Patricia Kopatchinskaja (* 1977 in Chişinău, Moldawien) ist eine Geigerin.
Kyrillisch (Russisch) | |
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Патриция Копачинская | |
Transl.: | Patricija Kopačinskaja |
Transkr.: | Patrizija Kopatschinskaja |
Biografie
Patricia Kopatchinskaja kommt aus einer Musikerfamilie:[1] Ihre Mutter Emilia ist ebenfalls Geigerin, ihr Vater spielt das Zymbal.[2] Seit ihrem sechsten Lebensjahr nimmt sie Geigenunterricht bei einer Schülerin von David Oistrach.[3] 1989 emigriert die Familie nach Wien. Patricia Kopatchinskaja studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Komposition und Violine. Mit 21 wechselte sie als Stipendiatin an das Konservatorium in Bern. Dort diplomierte sie im Jahr 2000 mit Auszeichnung. Sie lebt heute in Bern.
Geigerin
Solistin
Die Orchester, mit denen Patricia Kopatchinskaja als Solistin aufgetreten ist, sind (in Auswahl und in alphabetischer Reihenfolge): das American Symphony Orchestra, das Bergen Philharmonic, das Orchestre des Champs Elysèes, die Deutsche Kammerphilharmonie, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Finnische Radiosinfonieorchester, die Hamburger Symphoniker, das Münchner Kammerorchester, das NHK-Sinfonieorchester Tokio, das Philharmonia Orchestra London, das SWR-Radiosymphonieorchester Stuttgart, das Tschaikowski-Sinfonieorchester Moskau, die Ungarische Nationalphilharmonie und die Wiener Philharmoniker.
Sie hat unter anderem mit folgenden Dirigenten zusammengearbeitet (in alphabetischer Reihenfolge): Vladimir Ashkenazy, Andrei Boreiko, Wladimir Fedossejew, Roy Goodman, Philippe Herreweghe, Mariss Jansons, Neeme Järvi, Paavo Järvi, Alexander Liebreich, Andrew Litton, Andris Nelsons, Sir Roger Norrington, Sakari Oramo, Krzysztof Penderecki, Peter Ruzicka, Heinrich Schiff und Stanisław Skrowaczewski.
Festivals
Zu den Festivals, auf denen Patricia Kopatchinskaja aufgetreten ist, zählen unter anderem (in alphabetischer Reihenfolge): das Kammermusikfestival Kuhmo, das Lucerne Festival, die Ludwigsburger Schlossfestspiele, das Lockenhaus-Festival, das Menuhin-Festival Gstaad, das Festival de Radio France et Montpellier, die Salzburger Festspiele, die styriarte, die Wiener Festwochen und das Zürcher Theaterspektakel.
Kammermusik
Prominente Kammermusikpartner sind unter anderem die Pianisten Polina Leschenko, Fazil Say, Henri Sigfridsson, Mihaela Ursuleasa, die Cellisten Thomas Demenga, Sol Gabetta, Pieter Wispelwey, die Sängerin Anna Maria Pammer.
Neue Musik
Zum Repertoire von Patricia Kopatchinskaja gehören viele Werke der Neuen Musik. Während ihres Kompositionsstudiums in Wien hat sie sich intensiv mit der Zweiten Wiener Schule beschäftigt: Arnold Schönberg, Anton Webern und Alban Berg. Zu ihren Lieblingskomponisten zählen außerdem György Kurtág und die Schostakowitsch-Schülerin Galina Ustwolskaja.[4] Sie probiert gerne neue Kompositionen aus:
- 2004/5 Sieben Uraufführungen, davon neu für sie geschriebene Violinkonzerte von Johanna Doderer und Otto Matthäus Zykan
- 2005/6 Uraufführungen von für sie geschriebenen Violinkonzerten von Gerald Resch und Gerd Kühr mit dem Radio-Symphonieorchester Wien
- 2007/8 Uraufführung von für sie geschriebenen Violinkonzerten von Jürg Wyttenbach und Fazil Say
- 2009 Uraufführung des für sie geschriebenen Violinkonzerts von Faradj Karajew
Auch Richard Carrick, Violeta Dinescu, Michalis Economou, Ludwig Nussbichler, Ivan Sokolov, Boris Yoffe haben ihr Werke gewidmet. Sie komponiert gelegentlich selber, improvisiert auch gerne solo oder mit anderen wie Barry Guy oder Mahmoud Turkmani.
Geige
Patricia Kopatchinskaja spielt eine von Giovanni Francisco Pressenda (Turin) 1834 gebaute Geige, gemäss dem amerikanischen Musikmagazin The STRAD "ein farbenreich klingendes Instrument, dessen Viola-ähnliche Qualität ihrem Spiel ein ausserordentliches tonliches Interesse verleiht".
Auszeichnungen
- 2000 1. Preis beim Internationalen Henryk Szeryng Wettbewerb in Mexico
- 2002 Credit SuisseYoung Artist Award[5]
- 2004 New Talent - SPP Award der European Broadcasting Union (EBU)
- 2006 Förderpreis Deutschlandfunk zum Bremer Musikfest-Preis[6]
- 2009 ECHO Klassik im Bereich Kammermusik für CD-Einspielung mit Fazil Say: Werke für Violine und Klavier von Beethoven, Ravel, Bártok & Say
- 2010 BBC-Music-Magazine award (orchestral category) für CD-Einspielung mit Philippe Herreweghe und dem Orchestre des Champs Elysees: Gesamtwerk für Violine und Orchester von Beethoven
Diskografie
veröffentlicht | Stücke | Mitwirkende | Verlag/Nr. | Typ |
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1998 | ein klang 1996-1998
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Einklang Records 001/002 | Doppel-CD |
2001 |
An Introduction To Dmitri Smirnov
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Megadisc 7818 | CD |
2001 | Nikolai Korndorf
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Megadisc 7817 | CD |
2004 | Boris Yoffe, 32 Gedichte aus dem Quartettbuch |
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Antes Edition, Bella Musica 319192 | CD |
2006 | Jubiläums-CD Klassik (50 Jahre DRS 2)
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Mihaela Ursuleasa (Klavier) | Swiss Radio DRS2, CDL1710 | 10 CDs |
2006 | Johanna Doderer
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Edition Zeitton des ORF 2009336 | CD |
2007 | Boris Yoffe, Musical Semantics
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Megadisc MDC 7798 | CD |
2008 | Fazil Say 1001 Nights in the Harem
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Naïve, V 5147 | CD |
2008 | Gerd Kühr
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col legno, WWE 1CD 20279 | CD |
2009 | Beethoven: Complete works for violin and orchestra
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Naïve, V 5174 | CD |
2009 | Ludwig van Beethoven
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Naive Indigo, CD 921632 | CD |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Biografie der Eltern
- ↑ Live-Mitschnitt eines Konzerts der Eltern (mp3)
- ↑ Michaela Schlögl, Patricia Kopatchinskaja - Musik, riskant wie das Leben. In: Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, März 2003. Zit. n.: [1]
- ↑ Hintergrundinformation zum Repertoire auf der Homepage
- ↑ Hintergrundinformation zum Preis
- ↑ Hintergrundinformationen zum Preis
Personendaten | |
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NAME | Kopatchinskaja, Patricia |
KURZBESCHREIBUNG | moldawische Geigerin |
GEBURTSDATUM | 1977 |
GEBURTSORT | Chişinău, Moldawien |