Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde
Unterjesingen ist ein Stadtteil der Universitätsstadt Tübingen im Bundesland Baden-Württemberg. Er liegt westlich der Innenstadt.
Lage
Unterjesingen liegt sechs Kilometer westlich der Kernstadt im Ammertal auf 361 m ü. NN. Durch den Ort führt die Ammertalbahn und die Bundesstraße 28 in Richtung Herrenberg, die das Dorf in zwei Teile teilt. Der obere Teil liegt am Südhang des Schönbuchs.
Verkehr
Unterjesingen war bis zum Ende des Jahres 2006 einer der Orte mit der höchsten Feinstaub- und Schadstoffbelastung in ganz Deutschland. Die Anzahl der Tage, an denen der EU-Grenzwert für Feinstaub (PM10) und Stickstoffdioxid (NO2) überschritten wurde, betrug damals 84 und damit war der Ortsteil Unterjesingen auf dem sechsten Platz in der Liste der Orte mit den häufigsten Überschreitungen.[1]
Die überhöhten Werte beruhen auf dem hohen Verkehrsaufkommen im Ort. 2006 passierten täglich 22.000 Fahrzeuge den Ort.[2] Durch diese hohe Anzahl kommt/kam es im Ortsinneren häufig zu stockendem Verkehr, was die erhöhten Feinstaub- und Schadstoffwerte weiter in die Höhe treibt.
Das Regierungspräsidium Tübingen reagierte, indem es am westlichen Ortseingang am 30. Juli 2007 eine sogenannte Pförtnerampel in Betrieb nahm. Diese Ampel bewirkt, dass der schleppende Verkehr vor den Ort verlagert wird.[3] Dadurch konnte eine geringfügige Verringerung der Schadstoffmenge erreicht werden.[4]
Alternativ zum Auto kann die zwischen Herrenberg und Tübingen verkehrende Ammertalbahn genutzt werden.
Politik
Ortsvorsteher ist seit 2004 Michael Rak, sein langjähriger Vorgänger war Fritz Maichle.
Geschichte
Am 1. Juli 1971 wurde im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform die Gemeinde Unterjesingen in die Universitätsstadt Tübingen eingegliedert.
Wirtschaft und Kultur
Der Ort hat seit seiner Eingemeindung seinen dörflichen Charakter erhalten. Es gibt ein ausgeprägtes Vereinsleben. Mit Sportverein, Tennisverein, Freiwilliger Feuerwehr Unterjesingen, Gesangs- und Musikvereinen sowie der Narrenzunft und dem Flugpsortverein Unterjesingen e.V. sind hier nur die wichtigsten genannt.
In Unterjesingen wird am Südhang des Schönbuchs in nennenswertem Umfang Weinbau betrieben, der noch bis vor hundert Jahren ein bedeutender Wirtschaftsfaktor war. Die Nebenerwerbswengerter (schwäbisch für „Winzer“) schenken ihren Wein zumeist in privaten Besenwirtschaften aus, die nur wenige Tage im Jahr geöffnet haben.
Jedes Jahr Anfang November findet die Kirbe auf dem Festplatz beim Sportgelände statt.
Sehenswürdigkeiten
- Rosecker Kelter, 1784 erbaut, mit historischem Bauernhaus und Dorfmuseum.
- Pfarrkirche Barbara, erbaut 1475–84 unter Eberhard V. im Bart und der Uracher Bauschule