Elmshorn

Stadt im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein
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Elmshorn, Elveshörn (niederdeutsch), Stadt in Schleswig-Holstein, im Kreis Pinneberg, mit (2002) rund 49.000 Einwohnern. An der Krückau und am Rande von Marsch und Geest gelegen, wurde Elmshorn urkundlich erstmals 1141 erwähnt und erhielt 1870 Stadtrecht.

Im Zweiten Weltkrieg und bis zur Wiedervereinigung besaß Elmshorn eine strategische Funktion als Bahn- und Telekommunikationsknotenpunkt. Über die Sendefunkstelle der Bundespost wurde ehemals der gesamte Fernsprechverkehr nach Übersee abgewickelt.

Herauszuheben ist, dass Elmshorn sich 1945 von den Nationalsozialisten selbst befreite. Kurz vor Ende des Krieges und in der Gewissheit des baldigen britischen Einmarsches wurde der Bürgermeister von den Bürgern abgesetzt. Als Symbol der Aufgabe wurden weiße Fahnen aus den Fenstern gehängt.

Durch Eingemeindungen und einen starken Zustrom von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Einwohnerzahl in den letzten siebzig Jahren verdreifacht. Heute weist Elmshorn alle typischen Funktionen eines Mittelzentrums auf. Zu den bekanntesten Unternehmen Elmshorns gehören die Firmen Döllinghareico (Wurstwaren), Kölln (Hafer und Getreide) sowie Teppich-Kibek und die Talkline GmbH (Telekommunikation), die die Stadt zumindest in Norddeutschland überregional bekannt machten. Da Elmshorn mittlerweile die Kreishauptstadt Pinneberg an Größe und Einwohnerzahl übertroffen hat, wurde vor einigen Jahren überlegt, den Standort der Kreisverwaltung in die Krückaustadt zu verlegen.

Die Stadt liegt an einem der bedeutensten Eisenbahnknotenpunkten in Schleswig-Holstein. Hier teilen sich die Bahnstrecken Hamburg-Kiel und Hamburg-Westerland. Von der Fahrgastfrequenz liegt der Elmshorner Bahnhof vor Neumünster und Flensburg.

Sportlich wurde die Stadt als Heimatort der Reiter Fritz Thiedemann (Olympiateilnehmer 1952, 1956 u. 1960; je 2x Gold u. Bronze) und Herbert Blöcker (je 1x Gold u. Silber bei den Olympischen Spielen 1992) und als Geburtsort von Tennisprofi Michael Stich (Sieger in Wimbledon 1991) bekannt. Die Holsatia Alligators spielen derzeit in der Baseball-Bundesliga, während mit Rasensport Elmshorn die erfolgreichste Fußballmannschaft in der viertklassigen Oberliga spielt.

Der Mathematiker Hermann Weyl wurde in Elmshorn geboren. Weitere bekannte Elmshorner: Der Schauspieler Harry Paulsen (Ufa-Star).

Aktuelle Ereignisse

Am 24. August 2003 waren die Elmshorner Bürger aufgerufen, über die Umwandlung der Stadtwerke in eine AG abzustimmen. Die örtlichen Fraktionen von SPD, CDU und FDP unterstützten das Vorhaben, angeführt von der Bürgermeisterin Brigitte Fronzek. Auch die örtliche Wirtschaft, insbesondere die Firma Peter Kölln, sprach sich für eine AG aus. Bereits vor dem Bürgerentscheid wurden die Vertreter des Aufsichtsrats gewählt. Bei den Bürgern der Stadt Elmshorn sorgte dies für großen Unmut, da dies den Eindruck erweckte, es handele sich bei dem Entscheid um eine reine Formsache. Viele fühlten sich von den Kommunalpolitikern nicht ernstgenommen. Als bekannt wurde, dass gleich nach der Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses die nötigen Verträge unterzeichnet werden sollten, sorgte dies für weitere Verärgerung. Dazu kam, dass die Abstimmungsfrage umständlich formuliert war: Wer eine Umwandlung in eine AG wünschte, sollte mit nein stimmen, Gegner der Umwandlung mit ja.

Am Bürgerentscheid beteiligten sich gut ein Viertel der Wahlberechtigten (20 Prozent waren nötig gewesen), 85 Prozent der Teilnehmer stimmten mit ja, also gegen eine Umwandlung.

Mittlerweile hat der Vorstandsvorsitzende der Elmshorner Stadtwerke bekanntgegeben, daß er die Stadt Elmshorn verlassen und nach Westfalen gehen wird.