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Beatboxing ist eine Form der Vocal Percussion, wobei Schlagzeug- und Perkussions-Geräusche mit dem Mundraum erzeugt werden. Man spricht auch von der Human Beatbox.

Die Kunst des Beatboxing stammt aus dem Hip-Hop. Der Begriff leitet sich von den in den 1970er und 80er Jahren verwendeten Drum Machines (umgangssprachlich Beat Boxes) ab, mit denen damals die instrumentale Musik vieler Hip-Hop-Stücke erstellt wurde.[1] Auch die in der Hip-Hop-Kultur damals verbreiteten tragbaren Radiorekorder (Ghettoblaster) nennt man gelegentlich Boom Box oder Beat Box.[2] Die vokale Erzeugung der „Beats“ im Hip-Hop, also der Rhythmen, Bassläufe und Melodien und auch die Nachahmung von Scratches, Cuts, Samples und Audioeffekten bezeichnet man dementsprechend als Human Beatbox, als menschliche Beatbox also.[3]

Geschichte

Diese A-cappella-Kunst entstand etwa zu Beginn der 1980er Jahre, als die junge Hip-Hop-Generation begann, zu Funk und Beats zu rappen. In Ermangelung eines Radiorekorders oder Live-Bands entwickelten sich neben Hip-Hop-DJs auch die Beatboxer. Frühe Vertreter waren Doug E. Fresh, Ready Rock C, Darren „Buffy“ Robinson von den Fat Boys und K Love.[4] Seit 2002 erlebt die Beatboxkultur in Deutschland einen Hype und in der aktuellen A-cappella-Szene kommt kaum noch eine Formation ohne „gesungene“ Perkussion aus. Seit 2002 veranstaltet der Berliner Bee Low einen internationalen Beatboxing-Wettbewerb, den offiziellen Beatbox Battle.[5]

Human Beatbox wird auch als die „fünfte Säule“ oder das „fünfte Element“ der Hip-Hop-Kultur bezeichnet und ist damit eines ihrer Wesensmerkmale. Umgekehrt gilt das nur eingeschränkt, da sich das Erzeugen von Beats mit dem Mund generell an das Arbeiten mit dem Turntable und die Drum Machine anlehnt und nicht ausschließlich mit Hip-Hop in Verbindung gebracht werden kann. Das gesamte Spektrum der Mundmusiker reicht von Hip-Hop über Pop, Ragga, Drum ’n’ Bass bis hin zu Jazz, World-Music oder Spoken Word. Die Künstler ersetzen in Bands den Drummer oder Bassisten oder erzählen teilweise Geschichten mit Geräuschuntermalung.

Beatboxing hat sich heutzutage also vom Hip-Hop emanzipiert und der Begriff wird mittlerweile oft synonym mit Vocal Percussion im allgemeinen verwendet.

Technik

Beim Beatboxing liegt der Fokus auf den klanglichen Möglichkeiten der Konsonanten, während klassische Gesangsstile und Vokaltechniken sich vor allem mit den Vokalen befassen.

Zusätzlich zu den eigentlichen Beats werden auch Klangfarben (wie Snaretuning, Cymbals, Cowbells, Kongas) sowie Scratches, Cuts, Samples, Melodien, Basslinien und Vocals mit dem Mund imitiert. Durch das kontrollierte Bewegen von Zunge, Wangen-, Kiefer- und Halsmuskulatur und eine ausgefeilte Atemkontrolle werden auch mehrere Instrumente synchron simuliert, bzw. können komplexe Musikstücke durch einen einzigen Interpreten produziert werden.

Vor allem im Hip-Hop nahm diese Technik eine andere Richtung ein, in der auch natürliche Mundgeräusche und synthetische Klänge eine Rolle spielen. Geht es um eine möglichst wirklichkeitsnahe Imitation von Schlagzeug-Sounds, spricht man eher von Vocal Percussion.

Einzelnachweise

  1. Frank W. Hoffmann: Encyclopedia of recorded sound Band 1, ISBN 0-415-93835-X, S. 334 (online)
  2. Aaron Peckham: Urban dictionary: fularious street slang defined. ISBN 0-7407-5143-3, S. 32 (online)
  3. Mickey Hess: Icons of hip hop: an encyclopedia of the movement, music, and culture. Band 1, ISBN-13 978-0-313-33903-5, S. 52 (online)
  4. Mickey Hess: Icons of hip hop: an encyclopedia of the movement, music, and culture. Band 1, ISBN-13 978-0-313-33903-5, S. 52 (online)
  5. BEATBOX BATTLE® WORLD CHAMPIONSHIP