emil Kirdorf, Industrieller
- 1941: Dr.-Ing. h.c. Adolf Wirtz, Ratsherr
- 1960: Heinrich Thöne, Oberbürgermeister
- 1962: Max Kölges, Kreishandwerksmeister
- 1963: Prof. Dr. Karl Ziegler, Chemiker, Nobelpreis 1963
Neben dem Ehrenbürgerrecht vergibt die Stadt Mülheim weitere Auszeichnungen an Personen, die sich um die Stadt verdient gemacht haben, so den Ehrenring der Stadt Mülheim und die Ehrenspange in Gold und in Silber. Ferner vergibt die Stadt seit 1962 den Mülheimer Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft sowie seit 1976 den Mülheimer Dramatikerpreis.
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Personen sind in Mülheim an der Ruhr geboren:
- 1745, 5. Juli, Carl Arnold Kortum, † 15. August 1824 in Bochum, Arzt und Schriftsteller
- 1797, 12. Mai, Johann Hermann Kufferath, † 28. Juli 1864 in Wiesbaden, Komponist
- 1811, 10. November, Louis Kufferath, † 2. März 1882 in Brüssel, Komponist
- 818, 10. Juni, Johann Hermann Kufferath, † 23. Juni 1896 in Brüssel, Komponist
- 1845, 14. März, August Bungert, † 26. Oktober 1915 in Leutesdorf, Komponist
- 1870, 12. Februar, Hugo Stinnes, † 10. April 1924 in Berlin, Großindustrieller und Politiker
- 1873, 9. November, Dr. jur. h.c. Fritz Thyssen, † 8. Februar 1951 in Buenos Aires, Unternehmer
- 1893, 6. Juni, Otto Pankok, † 10. Oktober 1966 in Mülheim an der Ruhr, Maler, Zeichner und Bildhauer
- 1927, 9. Mai, Wim Thoelke, † 26. November 1995 in Wiesbaden, Sportmoderator, Showmaster
- 1930, 20. März Leila Negra, heißt mit richtigem Namen Marie Nejar und ist eine deutsche Schlagersängerin und Schauspielerin.
- 1940, 25. Januar, Jürgen Sundermann, Fußballtrainer
- 1952, 19. August, Bodo Hombach, Politiker (SPD), Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes von 1998 bis 1999
- 1954, 3. Oktober, Monika Griefahn, SPD-Politikerin, Ex-Ministerin
- 1955, 30. August, Helge Schneider - die "singende Herrentorte", Unterhaltungskünstler, Filmregisseur, Filmdarsteller und Jazzmusiker sowie Buchautor und anerkannter Vibrafoninstrumentalist. Bekanntgeworden durch "Katzenklo".
- 1955, Ralf Morgenstern, Schauspieler und Moderator
- 1956, Andreas Schmidt, CDU-Politiker, Obmann im Untersuchungsausschuss über die Kohl-Spendenaffäre
- 1959, Stephanie Überall, eine Hälfte des Kabarett-Duos "Missfits"
- 1961, Hannelore Kraft, SPD-Spitzenpolitikerin und Ministerin für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen
- 1961, 10. Juli, Ulla Kock am Brink, TV-Moderatorin
- 1965, 17. Juni, Ralf Lübke, 1983 - 1986 Deutscher Meister Leichtathletik 200m Lauf, Hallenweltrekord 200m 1983, Bronzemedaille mit der 4x400m-Staffel bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988
- 1974, Christian Hirdes, Sprachakrobat, Comedian, Musiker
- 1978, Lars Lürig, Paralympicssieger im Schmetterling.
In Mülheim an der Ruhr wirkten folgende Personen, sie sind aber anderenorts geboren:
- Gerhard Tersteegen, Prediger, geistlicher Dichter und Liederschreiber, er starb in Mülheim an der Ruhr
- Professor Karl Ziegler, Chemiker und Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohleforschung (Nobelpreis für Chemie 1963)
- Heinz-Oskar Vetter, DGB-Vorsitzender 1969-1982
- Werner Nekes, Filmregisseur ("Uliisses")
- Dore O., Filmregisseurin, Experimentalfilme
- Christoph Schlingensief, Theater- und Filmregisseur, Aktionskünstler
- Harald Schartau, nordrhein-westfälischer SPD-Spitzenpolitiker
- Peter-Torsten Schulz, überregional auch als "Petoschu" bekannter Künstler, Erfinder des "Ollen Hansen", betreibt in Saarn am Stadtrand sein "Atelier für Angewandte Kunst"
Literatur
- Erich Keyser (Hrsg.): Rheinisches Städtebuch; Band III 3. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart, 1956