Basiliken

byzantinische Gesetzessammlung
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Die Basiliken (griechisch τὰ βασικὰ νομίματα kaiserliche Gesetze) sind eine Sammlung des byzantinischen Rechts in 60 Büchern, die auf Veranlassung des Kaisers Leo VI. (genannt der Weise, * 866, Regierungsantritt 886, † 912) Ende des 9. Jahrhunderts zusammengestellt wurden. Leo VI. baute auf Vorarbeiten seines Amtsvorgängers Basileios I. auf. Über weite Strecken stellt das Rechtsbuch eine Übersetzung der lateinischen Rechtstexte aus dem Codex Iustinianus und den Digesten dar. Die Autoren der Basiliken griffen dabei auf Übersetzungen zurück, die bereits zur Entstehungszeit der justinianischen Kodifikation im 6. Jahrhundert angefertigt worden waren. Insbesondere deshalb sind die in den Basiliken überlieferten Übersetzungen ein wichtiges Hilfsmittel bei der Rekonstruktion des Originaltextes der Digesten.

In den Handschriften der Basiliken sind neben dem Basilikentext selbst kleine Kommentare (Scholien) überliefert. Auch diese wurden zum Teil aus den alten Übersetzungen der justinianischen Kodifikation übernommen. Zum Teil stammen sie auch erst aus der Zeit nach der Erstellung der Basiliken.

Ausgaben

Die maßgebliche Ausgabe des Basilkentextes und seiner Scholien ist:

  • Herman Jan Scheltema (Hrsg.): Basilicorum Libri LX. Series A: Textus; Series B: Scholia. 17 Bände. Forsten, Groningen 1953–1988.

Daneben wird noch benutzt:

  • Karl Wilhelm Ernst Heimbach: Basilicorum Libri LX. 6 Bände. Sumtibus Joh. Ambrosii Barth, Leipzig 1833–1870. (Diese Ausgabe enthält lateinische Übersetzungen zu den griechischen Texten und ist daher für Benutzer geeignet, die des Griechischen unkundig sind.)