Kletterseil

Seile, die beim Klettern der Sicherung und der Fortbewegung dienen
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Kletterseil

Kletterseile oder Bergseile sind Hilfsmittel beim Klettern, die der Sicherung der Kletternden und im Alpinen Klettern auch der Fortbewegung dienen (Abseilen, Jümarn).

Die heute in Deutschland erhältlichen Kletterseile sind genormt (Mindestfestigkeitswerte). Die Seilnormen werden von der UIAA festgelegt. Nach den Seilnormen werden Einfachseile, Halbseile und Zwillingsseile unterschieden.

In der Halle und im Klettergarten kommen Einfachseile zum Einsatz, deren Durchmesser zwischen 9 und 11 mm liegt. Halbseile und Zwillingsseile (8-9 mm)kommen nur doppelstrangig zum Einsatz. Beim Alpinen Klettern wird in der Regel mit Halb- oder Zwillingsseilen geklettert. In der neueren alpinen Literatur wird zwischen den beiden letztgenannten Seilarten oft nicht deutlich unterschieden. Ihre Hauptvorteil liegen in der Möglichkeit des Abseilens über die volle Seillänge und in der größeren Sicherheitsreserve durch Redundanz (in der Alpingeschichte gab es noch keinen Seilunfall mit Doppelseil, bei dem beide Stränge gerissen wären).

Kletterseile bestehen heute ausschließlich aus Polyamidfasern in sogenannter Kernmantelkonstruktion: Ein Kern aus verflochtenen Fasern wird von einem Mantel umgeben, der ihn schützt.

Bis in die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts waren die Bergsteiger auf Seile aus Hanf angewiesen. Seilrisse waren nicht selten und führten zu zahlreichen tödlichen Unfällen. Seile aus Seide, die annähernd die Seilnormen heutiger Bergseile erfüllten, waren ebenso selten wie teuer.

Literatur: Pit Schubert, Die Anwendung des Seiles in Eis und Fels. Bergverlag Rudolf Rother, München. ISBN 3-7633-6082-4